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FC Liverpool: So tickt der Co-Trainer von Jürgen Klopp, Zeljko Buvac

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FC Liverpool: So tickt der Co-Trainer von Jürgen Klopp, Zeljko Buvac

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So tickt Klopps Co-Trainer Buvac

Zeljko Buvac und Jürgen Klopp sollen nach 17 gemeinsamen Jahren getrennte Wege gehen. Doch wer ist Liverpools Co-Trainer eigentlich. SPORT1 stellt den Serben vor.
Zeljko Buvac (l.) st seit 17 Jahren der Co-Trainer von Jürgen Klopp
Zeljko Buvac (l.) st seit 17 Jahren der Co-Trainer von Jürgen Klopp
© SPORT1-Grafik: Davina Knigge/ Getty Images
Alexander Kortan
Alexander Kortan

Jürgen Klopp und Zeljko Buvac gelten als unzertrennlich. Seit 17 Jahren arbeiten die beiden zusammen - erst in Mainz, dann in Dortmund und schließlich beim FC Liverpool.

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Jetzt steht das "Gehirn" des Trainerteams überraschend vor einem Abgang. Die "Reds" stellten Buvac bis zum Saisonende frei, betonten aber, dass Klopps rechte Hand weiter angestellt bleibe.

Das wilde Gerücht aus Buvac' Heimat Bosnien sorgt aber für mächtig Wirbel. Pravda BL will erfahren haben, dass der 56-Jährige im Sommer Nachfolger von Arsene Wenger beim FC Arsenal werde. Dasselbe Portal beanspruchte bereits die Erstmeldung über das Engagement in Liverpool im Oktober 2015 für sich.

Klopp selbst wollte dazu vor dem Champions-League-Halbfinale beim AS Rom keine Stellung nehmen. "Es gab ein Klubstatement. Mehr wollen wir dazu nicht sagen", so Klopp.

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Doch wer ist dieser Buvac, der vornehmlich in der zweiten Reihe steht und noch nie einen Top-Klub als Chefcoach geführt hat? SPORT1 beleuchtet die Personalie.

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Buvac scheut das Rampenlicht

Sollte Buvac tatsächlich Wenger beerben, wäre dies ein Paukenschlag. Denn der bosnische Serbe fühlt sich eher in der zweiten Reihe wohl und scheut das Rampenlicht. In London wäre ihm die volle mediale Aufmerksamkeit jedoch gewiss. Insbesondere als erster "Gunners"-Trainer nach der 22-jährigen Wenger-Ära.

Selbst bei Klopps Abschiedsfeier in Mainz war Buvac nicht auf der Bühne zu sehen, bis tausende Fans immer wieder seinen Namen riefen. Erst als "Kloppo" zum Mikro griff, um seinen Freund hoch zu bitten, gehorchte er widerwillig. Buvac heulte Rotz und Wasser - und verschwand wieder.

Während der deutsche Coach ein gewiefter Redner ist und mit den Medien umzugehen weiß, schweigt Buvac lieber.

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Er spricht öffentlich so gut wie nie und gab bisher erst ein Interview - und zwar im BVB-Fan-Magazin Gib mich die Kirsche: "Ich rede nur, wenn ich etwas zu sagen habe. In unserem Job brauchen wir nicht zwei, drei Leute, die nach außen sprechen. Das soll einer machen, alles andere ist zu viel."

Stratege, Pressing-Gott und Pulverfass

"Buvac ist ruhig", sagte Nuri Sahin einmal, "bis etwas falsch läuft". Denn dann explodiert er und das südeuropäische Temperament kommt zum Vorschein.

"Wenn im Training irgendetwas nicht passt und wir beispielsweise taktische Fehler machen, dann ist es meist so, dass er unterbricht und erklärt, wie es richtig zu laufen hat", erklärte Mats Hummels.

Nicht umsonst nennt Klopp seinen langjährigen Weggefährten "Meister der Trainingsformen". Der 56-Jährige ist detailversessen: Die Abstände bei den verschiedenen Mannschaftsteilen müssen stimmen, die Laufwege eingehalten sowie Pässe genau und druckvoll ausgeführt werden.

Danach richtet der Serbe sein Trainingsprogramm aus und entwickelt selbst neue Übungsformen, um seine Spieler möglichst praxisnah zu schulen. Klopps viel gelobter Pressing-Stil beruht auf Buvac.

Vielmehr spricht Klopps Schattenmann lieber die wichtigen Angelegenheiten hinter verschlossenen Türen an - sachlich, präzise und bestimmend.

"Wenn er was sagt, dann hat das Hand und Fuß. Es stimmt und ist Gesetz", sagt Peter Krawietz, der zweite Co-Trainer von Liverpool. Nicht nur deshalb schätzt Klopp seinen Assistenten so sehr: "Zeljko ist der Fleisch gewordene Fußball-Sachverstand."

Blindes Verständnis mit Klopp

In Mainz spielten Klopp und Buvac von 1992 bis 1995 in einer Mannschaft. "Als Spieler waren die beiden für mich immer die Protagonisten. Klopp war derjenige, der die Mannschaft mit seiner Art wachgerüttelt und mitgerissen hat. Buvac war der Stratege, der das Spiel lenkte", beschrieb der frühere Mainz-Präsident Harald Strutz die beiden Freunde.

Darüber hinaus sind beide Trainer an der Seitenlinie gleichgestellt, wie Hummels verriet: "Beide wechseln sich auf dem Trainingsplatz bei der Ansprache an die Spieler ab." Das geht nur mit blindem Verständnis oder wie Klopp sagte: "Wir kommunizieren ohnehin telepathisch miteinander."

Wie geht es weiter?

Doch das Vertrauen scheint aufgebraucht, nachdem Liverpools Chefcoach sein Trainerteam immer weiter aufgebläht sowie Buvac in seinen ursprünglichen Bereichen immer mehr beschnitten hat. Das soll dem stolzen Serben nicht geschmeckt haben.

Zuletzt kam es nach SPORT1-Informationen immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden. Ein neuerlicher Streit nach dem 0:0 gegen Stoke City könnte nun auch zu Buvac' vorzeitigem Abgang geführt haben.

Sollte Buvac wirklich das Zepter bei Arsenal übernehmen, müsste er aber über seinen Schatten springen und seine Komfortzone verlassen.

Eine Möglichkeit wäre, dass Wengers langjähriger Co-Trainer Boro Primorac - ein Kroate, der seit 1994 mit Wenger zusammenarbeitet - den Frontmann mimen könnte, bis Buvac sein rudimentäres Englisch verbessert hat und bereit ist für die erste Reihe.

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