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Vince McMahon: Der dreiste und verlogene Egotrip eines Skandal-Milliardärs

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Vince McMahon: Der dreiste und verlogene Egotrip eines Skandal-Milliardärs

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Dreister Egotrip des Skandalmoguls

WWE-Eigner Vince McMahon holt sich nach dem Megadeal mit der UFC-Mutterfirma auch die kreative Macht in der Liga von Triple H zurück - das absehbare Ende einer verlogenen Scharade.
Brock Lesnar verbündet sich bei WWE Monday Night RAW nach WrestleMania scheinbar mit Cody Rhodes - nur um sich dann gegen ihn zu wenden.
mhoffmann
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Es gibt ein geflügeltes Wort, das mit Vincent Kennedy McMahon verbunden ist wie ein Mantra: best for business.

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Er tue immer, was das Beste fürs Geschäft ist. So lautet die Selbstdarstellung des WWE-Eigentümers und langjährigen Herrschers über die Showkampf-Welt. (NEWS: Alle Neuigkeiten rund um WWE WrestleMania 39)

So porträtieren ihn Bewunderer und teils auch Kritiker, die anerkennen, dass der skandalbehaftete Wrestling-Mogul in seiner Karriere oft persönliche Befindlichkeiten beiseitegeschoben hat, wenn es ums Wohl seiner Firma ging – etwa wenn er immer wieder Comebacks populärer Stars einfädelte, mit denen er als hoffnungslos zerstritten galt.

Beim neuesten, folgenschweren Streich des 77 Jahre alten Multimilliardärs kann keine Rede davon sein.

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WWE degradiert den Macher des größten Booms seit langem

McMahon hat am Tag nach der Megashow WrestleMania 39 und der Enthüllung des Unternehmensverkaufs an Endeavor wieder die volle Kontrolle über das Programm des Wrestling-Marktführers übernommen - und es ist schwierig bis unmöglich, dahinter ein anderes Motiv als persönliche Befindlichkeit zu vermuten.

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Jenseits der moralischen Fragen in Bezug auf die ungeklärten Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen McMahon: „Triple H“ Paul Levesque, der die Federführung im Sommer 2022 nach McMahons Sturz übernommen hatte, hat das Business in Abwesenheit seines Schwiegervaters zum Blühen gebracht.

Einschaltquoten, Ticket- und Merchandise-Verkäufe, der Abstand zu Konkurrent AEW: Alle wichtigen Geschäftsindikatoren sind in der Ära Triple H deutlich und nachhaltig angestiegen.

WrestleMania: schrieb diverse Rekordzahlen. Die von der Euphorie getragene RAW-Ausgabe nach dem Jahreshöhepunkt in Los Angeles: fuhr in den USA ein Traumrating von 0,76 in der jungen Zielgruppe ein. Es war die beste Quote, die WWE seit mehr als drei Jahren hatte - in einer Zeit, in der wegen des rapiden Medienwandels der Trend bei fast allen anderen Fernsehsendungen in die andere Richtung zeigt.

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Warum also, inmitten des größten WWE-Booms seit langem, die Degradierung des Machers dahinter? Zum Erfüllungsgehilfen eines bald 78 Jahre alten Mannes, dessen Wirken zuletzt deutlich umstrittener und messbar weniger erfolgreich gewesen war?

McMahons Neustart verlief - wie vor Ort deutlich erkenn- und spürbar war - völlig chaotisch und war ein krasser Bruch mit den unter Triple H deutlich strukturierteren Abläufen. Wie ehedem soll McMahon an Ort und Stelle hektisch die Show umgeschrieben haben, Matches und Segmente umgeworfen, teils noch während der Show. Er hätte sich geriert „wie ein 80 Jahre alter Tasmanischer Teufel“, zitiert Fightful einen ungenannten Wrestler. Die Kritiken der Fans vor Ort und in den sozialen Medien fielen überwiegend vernichtend aus.

Vince McMahon scheint die Macht über alles zu gehen

Wer McMahon, nicht gut kennt, kann sich nur wundern. Wer ihn kennt, wundert sich weniger.

