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NBA: Carmelo Anthony nach Aus bei Houston Rockets am Boden

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NBA: Carmelo Anthony nach Aus bei Houston Rockets am Boden

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Der Absturz des Carmelo Anthony

Nach seinem Aus bei den Rockets steht die Karriere von Carmelo Anthony am Scheideweg. Durch egoistische Entscheidungen steht er sich immer wieder selbst im Weg.
Carmelo Anthony kam für Houston nur zehn Mal zum Einsatz
Carmelo Anthony kam für Houston nur zehn Mal zum Einsatz
© Getty Images
Raphael Weber
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Robin Wigger
Robin Wigger

Es ist gerade einmal fünf Jahre her, als Carmelo Anthony eines der Aushängeschilder der NBA war.

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Mit 28,8 Punkten im Schnitt avancierte Anthony 2012/13 zum besten Scorer der Liga, nachdem er ein Jahr zuvor seinen zweiten von insgesamt drei Olympiasiegen eingeheimst hatte. Im Januar 2014 gelangen Anthony 62 Punkte in einem Spiel. "Melo" war ein begnadeter Scorer, dem hauptsächlich der Teamerfolg fehlte, um nicht in einem Atemzug mit den ganz großen Stars genannt zu werden.

Im November 2018 lebt Anthony nur noch von seinem Namen. Nach einer enttäuschenden Saison bei den Oklahoma City Thunder floppte auch sein Engagement in Houston. Nach gerade einmal zehn Spielen zogen die Rockets am Donnerstag die Reißleine. Anthony wird zwar nicht sofort entlassen, für Houston war seine Zwei-Punkte-Performance bei einer Wurfquote von unter zehn Prozent gegen OKC am 8. November aber sein letzter Auftritt (DATENCENTER: Die Tabelle der NBA).

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Fehlgriff statt Home Run

"Wir wollten einen Home Run schlagen. Aber es hat nicht geklappt", kommentierte Trainer Mike D'Antoni. Die Zweifel an der Verpflichtung des 34-Jährigen bestätigten sich und sorgen womöglich für ein trauriges Ende einer Karriere, die Melo vielversprechend begonnen hatte, sich aber auch selbst verbaute.

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2003 wurde Anthony nach der College-Meisterschaft mit Syracuse in einem der besten Draftjahrgänge aller Zeiten, der auch LeBron James und Dwyane Wade in die Liga spülte, von den Denver Nuggets gedraftet. Anthony entwickelte sich offensiv zu einem der besten Spieler der Liga und führte sein Team in jeder Saison in die Playoffs und 2008/2009 immerhin ins Conference Finale.

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Doch mit dem verheerenden Trade zu den New York Knicks 2011 begann sein Absturz, wenngleich er individuell Höchstleistungen ablieferte. Vor allem sein Ruf litt, trotz seiner Olympiasiege und des College-Titels gilt Anthony nicht als Gewinner.

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Geld und Heimat statt Titelkampf

Statt noch ein paar Monate zu warten und nach der Saison einfach als Free Agent in der Heimat zu unterschreiben (Anthony ist in Brooklyn geboren), forcierte er seinen Trade in den Big Apple und schadete den Knicks und sich selbst damit erheblich. Um sich den teuren Superstar leisten zu können, mussten mit Wilson Chandler, Danilo Gallinari, Raymond Felton und Timofey Mozgov gleich vier (wichtige) Rotationsspieler New York verlassen (Ergebnisse und Spielplan).

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New York erreichte nur noch dreimal die Playoffs und überstand dabei nur 2013 die erste Runde. Ein Jahr später konnte Anthony wieder über seine Zukunft entscheiden. Statt woanders womöglich um den Titel mitzukämpfen, entschied er sich jedoch für seine Heimat - und letztendlich auch für das Geld. Sein neuer Deal in New York brachte ihm satte 122 Millionen für fünf Jahre ein, sorgte aber gleichzeitig auch dafür, dass sich die Knicks auf dem Transfermarkt keine großen Sprünge mehr erlauben konnten.

ATLANTA, GEORGIA - DECEMBER 15:  LeBron James #23 of the Los Angeles Lakers against the Atlanta Hawks at State Farm Arena on December 15, 2019 in Atlanta, Georgia.  NOTE TO USER: User expressly acknowledges and agrees that, by downloading and/or using this photograph, user is consenting to the terms and conditions of the Getty Images License Agreement.  (Photo by Kevin C. Cox/Getty Images)
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Eine weitere Playoff-Teilnahme blieb in der Folge aus, was den Frust bei Anthony wachsen ließ, zum Zwist mit dem damaligen Präsidenten Phil Jackson und schlussendlich zur Trennung im Sommer 2017 führte. Anthony wurde per Trade nach OKC verschifft.

Sinnbild des Misserfolgs

Gemeinsam mit MVP Russell Westbrook und Paul George sollte der zehnfache All-Star dort eine neue "Big Three" bilden. Doch das Experiment scheiterte nach nur einer Saison. Anthony konnte sich einfach nicht mit der Rolle als dritte Geige anfreunden und stand sich damit wieder einmal selbst im Weg. Obendrein lieferte er auch sportlich die schwächste Saison seiner bisherigen Karriere ab.

Im Tausch für Dennis Schröder sicherten sich zunächst die Atlanta Hawks die Dienste Melos', nur um ihn umgehend wieder zu entlassen. Auch wenn das natürlich Anthonys Wunsch war - letztlich zahlen die Hawks einen unglaublichen Batzen Geld, obwohl er nicht eine Sekunde für sie gespielt hat. Genauer gesagt: 25,5 Millionen. Die Einbuße von 2,4 Millionen Dollar Gehalt akzeptierte Melo, um den Buyout möglich zu machen, weil er genau diese 2,4 Millionen von den Rockets bekam.

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In Houston sollte er an der Seite seines guten Freundes Chris Paul und James Harden endlich Teil eines Titelkandidaten sein - doch es war ein Fehlgriff mit Ansage. Entgegen seiner eigenen Vorstellung kam Anthony von der Bank, dementsprechend erfolgreich verlief die Zusammenarbeit. Melo war kein passender Fit, nach dem verpatzten Saisonstart war er (wieder einmal) ein Sinnbild des Misserfolgs.

Folgt das Karriereende?

"Die Vorstellung, die wir hatten, als Melo unterschrieb, hat sich nicht verwirklicht. Deswegen haben wir uns entschieden, dass wir uns trennen. Alles andere wäre ihm gegenüber unfair", meinte General Manager Daryl Morey. Coach D'Antoni sprach davon, dass Anthony "alles versucht" habe und "großartig" gewesen sei.

Wie geht es mit Anthony weiter? Da er erst im Sommer als Free Agent kam, ist ein Trade bis zum 15. Dezember nicht möglich. Die Interessenten werden nach den letzten Entwicklungen kaum Schlange stehen. Womöglich könnte ihn LeBron James zu den Lakers locken. "Es ist, wie es ist. Für Melo geht es einfach darum, glücklich zu sein. Er wird herausfinden, wo und was das ist", meinte Paul.

Der frühere NBA-Star Tracy McGrady rät Melo zum Karriereende. "Ich denke, er sollte aufhören. Ich will nicht, dass er durch noch so eine Situation durch muss", meinte McGrady mitleidsvoll. Sein Vermächtnis werde nur beschmutzt. "Er hat eine Hall-of-Fame-Karriere. Er sollte es einfach sein lassen."

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