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Super-Bowl-Analyse: Wer es Mahomes vermasseln könnte

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Super-Bowl-Analyse: Wer es Mahomes vermasseln könnte

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Wer es Mahomes vermasseln könnte

Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes trifft im Super Bowl in der Nacht nicht nur auf Brock Purdy, sondern auf ein 49ers-Kollektiv mit vielen Spielern, die ihm Kopfzerbrechen bereiten können. Das Head-to-Head.
Live aus Las Vegas vergleicht SPORT1 Reporter Jonas Nohe die beiden Quarterbacks aus dem Super Bowl und probiert ein paar Football-Disziplinen aus.
Raphael Weber
Raphael Weber
Jonas Nohe
Jonas Nohe
Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes trifft im Super Bowl in der Nacht nicht nur auf Brock Purdy, sondern auf ein 49ers-Kollektiv mit vielen Spielern, die ihm Kopfzerbrechen bereiten können. Das Head-to-Head.

Der Super Bowl LVIII in Las Vegas bietet weit mehr als das Quarterback-Duell zwischen Superstar Patrick Mahomes und MVP-Kandidat Brock Purdy.

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Welche Duelle das Spektakel in der Nacht auf Montag entscheiden werden und welches Team die Nase vorn hat - SPORT1 analysiert die Kansas City Chiefs und San Francisco 49ers im großen Head-to-Head.

QUARTERBACK: Mahomes – Purdy

2022 mit dem allerletzten Pick im Draft überhaupt erst gezogen, hat sich Brock Purdy als Spielmacher der Niners diese Saison endgültig in der Top-Riege der Quarterbacks etabliert und sogar in die MVP-Diskussion gespielt.

Obwohl die Kalifornier im Sommer sogar noch darüber nachdachten, Legende Tom Brady aus der Rente zu holen, startete der ultimative Underdog Purdy im 2. Jahr durch, warf unter anderem mit 31 Touchdowns die drittmeisten der ganzen Liga.

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Allerdings leistete sich der erst 24 Jahre alte QB auch in den bisherigen Playoffs einige Wackler. Im direkten Vergleich mit Patrick Mahomes muss der Punkt an die Chiefs gehen.

Ja, Mahomes spielte statistisch nicht nur wegen 14 Interceptions (schlechtester Wert seiner Karriere) die deutlich schwächere Saison. Er musste aber auch mit einem extrem wackligen Receiver-Korps klarkommen und schleppte die Chiefs in einer Saison voller Widerstände trotzdem in den Super Bowl. Diesen gewann er schon zweimal und wurde dabei MVP - im Rampenlicht kennt er sich viel besser aus als Purdy.

Punkt für Kansas City - 1:0 Chiefs

RUNNING BACK: Pacheco – McCaffrey

Wäre der NFL-MVP de facto kein reiner Quarterback-Award, Christian McCaffrey hätte ihn diese Saison eigentlich gewinnen müssen. Insgesamt 21 Touchdowns in 16 Spielen und die meisten Rush Yards der Liga sprechen eine deutliche Sprache.

In Kombination mit dem ausgeklügelten System der 49ers-Coaches ist CMC kaum zu stoppen, ob er im Lauf oder per Pass eingesetzt wird. Die Lions und Packers kassierten bei ihrem Playoff-Aus gegen die Niners jeweils zwei Touchdowns vom besten Running Back der Liga.

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Da kann Chiefs-Youngster Pacheco nicht ganz mithalten, gerade weil das Passspiel des Titelverteidigers aber oftmals Probleme machte, ist der 24-Jährige im zweiten NFL-Jahr aber zu einer der großen Entdeckungen mutiert. Gerade zum Saisonende hin kam Pacheco ins Rollen: Vier Touchdowns in den letzten vier Saisonspielen, zweimal über 100 Yards am Boden lieferte er, dazu steuerte er in jedem Playoff-Spiel einen Touchdown bei.

Punkt für San Francisco - 1:1

RECEIVER: Rice – Aiyuk

In einer lange verheerenden Saison, was die Leistungen der Wide Receiver angeht, hat Chiefs-Superstar Mahomes in Rookie Rashee Rice erst in der zweiten Hälfte mehr und mehr wenigstens einen verlässlichen Empfänger für seine Pässe gefunden, der nicht Travis Kelce heißt (zu ihm später mehr).

Seit Ende November liefert Rice ab, find zweimal über 100 Yards und ist in den bisherigen Playoffs neben Tight End Kelce der einzige ernstzunehmende Receiver des Titelverteidigers.

