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WNBA: Satou Sabally über Donald Trump, Dirk Nowitzki und Rassismus

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WNBA: Satou Sabally über Donald Trump, Dirk Nowitzki und Rassismus

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Sabally: Darum werde ich nicht knien

Basketballerin Satou Sabally teilt gegen US-Präsident Donald Trump aus. Sie erzählt von rassistischen Erlebnissen - und warum sie Dirk Nowitzki als Mentor sieht.
Satou Sabally gilt als weiblicher Dirk Nowitzki. im Draft wurde sie an 2. Position gezogen. Bereits 2019 bei den European Games in Minsk zeigte sie beim 3-gegen-3-Turnier ihre Klasse, scheitere nur ganz knapp im Halbfinale.
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle
Franziska Wendler
Franziska Wendler

Wie viele andere Sportler ruft Basketball-Nationalspielerin Satou Sabally seit dem gewaltsamen Tod von George Floyd bei einem Polizeieinsatz mehr denn je zum Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung auf.

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Von US-Präsident Donald Trump kann man Ähnliches nicht behaupten, weshalb Sabally einige deutliche Wort für ihn hat.

"Ich denke, er ist sehr gefährlich. Er erlaubt Rassismus und Gewalt und schürt viele sogar dazu an, aggressiv zu sein", sagte Sabally in einer Videoschalte mit Journalisten, an der auch SPORT1 teilnahm.

Sabally teilt gegen Trump aus

Sabally, die im Draft der WNBA an zweiter Position von den Dallas Wings gezogen wurde, führte weiter aus: "Es ist nicht ok, dass so jemand an der Macht ist, der Kaepernick Hurensohn und schwarze Menschen öffentlich 'dogs' und 'gangster' nennt."

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Für die 1,93 Meter große Flügelspielerin ist Trump schlichtweg ein "Diktator, der versucht die Wahlen zu beeinflussen."

Mitte April hatte Sabally auf SPORT1-Nachfrage zu Trump noch gesagt: "Ich würde wirklich gerne mal mit ihm eine Konversation halten. Ich würde ihm zuhören, aber auch Fragen stellen, was die Gründe für manche seiner Aussagen sind" – inzwischen hat offenbar auch sie mit ihm die Geduld verloren.

Sabally: Andere Athleten müssen mithelfen

Sabally ist trotzdem der Ansicht, dass auch ohne Trumps Unterstützung Veränderungen erreicht werden und bereits wurden. Das kann aber nur der Anfang sein - und sie hofft, dass Athleten weiter ihre Follower-Power nutzen, um Entwicklungen in Gang zu setzen.

"Es ist das Richtige und super wichtig. Man sollte es normalisieren. Ich finde es gut, dass sich die Athleten und Athletinnen endlich aussprechen. So viele Leute sind inspiriert von diesen Leuten. Es ist das Richtige, dass diese Leute sich aussprechen", sagte die 22-Jährige.

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Sabally will dabei weiter auf Worte setzen, wie sie auf SPORT1-Nachfrage erklärte: "Ich glaube nicht, dass ich mich hinknien werden. Das ist aber eine persönliche Sache. Nicht, weil es falsch oder richtig ist. Ich werde mit Unicef arbeiten, um Kindern die Wichtigkeit von Wahlen beizubringen."

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"Im Zoo jedes Mal rassistische Erfahrung"

Auch die Bildung der Kinder ist Sabally ein wichtiges Anliegen. Damit es nachfolgende Generationen besser haben und nicht wie sie in frühester Kindheit mit Rassismus konfrontiert werden. Ihre Eltern mussten ihr dann erklären, dass dies oder das passiert ist, weil sie schwarz ist.

Sabally nennt Beispiele: "Jedes Mal, wenn ich im Zoo bin, habe ich eine rassistische Erfahrung. Das ist so krass, meine Brüder wurden als Affen beschimpft. Sogar in der Oberschule wurde ich als Tingeltangel-Bob beschrieben, wenn ich die Haare offen hatte."

Für die in New York geborene und in Berlin aufgewachsene Sabally sind das inakzeptable Alltagsbemerkungen, die von Tingeltangel-Bob bis zu "geht dahin zurück, wo ihr herkommt" reichen.

Aber auch die aktuelle Situation in Dallas empfindet sie als "sehr verstörend". Sabally musste ihrem Bruder sogar erklären, wie er sich bei Polizeikontrollen verhält: "Der erste Gedanke für ihn ist nicht, wo ist der Führerschein, sondern was kann ich machen, damit es nicht eskaliert."

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Sabally freut sich über Mentor Nowitzki

Diese Sorgen um Familien-Mitglieder kennt auch NBA-Legende Dirk Nowitzki, der mit einem emotionalen Tweet auf den Tod von Floyd reagierte und schrieb, dass er "Angst um die Zukunft seiner Kinder" hat.

Aber nicht nur das verbindet Sabally und Nowitzki, die nun beide in Dallas leben. Die junge Deutsche freut sich schon darauf, die Ikone der Dallas Mavericks hoffentlich bald auch wieder um sportliche Ratschläge bitten zu können.

"Ich habe seine Nummer und kann mich jederzeit bei ihm melden und ich sehe ihn auch als Mentor. Ich finde es super, dass man so eine Ressource hat und er so ein toller Mensch ist, der offen spricht. Auch seine Frau ist eine super Person", verriet Sabally auf SPORT1-Nachfrage.

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Fortsetzung der WNBA-Saison ungewiss

Wie lange es noch dauert, bis sie wieder Spiele bestreiten darf, steht noch nicht fest. Die Women's National Basketball Association plant den Saisonstart für Ende Juli.

Sie selbst hat trotz einiger Bedenken Lust: "Das hat wohl auch damit zu tun, dass es meine erste Saison ist. Wenn es sicher ist und wir in so einer Art Blase sind, würde ich unter diesen Auflagen spielen wollen."

Laut Sabally werden die Spielerinnen abstimmen, ob sie spielen wollen oder nicht. Noch sind aber einige Fragen zu erklären. Zudem werden sie beobachten müssen, "was die NBA macht und ob die tatsächlich spielen".

NBA-Fortsetzung: "Müssen Plattform nutzen"

Apropos NBA: Dort gibt es Sorgen, dass die geplante Fortsetzung der Saison Ende Juli von den Protesten gegen Rassismus ablenken und das Thema wieder in den Hintergrund drängen könnte.

Sabally sieht auf SPORT1-Nachfrage aber auch positive Seiten einer Fortführung: "Wir müssen die Plattform nutzen und die Welle jetzt zum Sport mitnehmen. Wir müssen es normal machen, dass man sich nach dem Spiel zu der Sache äußert. Ich fand es richtig gut, dass in der Bundesliga und überhaupt Sportler Stellung nehmen."

Dennoch sieht Sabally die Gefahr, dass Entertainment viele Leute, die Teil des Problems sind, ablenkt. Daher versteht sie, wenn der eine oder andere nicht spielen will: "Aber dann muss man auch mit einem konkreten Plan kommen, wie man stattdessen aktiv mithilft. Damit es sich gelohnt hat, dass man nicht spielt."