Vince ist Vince, er kann nicht loslassen, in guten Händen sieht er sein Lebenswerk nur bei sich selbst, die Macht geht ihm über alles - und er wird auch und gerade von der kreativen Macht nicht lassen können: So prophezeiten es seit Szenekenner seit Beginn des Jahres, als McMahon Schritt 1 seines Comebacks vollzog; sich zurück in die Unternehmensführung putschte und Tochter Stephanie und diverse andere hochrangige Führungsfiguren aus dem Unternehmen trieb.

McMahon hat die Prophezeiung nun wahr gemacht, nachdem er seine Absichten monatelang mit Tarn- und Täuschmanövern und teils dreisten Lügen verhüllt hatte.

Vor der Machtübernahme log und täuschte McMahon dreist

„WWE hat jetzt ein außergewöhnliches Management-Team und ich habe nicht vor, dass meine Rückkehr irgendeine Auswirkung auf ihre Stellungen, Pflichten und Verantwortlichkeiten hat“: Dies behauptete McMahon in seinem Comeback-Statement am 6. Januar. Der mit McMahon verbündete WWE-CEO Nick Khan sprach von „null“ Einfluss McMahons aufs Kreativgeschehen: „Er ist nur wegen der strategischen Alternativen zurück.“

Und noch vor einer Woche erklärte Khan in einem Podcast-Interview mit dem Sports Business Journal, dass Vince im Kreativbereich „nicht allzu involviert“ sei - und erweckte offensiv den Eindruck, dass es dabei auch bleiben würde.

„Triple H, Paul Levesque ist der Kreativchef. Vince ist damit einverstanden, er respektiert das“, sagte Khan. Die beiden hätten als Schwiegervater und Schwiegersohn „ihre eigene Dynamik, aus meiner Sicht laufen die Dinge wunderbar, seit Vince zurück ist“.

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Aus Vinces Sicht offensichtlich aber doch nicht wunderbar genug.

Kabinenmoral bei WWE angeblich rapide gesunken

McMahon ging es mit seinen Täuschungsmanövern offensichtlich darum, die Stimmung nach außen und innen zu beruhigen - durchaus erfolgreich: Am WrestleMania-Wochenende waren im WWE-Hotel in Downtown Los Angeles - bei offiziellen Medienterminen und auch informellen Begegnungen - noch zahlreiche Stars in bester Laune anzutreffen. Nun soll die Kabinenmoral für dem Moment rapide gesunken sein.

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Inmitten der Nebelkerzen, die McMahon und seine Helfer geworfen haben, ist es dem Patriarchen gelungen, die Zukunft von WWE so zu regeln, dass seine Macht intakt blieb.

Zwar ist McMahon in der kommenden WWE-UFC-Megafirma - eine neue Erfahrung - nur noch die Nummer 2 hinter Mutterkonzern-Chef Ari Emanuel und damit auch selbst kündbar. Der in Beverly Hills nahe des WrestleMania-Standorts ansässige Hollywood-Mogul Emanuel hat in einem gemeinsamen CNBC-Interview aber klargestellt: Die kreative Hoheit über WWE sei „Vinces Fahrspur“.

Der neue Boss Ari Emanuel umschmeichelt McMahon

Der schillernde Strippenzieher Emanuel schmierte McMahon auch sonst viel Honig um den frisch gewachsenen Schnurrbart. Es sei „eine Ehre“, ihn an Bord zu haben. McMahons zweifelhafte Koketterie, dass er eigentlich bereit gewesen wäre, das Wrestling hinter sich zu lassen, beantwortete Emanuel mit den Worten: „Ich hätte ihm einen Bodyslam verpasst, wenn er gegangen wäre.“

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Echte persönliche Überzeugung? Oder strategisches Interesse, weil der lukrative (und juristisch noch nicht abgeschlossene) Milliarden-Deal ohne einen wohlgestimmten McMahon nicht zu haben gewesen wäre? Man kann nur spekulieren.

Definitiv sicher ist nun, was Vince machtpolitisch vorhat. Den Beweis, dass es wirklich „best for business“ ist, nicht nur am besten für sein Ego, ist er schuldig.