Es war die erste Feuerprobe für den Ersatzmann des schwer verletzten NFL-Superstars Aaron Rodgers. Und sie hätte deutlich besser laufen können.

Die New York Jets haben ihr erstes Spiel nach dem Achillessehnenriss ihres Quarterbacks krachend verloren. Und speziell auch Rodgers‘ Vertreter Zach Wilson keinen guten Tag.

Der Spielmacher warf beim 10:30 bei den Dallas Cowboys gleich drei Interceptions - bei den letzten drei Ballbesitzserien seines Teams. Wilson, von der starken Cowboys-Defensive immer wieder unter Druck gesetzt, kassierte auch zwei Sacks durch Linebacker Micah Parsons. Nur 12 seiner 27 Passe fanden ins Ziel, ein 68 Yards weiter Touchdown-Wurf auf Garrett Wilson war das einzige positive Ausrufezeichen, das er setzen konnte.

Sowohl Garrett Wilson als auch Trainer Robert Saleh nahmen den schon in der Vergangenheit oft kritisierten Quarterback nach der Partie in Schutz. Das Urteil der meisten externen Beobachter fiel strenger aus: „Wenn New York in die Playoffs will, muss es jemand Besseren finden als Wilson. Und das könnte jetzt jeder Quarterback sein“, ätzt CBS.

Auch ESPN prophezeit, dass das Spiel „zweifellos die Lautstärke derer vergrößern wird, die von der Jets-Führung die Verpflichtung eines anderen Quarterbacks verlangen“.

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Zach Wilson hat eine Horror-Saison in den Knochen

Der 24 Jahre alte Wilson stand schon in der vergangenen Saison öfters im Kreuzfeuer, schwache Leistungen wurden ihm von Kritikern ebenso angekreidet wie ein Mangel an Selbstkritik und Führungsstärke. Im Lauf der Saison war er vom Starter zur Nummer 3 hinter Mike White (nun bei Miami) und Joe Flacco degradiert worden.

Ein zwischenzeitliches Comeback wegen einer Verletzung Whites endete gar damit, dass der Nummer-2-Pick des NFL Draft 2021 bei einer demütigenden Niederlage gegen die Jacksonville Jaguars gegen No-Name Chris Streveler ausgetauscht wurde.

Als er am Montag für den verletzten Rodgers in die Bresche sprang, lief es besser: Wilson stellte mit einer starken Passquote (14 von 21, 140 Yards, ein Touchdown-Pass bei einer Interception) den 22:16-Sieg gegen die Buffalo Bills sicher. Die Leistung in Dallas war nun aber wieder Wasser auf die Mühlen derer, die bei Wilson nicht genug Substanz für einen Starter sehen.

Die Jets allerdings sind merklich bemüht, Wilson zu schützen und die Debatte um ihn von sich fernzuhalten.

Jets-Coach und Kollegen nehmen Wilson in Schutz

„Er hat ein gutes Spiel gemacht, sich gut bewegt“, lobt ihn Coach Saleh - und verwies darauf, dass die Fülle der Interceptions am Ende auch damit zu tun hatte, dass das Team auf Risiko gegangen war, um das Spiel womöglich noch zu wenden: „Bei einer der Interceptions gab es auch einfach eine Fehlkommunikation zwischen ihm und der hinteren Reihe.“

Wide Receiver Garrett Wilson legte nach der Partie demonstrativ den Arm und seinen Namensvetter und verteidigte ihn ebenfalls: „Von außen ist es leicht, die Schuld dem Quarterback zuzuschieben. So ist die Welt, man schaut auf den Mann an der Spitze und zeigt mit dem Finger auf ihn. Aber wir hier wissen alle, dass jeder von uns besser werden muss.“