Im englischen Fußball wird das Geschehen noch ein bisschen mehr als anderswo vom Geld bestimmt. Wer die größten Scheine hinblättert, erntet am Ende oft sportlichen Erfolg. Leicester City in dieser Saison ist dabei die Ausnahme von der Regel.
Hier ist Liverpool die Nummer eins
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In einer Kategorie aber ist ein Premier-League-Team spitze, das in den vergangenen Jahren bei der Titelvergabe komplett leer ausging: Jürgen Klopps FC Liverpool.
Laut einer Auflistung der Liga gaben die Reds in der Zeit von Oktober 2014 bis September 2015 das meiste Geld für Spielerberater aus - insgesamt 20,28 Millionen Euro. Selbst die Meister der Jahre 2013 bis 2015, Manchester United (19,68 Mio.), Manchester City (17,62 Mio.) und FC Chelsea (16,96 Mio.), kommen nicht an diesen Wert heran.
Insgesamt 64 Transfers wickelte Liverpool zwischen Winter 2014 und Sommer 2015 ab - 35 davon waren Neuzugänge. Für Berater, die bei Spielerwechseln bekanntlich üppig mitverdienen, mag der Klub von der Anfield Road äußerst begehrt sein. Sportlich bezahlt gemacht haben sich Liverpools Aktivitäten auf dem Spielermarkt jedoch nicht wirklich.
Kritiker könnten dem Verein gar vorwerfen, bei Spielerwechseln zu viel Geld zu verprassen. Ein Blick auf die Transferbilanzen der Klubs verdeutlicht das.
Mehr Masser als Klasse
Während Manchester City in Kevin de Bruyne immerhin einen Akteur verpflichtete, hinter dem halb Europa her war, konnte Liverpool keine Verstärkung präsentieren, bei der ein außergewöhnliches Salär für den Berater angemessen wäre.
Im Gegenteil: Die Reds investierten weniger in Klasse als in Masse. Während Branchenkrösus ManCity in beiden Transferfenstern insgesamt etwa 235 Millionen Euro in neue Spieler investierte, gaben die Reds lediglich rund 112 Millionen Euro aus - weniger als die Hälfte.
Auch Manchester United (139,7 Mio.) und der FC Chelsea (121,5 Mio.) hängten Liverpool in dieser Hinsicht deutlich ab. Trotzdem bezahlte Liverpool, wo die Transfers von einem recht umstrittenen Transferkomitee entschieden werden, den Beratern am meisten Geld.