San Francisco hat offensiv deutlich mehr Auswahl und in Brandon Aiyuk auch den klar besseren Nummer-1-Receiver. Über 1.300 Yards (Rang 7 ligaweit) zeigen Aiyuks Klasse. Weil die Niners so viele starke Optionen haben, spielt der 25-Jährige zwar nicht immer die größte Rolle im Gameplan - wenn er gebraucht wird, ist er aber da. Wie im Championship Game gegen die Lions, als er einen schon verloren geglaubten Ball noch aus der Luft fischte und damit das Comeback erst ermöglichte. Klarer Punkt für San Francisco.

Punkt für San Francisco: 2:1 Niners

Watson – Samuel

Dass sich Justin Watson bei nur 27 gefangenen Bällen in dieser Saison mit Deebo Samuel, einer der gefährlichsten Allzweckwaffen der Liga, messen muss, sagt schon alles über den Zustand des Receiver-Rooms der Chiefs in dieser Saison aus.

Mehr als zwei Bälle pro Spiel warf Quarterback Mahomes in diesen Playoffs noch nie in Watsons Richtung, Samuel dagegen lieferte unter anderem gegen die Lions mit acht Catches bei neun Targets ab und ist darüber hinaus im Laufspiel ebenfalls noch enorm gefährlich. Erneut deutlicher Vorteil für San Francisco.

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Punkt für San Francisco: 3:1 Niners

Valdes-Scantling – Jennings

Auch beim 3. Receiver geht das Pendel auf die Seite der 49ers. Speedster Marquez Valdes-Scantling hat im Championship Game gegen die Baltimore Ravens zwar bewiesen, dass er auch mal einen wichtigen Ball fangen kann (das war diese Saison nicht immer so), mehrere Drops über die Saison hinweg haben das Vertrauen in den Ex-Packer aber doch arg erschüttert.

Jennigs spielte da alleine in diesen Playoffs schon eine bessere Rolle, trug mit fünf teils enorm wichtigen Catches zum Comeback-Sieg gegen die Packers in der Divisional Round bei.

Punkt für San Francisco: 4:1 Niners

TIGHT END: Kelce – Kittle

Chiefs und 49ers verfügen über absolute Elite-Tight-Ends, auch wenn man das gerade George Kittle in San Francisco oft nicht ansieht und auch Travis Kelce eine vergleichsweise schwache Saison hatte.

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Im volatilen Gameplan der Niners geht Kittle auf den ersten Blick manchmal etwas unter, verrichtet auch dann enorm wichtige Arbeit als Blocker und ist als emotionaler Leader das Herz der Offense – auch wenn er kaum einen Ball fängt. Und dann sind da Monsterspiele wie das mit drei Touchdowns gegen Dallas oder 149 Yards gegen die Bengals. Entscheidet sich San Franciso, Kittle in den Fokus zu rücken, ist er ein Monster.

Mit über 1.000 Yards und sechs Touchdowns spielte er sogar die statistisch bessere Saison als Kelce, der sich ab Oktober eine ungewohnte Schaffenspause gönnte: Nur 2 Touchdowns in den letzten neun Spielen, die letzten sechs Partien im Stück fand der Promi-Freund von Pop-Ikone Taylor Swift die Endzone überhaupt nicht mehr.

In den Playoffs sehen die NFL-Welt und auch seine berühmte Geliebte aber wieder Classic Kelce: Drei Touchdowns in drei Spielen, mit elf Catches bei elf Targets und 116 Yards gegen die Ravens im Championship Game rechtzeitig zum Einzug in den Super Bowl eine Monster-Performance. Der Punkt in diesem hochklassigen Vergleich geht an Kelce, auch weil er für die Chiefs viel wichtiger ist, als Kittle bei den Niners.

Punkt für Kansas City: 4:2 Niners

OFFENSIVE LINE

Was den Schutz des eigenen Quarterbacks angeht, agieren Kansas City und San Francisco dieses Jahr auf einem ähnlichen Level. 27 (Mahomes) bzw. 28 (Purdy) Sacks mussten die beiden Starter diese Spielzeit hinnehmen.

Um Star-Tackle Trent Williams, einen der besten seines Fachs, haben sich gerade die Niners nach zwischenzeitlichen Wacklern gefangen, John Feliciano (schützt als rechter Guard die gegenüberliegende Seite von Williams) etablierte sich nach seiner Beförderung zum Starter als echte Stütze (fünfbester Tackle laut Pro Football Focus).

