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Die Frau lässt Frankreichs Biathlon-Beben vergessen

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Die Frau lässt Frankreichs Biathlon-Beben vergessen

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Der neue Biathlon-Shootingstar

Beim Auftaktwochenende in Östersund schaut die Biathlonwelt gespannt auf das französische Frauenteam. Doch statt Julia Simon und Justine Braisaz-Bouchet sorgt ein Youngster für Furore.
Lou Jeanmonnot wird nach ihrem Sieg vom französischen Team gefeiert
Lou Jeanmonnot wird nach ihrem Sieg vom französischen Team gefeiert
© IMAGO/Bildbyran
Manuel Habermeier
Manuel Habermeier
von Manuel Habermeier

Monatelang hielt die Kreditkartenaffäre um Julia Simon und Justine Braisaz-Bouchet den französischen Biathlon in Atem. Gespannt wurde erwartet, wie sich die beiden Athletinnen beim Weltcup-Auftakt im schwedischen Östersund begegnen würden. Zur Erinnerung: Braisaz-Bouchet hatte ihre Kollegin Simon wegen Kreditkarten-Diebstahls verklagt.

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Doch nun gibt es im französischen Team gibt es nur noch ein Thema: Lou Jeanmonnot. Die 25-Jährige lief im Sprint sensationell zu ihrem ersten Weltcup-Sieg und erreichte damit den nächsten Meilenstein ihrer noch jungen, aber schon beeindruckenden Karriere. Sie ist damit die zwölfte Französin, die ein Rennen im Biathlon-Weltcup gewinnen konnte - und legte nur zwei Tage später in der Verfolgung nach.

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„Es ist außergewöhnlich, wir haben überall Gänsehaut, das Telefon hört nicht auf zu klingeln“, zeigte sich auch ihr Vater begeistert, als er von France Bleu in Jeanmonnots Heimatort Pontarlier im Department Doub an der Schweizer Grenze kontaktiert wurde.

Jeanmonnot zeigt ihr Talent schon in jungen Jahren

Bereits bei den Juniorinnen bewies Jeanmonnot ihr Ausnahmetalent. Beim Europäischen Olympischen Jugendfestival 2015 holte sie Gold in der Verfolgung und ließ ein Jahr später bei den Olympischen Jugend-Winterspielen eine Bronzemedaille in derselben Disziplin folgen. Zudem sammelte sie bei Juniorenweltmeisterschaften insgesamt drei Titel und eine Silbermedaille.

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Ihren großen Durchbruch erlebte Jeanmonnot im Winter 2021/22, als sie im zweitklassigen IBU-Cup den Gesamtsieg holte. In der ersten Saisonhälfte lief sie konstant Topplatzierungen ein, der Sprung aufs Podest wollte jedoch noch nicht gelingen - bis bei der Europameisterschaft 2022 mit Silber in der Mixed-Staffel der Knoten platzte.

Danach folgte ein Podestplatz nach dem anderen und der erste IBU-Sieg beim Sprint in Ridnaun. Am Ende lag sie in der Gesamtwertung 25 Punkte vor Ragnhild Femsteinevik und sicherte sich in der kommenden Saison ihr persönliches Startrecht für die Wettkämpfe in Kontiolahti zum Saisonauftakt.

Von da an war ihr Aufstieg nicht mehr aufzuhalten. Neben einigen Staffelsiegen - Jeanmonnot war stets als Startläuferin am Start - lief sie regelmäßig in die Punkte. Nach ihrer ersten Saison landete sie im Gesamtweltcup auf Rang elf, im Einzelweltcup wurde sie sogar Sechste und im Massenstart musste sie als Fünftplatzierte nur vier anderen Athletinnen den Vortritt lassen.

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Jeanmonnot überrascht vor der Saison mit Ansage

Dementsprechend motiviert ging Jeanmonnot in die neue Saison. „In dieser Saison strebe ich eine Top-6-Platzierung in der Gesamtwertung an. Ich würde auch gerne viele Podestplätze einfahren“, ließ sie selbstbewusst wissen. Was vor Östersund vielleicht noch wie eine gewagte Aussage einer jungen Athletin wirkte, scheint nach ihrem Premierensieg nicht mehr so abwegig zu sein.

Zwar war sie von ihrem Sieg selbst überrascht, wie sie zugab. „Ich dachte an das Podium oder zumindest die Blumenzeremonie. Aber nicht daran, zu gewinnen“, beschrieb sie ihre Gedanken nach dem zweiten Schießen dem Nordic Magazine. Nun sei sie einfach glücklich, „dass ich mir selbst bewiesen habe, dass ich gewinnen kann“. Und mit dieser Erkenntnis ließ sie die Konkurrenz wissen: „Damit (mit dem Sieg, Anm. d. Red.) werde ich mich nicht zufriedengeben. Ich will mehr!“

Und die junge Französin bekam mehr - und zwar schnell! In der anschließenden Verfolgung am Sonntag stellte Jeanmonnot ihr Können erneut eindrucksvoll unter Beweis. Dort setzte sie sich in einem packenden Schlussspurt mit knappen 0,3 Sekunden Vorsprung gegenüber Franziska Preuß durch, ehe nun das Weltcupwochenende in Hochfilzen schon im Kopf herum schwirrt. Immerhin gibt es dort „eine rote Startnummer (als Führende der Sprintwertung, Anm. d. Red.) zu verteidigen“.

Die nächsten großen Aufgaben warten also bereits auf Jeanmonnot. Und im französischen Damen-Team dürfte man sich gleich doppelt über den Youngster freuen. Zum einen hat man eine weitere Top-Athletin in den eigenen Reihen. Zum anderen lenkt sie den Fokus nach der Kreditkartenaffäre endlich wieder auf das Sportliche.