Morddrohungen, eine Sperre für die komplette Saison und Zoff mit Kevin Durant.
Zuschauer-Ärger überschattet Finals
© SPORT1-Montage: Marc Tirl/Getty Images/iStock
Die NBA-Finals zwischen den Toronto Raptors und den Golden State Warriors bieten auch abseits des Parketts eine Menge Zündstoff mit gleich drei Aufregern.
Besonders bizarr wirkt der Fall von Nicole Curran, Ehefrau von Warriors-Besitzer Joe Lacob. Während Spiel drei waren die Musik-Superstars Jay-Z und Beyoncé auf Einladung des Meisters in der Halle. Das Ehepaar winkte und strahlte, als sie eingeblendet wurden, in die Kameras. Genau im selben Moment lehnte sich Curran zu den beiden hinüber und sprach Rapper Jay-Z an.
Morddrohungen nach Gespräch mit Jay-Z
Kurz bevor die Kamera dann den Blick wieder aufs Spielfeld richtete, verschwand das Lachen aus Beyoncés Gesicht. Das Video dieses Vorfalls wurde in den sozialen Netzwerken tausendfach geteilt.
Curran erklärte, dass sie das Ehepaar nur gefragt habe, ob sie etwas trinken wollen. "Es gab keinerlei Feindseligkeiten. Ich versuchte eine gute Gastgeberin zu sein", führte sie weiter aus.
Inzwischen hat Curran allerdings ihr Instagram-Profil gelöscht. "Ein solches Cybermobbing habe ich noch nie erlebt. Ich kann nicht glauben, dass unsere Spieler das erleben. Dass Kinder das erleben", zeigte sich die Ehefrau des Warriors-Besitzers schockiert.
"Dafür gibt es keinen Platz"
Nur wenige Minuten später ereignete sich der nächste Vorfall, als Raptors-Guard Kyle Lowry nach einem Ball hechtete und dabei in der ersten Reihe landete. Dort wurde er von einem Mann geschubst und beschimpft. Dabei handelte es sich um einen Anteilseigner der Warriors, sein Name: Mark Stevens.
Jetzt aktuelle NBA-Fanartikel kaufen - hier geht's zum Shop | ANZEIGE
"Ein Mensch wie er, der seine wahre Klasse zeigt, sollte nicht Teil unserer Liga sein. Dafür gibt es keinen Platz", forderte Lowry nach dem Vorfall eine harte Strafe für den Übeltäter. Und die Liga griff durch: Stevens wurde für ein Jahr gesperrt und muss obendrein noch 500.000 Dollar Strafe zahlen.
"Ein Teamvertreter muss die höchsten Maßstäbe bezüglich seines Verhaltens einhalten, und das Benehmen von Mark Stevens war jenseits des akzeptablen und hat keinen Platz in unserer Liga", teilte die NBA in einem Statement mit.
Auch NBA-Superstar LeBron James verurteilte den Vorfall via Instagram. Er könne und wolle nicht über diesen Vorfall schweigen und Stevens habe die Regeln "mehr als die Durchschnittsperson, die das Spiel direkt am Spielfeld verfolgt", gekannt, erklärte James.
Drake liefert sich Verbalduell mit Durant
Zudem sorgte Raptors-Edelfan Drake für Feuer abseits des Parketts. In Spiel eins lief er mit einem Trikot von Stephen Currys Vater Dell, der früher bei den Kanadiern spielte, ein und pöbelte diverse Male in Richtung der Warriors-Bank. Am Ende löste er sogar eine kleine Rudelbildung aus.
Sie hätten geredet und sich ein wenig angeschnauzt, aber "ich würde es nicht unbedingt als Rauferei bezeichnen. Es war nicht das, was ich unter einer Rauferei verstehe", erklärte Warriors-Forward Draymond Green den Vorfall aus seiner Sicht.
In Spiel zwei trug Drake dann einen Toronto-Pullover, auf dessen Rückseite ein Konterfei des Schauspielers aus "Kevin allein zu Haus" zu sehen war. Darunter stand "Kevin?!?!?!?!" Eine Anspielung auf das Fehlen von Durant bei der Niederlage der Warriors in Spiel eins. Am Ende der Partie war das Bild von seinem Rücken verschwunden.
Stattdessen durfte er sich im Kabinengang den "Trash Talk" der Warriors anhören. "Wir sehen uns in der Bay Area, Aubrey. Heute hattest du nichts zu lachen, oder?" brüllte Durant in Richtung des Rappers, der mit bürgerlichem Namen Aubrey Drake Graham heißt. "Das war leicht, du hast Glück, dass ich mich verletzt habe", schrie auch Klay Thompson in Richtung des Rappers.
Der Kampf um den NBA-Titel hinterlässt auch auf den Zuschauerrängen Spuren