In Sachen Run-Blocking haben die Niners die Nase vorn, Kansas City kämpft dagegen mit den schwankenden Leistungen von Topverdiener Jawan Taylor (mit 20 Millionen Dollar Nr. 6 bei den Tackles ligaweit), der die schwächste Saison seiner Karriere spielt und alleine in der Regular Season 14 Strafen verursacht hat (Liga-Höchstwert) - und es im Super Bowl regelmäßig mit Nick Bosa zu tun bekommen wird.

Punkt für San Francisco: 5:2 Niners

DEFENSIVE LINE

Auf der anderen Seite des Balls fahren vor allem die 49ers eine fast unfaire Ansammlung von exzellenten Einzelkönnern auf – trotzdem sind die einzelnen Mannschaftsteile näher aneinander, als man vielleicht denken würde. Das liegt auch an der Leistung von Defens-Koordinator Steve Spagnolo (Chiefs), der seinem Gegenüber Steve Wilks in Nichts nachsteht und die Defense des Titelverteidigers zur Macht geformt hat.

Direkt an der Line geht der Punkt trotz All Pro Chris Jones auf Seiten der Chiefs dennoch an San Francisco, das mit den Defensive Ends Nick Bosa (Defense Player of the Year 2022) und Chase Young eine gefährliche Zange von beiden Seiten der Line auf den Quarterback losjagen kann – auch sich letzerer gerne mal Verschnaufpausen gönnt, wenn er eigentlich beim Tackling helfen sollte.

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Punkt für San Francisco: 6:2 Niners

LINEBACKER

Auch die zweite Reihe der Defense ist bei den Niners fast absurd gut besetzt. Das Duo aus Dre Greenlaw und Pro-Bowler und All Pro Fred Warner ist elitär und deckt über die Mitte des Feldes extrem viel Raum ab. Zusammen haben beide Stars in der regulären Saison sechs Interceptions gefangen - Green in diesen Playoffs schon zwei.

Um Nick Bolton und Willie Gay haben die Chiefs hier etwas weniger Feuerpower und geben auch diesen Punkt ab.

Punkt für San Francisco: 7:2 Niners

DEFENSIVE BACKFIELD

Trotz Top-Cornerback Charvarius Ward, der in der regulären Saison fünf Interceptions gefangen hat, haben die Chiefs in der tiefen Passverteidigung die Nase vorn.

Safety Justin Reed hat alleine in den Playoffs schon 18 Tackles, zwei davon für Raumverlust, und Slot Cornerback Trent McDuffie wurde von seinen NFL-Kollegen sogar ins First Team All Pro gewählt.

Punkt für Kansas City: 7:3 Niners

KICKER: Butker – Moody

Auch im Super Bowl kann ein einziger Punkt und damit der Kicker entscheiden – da zeigt man besser keine Nerven. Die Chiefs müssen sich mit Routinier Harrison Butker keine Sorgen machen, ist der 28-Jährige doch schon durch zwei Meisterschaften gestählt und verlässlich (98,3 Prozent Field Goals, 100 Prozent Extrapunkte).

Rookie Jake Moody von den 49ers hat sich da diese Saison schon deutlich mehr Wackler geleistet, die in der Crunchtime vielleicht nochmal zum Nachdenken anregen: Nur 84 Prozent verwandelter Field Goals bedeutet nur Rang 24 ligaweit, auch von den Extrapunkten saßen „nur“ 98,4 Prozent, was Rang 12 bedeutet. Erfahrung und Coolness sprechen für die Chiefs.

Punkt für Kansas City: 7:4 Niners

TRAINER: Reid – Shanahan

Altmeister Andy Reid (65 Jahre) gegen Kyle Shanahan (44), einen der am meisten gefeierten Vertreter der jungen Generation – es ist ein extrem enges und spannendes Duell an der Seitenlinie.

Bisher hängt dem Niners-Coach trotz aller Kreativität im Offensivspiel noch der Makel an, in den ganz großen Momenten eben noch nicht den Sieg errungen zu haben – unter anderem im Super Bowl vor vier Jahren, als ihn Reid noch ausmanövrierte und aus einem 10:20-Rückstand noch den Titel machte.

Sein Resümee mit insgesamt drei Super-Bowl-Siegen (zwei davon in den letzten vier Jahren mit den Chiefs) geben den Ausschlag für Reid.

Punkt für Kansas City: 7:5 Niners

Fazit: Die 49ers verfügen über ein herausragendes Kollektiv mit dem Potenzial, Patrick Mahomes den dritten Super-Bowl-Ring zu kosten. Speziell die besseren Passempfänger können zum Zünglein an der Waage werden.