Der Sensations-Wechsel von All Elite Wrestling zurück zu WWE schien eine sichere Sache zu sein. Dann hieß es, er sei womöglich geplatzt. Nun steuert der Krimi um Cody Rhodes auf einen neuen Höhepunkt zu - mit ungewisser Auflösung.

Taucht der „American Nightmare“ am morgigen Montag bei WWE RAW auf? Hält er die Liga von Vince McMahon weiter hin? Oder treibt er gar ein falsches Spiel mit ihr und kommt doch wieder beim von ihm mitgegründeten Konkurrenten AEW unter?

WWE-intern scheinen sie inzwischen alles für möglich zu halten - wie ein vielbeachteter neuer Insider-Bericht nahelegt. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)

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WWE-Deal mit Cody Rhodes hängt in der Luft

„Wrestling-Papst“ Dave Meltzer reichert in seinem aktuellen Wrestling Observer Newsletter seine vorab verbreitete Meldung an, dass die Situation um Cody eine „große Wendung“ genommen hat - und das Kreativteam vergangene Woche angehalten worden sei, die schon ausgearbeiteten Comeback-Pläne auf Eis zu legen.

Der zuvor sichere Glaube, dass die Verpflichtung Codys nach dessen Vertragsende bei AEW ein „done deal“ sei, hätte sich relativiert, aus nicht ganz klaren Gründen.

Rhodes‘ Debüt hätte in einem WrestleMania-Match mit Seth Rollins münden sollen, das mutmaßlich diese Woche eingeleitet worden wäre, bei der TV-Show Monday Night RAW, gesendet aus Jacksonville - der Heimatbasis von AEW.

Meltzer stellte auch klar, dass es keine Pläne mit Rhodes in Bezug auf die auffällig groß beworbene WWE-Liveshow im New Yorker Madison Square Garden gegeben hätte - dass an diesem Abend ein Mystery-Gegner für ein Match gegen WWE-Champion Brock Lesnar angekündigt war, hatte entsprechende Spekulationen ausgelöst. Laut Meltzer sei jedoch die Enthüllung von Austin Theory von vornherein der Plan gewesen.

Spielt Cody ein „Brian-Pillman-Spiel“?

Das Szenario eines RAW-Debüts von Rhodes am Montag sei auch keineswegs tot, so Meltzer, aber es hänge in der Luft - aus Gründen, die auch WWE nicht ganz klar zu scheinen.

Dem Bericht zufolge gibt es innerhalb der Liga zwei Theorien: Entweder verhandle Rhodes mit harten Bandagen und setze WWE vor WrestleMania mit einer Hinhaltetaktik unter Zeitdruck, um einen besseren Deal für sich herauszuschlagen. Der beim AEW-Sender TNT auch in mehreren TV-Projekten abseits von AEW aktive Rhodes, der seinen Abgang bei AEW schon als Fakt verkündet hatte, habe offenbar doch noch andere Angebote.

Nicht ausgeschlossen werde von WWE-Seite inzwischen aber auch, dass Rhodes ein „Brian-Pillman-Spiel“ spiele: Der tragisch früh verstorbene Ex-Star war in den Neunzigern unter anderem durch eine auch vor Kollegen fingierten Kündigung vom vorherigen Arbeitgeber WCW zum Mythos geworden, die mit einem Überraschungs-Comeback dort hätte enden sollen (das sich dann allerdings doch zerschlagen hatte).

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Cody und AEW: Alles nur ein „Work“?

Im Klartext: Auch bei WWE wird inzwischen für möglich gehalten, dass Rhodes‘ AEW-Abgang ein „work“ sei, eine Verschwörung, dass Rhodes AEW nie wirklich hätte verlassen wollen und der sich andeutende Wechsel nur ein Verhandlungshebel sei, um dort einen besseren neuen Deal rauszuschlagen.

Oder sogar, dass Rhodes und AEW-Boss Tony Khan die Wechselandeutung gemeinsam ausgeheckt hätten, um stattdessen ein spektakuläres AEW-Comeback zu inszenieren - womöglich im Zusammenhang mit dem Aufkauf der Liga ROH, der auch Rhodes früher angehört hatte.

Die Theorie, dass hinter AEW-Abgang ein genialer Masterplan steckt, mit dem Ziel ihn mit einem großen Rumms als Oberbösewicht zurückzubringen, hatte unter Fans von Beginn an ihre Anhänger, war aber nie von belastbaren Indizien gedeckt - und ist es trotz der Mutmaßungen aus dem WWE-Lager letztlich auch jetzt noch nicht.

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Zu bedenken ist auch: In einem solchen Szenario hätten Cody und AEW auch TV- und Geschäftspartner, Kollegen und Freunde getäuscht - und es stellt sich die Frage, ob der potenzielle Nutzen eines listigen Coups da den Schaden wirklich überwiegt.

Unter anderem hatte auch Amanda Huber, die Witwe des tragisch verstorbenen Brodie Lee, in deutlichen Worten öffentlich versichert, dass Codys Abgang kein „Work“ sei. Huber hat vom früheren Co-Geschäftsführer Rhodes die Verantwortung für das karitative Community-Outreach-Programm geerbt. Es hätte eine unschöne Note, wenn Rhodes - der Huber und ihren beiden Kindern viel Beistand nach Lees Tod leistete - sie nun für einen PR-Stunt hätte auflaufen lassen.

Rhodes lässt sich nicht in die Karten Blicken

Die aktuelle Entwicklung lässt die Spekulationen nun dennoch wilder denn je blühen - im Raum steht nun auch die Theorie, dass die Täuschung von WWE ausgehe, der Rhodes-Deal womöglich doch schon in trockenen Tüchern sei und die durchgesickerten Wasserstandsmeldungen nur die Spannung hochhalten sollten.

Letztlich kennt wohl nur Cody Rhodes die ganze Geschichte - und der schweigt. In seiner aktuellen Radioshow ergänzte Meltzer, dass der 36-Jährige sich derzeit nicht in die Karten blicken lasse und auch hinter vorgehaltener Hand „nichts sagt“.

Egal, wie die Sache ausgeht: Rhodes zeigt sich als geschickter und geschäftssinniger Verhandler in eigener Sache, Meltzer vergleicht Cody mit dessen verstorbenem Vater, dem legendären Dusty Rhodes, der in dieser Hinsicht auch als findig galt.

Wrestling-Fans dürfen sich auf eine spannende Woche gefasst machen.

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