Jüngst sorgte das Internationale Olympische Komitee (IOC) für mächtig Wirbel, weil der klassische Teamwettkampf im Skispringen für die Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand gestrichen wird.
Polens Skispringer schießen gegen IOC
Statt der gewöhnlichen Version mit vier Athleten pro Nation sollen im sogenannten „Super Team“ dann Zweier-Teams in drei Durchgängen um Medaillen kämpfen. Doch diese einschneidende Änderung kommt nicht bei jedem gut an - schon gar nicht bei der polnischen Nationalmannschaft.
„Ein Team ist ein Team, es besteht nicht aus zwei Leuten“, sagte Dawid Kubacki in einem Gespräch mit Onet. Der Vierschanzentourneesieger von 2022 schilderte, dass die Entscheidung des IOC „definitiv keine gute Idee“ sei.
Kubacki ergänzte: „Wir haben ein neues Format für den Paar-Wettkampf und es ist gut, ihn ins Programm zu nehmen. Aber nicht auf Kosten des Teamwettbewerbs, der eine Atmosphäre schafft.“
Auch Malysz stellt sich gegen IOC-Entscheidung
In die gleiche Kerbe schlug Polens Skisprung-Ikone Adam Malysz, der mittlerweile als Präsident des nationalen Ski-Verbandes fungiert.
„Ich glaube nicht, dass die Entscheidung des IOC eine gute Idee ist, weil die Tradition so verschwindet. Es geht nur um Geld und Kostenreduzierung“, wetterte der 45-Jährige gegenüber Interia. Der polnische Verband habe sich dafür eingesetzt, im neuen Zweier-Wettbewerb wenigstens mit zwei Teams antreten zu dürfen. „Aber der Vorschlag wurde abgelehnt.“
Erstmals wurde das klassische Teamspringen bei den Winterspielen 1988 in Calgary ausgetragen, damals holte Finnland um den legendären Matti Nykänen die Goldmedaille. Rekordsieger sind Deutschland und Österreich mit drei Siegen.
Die DSV-Adler kletterten 1994 in Lillehammer, 2002 in Salt Lake City und 2014 in Sotschi auf die oberste Stufe des Podiums. Bei der vorerst letzten Ausgabe des Formats in Peking 2022 triumphierten die Österreicher vor Slowenien und Deutschland.