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Darts-WM 2024: "Littler-Geschichte ist völlig aus dem Ruder gelaufen" - WM-Kolumne von Robert Marijanovic

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Darts-WM 2024: "Littler-Geschichte ist völlig aus dem Ruder gelaufen" - WM-Kolumne von Robert Marijanovic

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Littler-Story läuft aus dem Ruder

Ricardo Pietreczko scheidet gegen Luke Humphries als letzter verbliebener Deutsche aus der Darts-WM aus. SPORT1-Experte spricht über das deutsche Vierfach-Aus und schwärmt von Sensationsmann Luke Littler.
Der 16-jährige Luke Littler setzt seinen irren WM-Lauf auch im Drittrundenspiel gegen Matt Campbell fort. Einmal mehr bringt er den Ally Pally dabei mit spektakulären Darts zum Beben.
Robert Marijanovic
Robert Marijanovic

Hi Darts-Freunde,

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wir haben diese Sensation im Ally Pally, von der man für immer erzählen kann: Den 16-jährigen Luke Littler. Er ist für mich DIE Story der WM!

Darts-Fans wünschen sich immer derartige Riesen-Überraschungen. Dass er aber in seinen jungen Jahren schon so abgeklärt performt, das Niveau an der Scheibe spricht ohnehin Bände, ist herausragend. Diese Littler-Geschichte ist für mich völlig aus dem Ruder gelaufen und das hört ja gar nicht mehr auf. Ich freue mich über jedes Leg, jeden Satz und jedes Spiel, bei dem wir ihm noch zuschauen dürfen.

Luke Littler Favorit im Generationenduell

Nun freue ich mich auf das Generationen-Duell gegen „Barney“ im Achtelfinale! (22:15 LIVE bei SPORT1)

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Obwohl der Niederländer eine Ikone ist, zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder in der Runde der Letzten 16 steht, ist er für Littler gut machbar. Van Barneveld spielte bei seinem Achtelfinal-Einzug unter 90 Punkten im Average, das ist keine Ansage gewesen.

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Da ist es eher andersrum: Littler, übrigens der am niedrigsten gesetzte Spieler im verbliebenen Feld, hat bisher ein paar Ansagen verschickt und ist der Favorit gegen „Barney“!

Dass er bei den Buchmachern bereits als dritter Mann hinter MvG und Humphries geführt wird, ist vielleicht noch ein bisschen zu hoch gegriffen, aber er ist schon eine Erscheinung.

Bittere dritte Runde für die Deutschen

Auf der anderen Seite haben wir als deutsche Darts-Fans eine herbe Enttäuschung hinnehmen müssen. Nach dem Rekord - erstmals standen vier Deutsche in der dritten Runde - gehen wir nun ohne einen unserer Jungs ins Achtelfinale.

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Zweimal war es klar, besonders bei Gabriel Clemens und Florian Hempel, der gegen einen überragenden Stephen Bunting ausgeschieden ist, sich aber seine Tourcard erhalten hat. Glückwunsch, Flo!

Zweimal war es knapp, bei Martin Schindler und Ricardo Pietreczko war mehr drin. Wenn zwei der vier weiterkommen, wäre das vollkommen okay und vor allem möglich gewesen, so ist es schade. Aber jeder Spieler weiß: Es gibt Momente, die laufen für einen. Und Momente, die laufen gegen einen.

Martin hat in den ersten beiden Sätzen Schlüsselmomente gegen Scott Williams herausgenommen, genau die haben ihm am Ende gefehlt. Auch Ricardo hielt letztlich die Nerven nicht zusammen. Er hatte die Nummer drei der Welt, Luke Humphries, am Rande einer Niederlage, ihm fehlte nur noch ein Satz zum Weiterkommen.

Pfiffe gegen Humphries? „Muss nicht sein!“

Es könnte sein, dass ihm noch die Abgezocktheit gefehlt hat, weil er „Cool Hand“ wieder reingelassen hat. Und auch das Publikum hatte seinen Anteil daran. Das unentwegte Pfeifen gegen Humphries ging mir einfach auf die Nerven, das muss nicht sein!

Auch wenn du im Ally Pally ein bisschen was abkönnen musst, hat es Luke Humphries sichtlich gestört, man hat es an der Körpersprache gesehen. Ricardo hat super Darts gespielt, da braucht er keine Pfiffe oder die unfairen Mittel der Fans. Im Gegenteil: Es könnte sogar sein, dass es Ricardo aus dem Konzept gebracht hat.

Es ist ein unangenehmes Gefühl als Spieler, wenn der Gegner ausgepfiffen wird. Das willst du nicht. Die Leute, die das getan haben, sollten mal darüber nachdenken, ob Darts der richtige Sport zum Anschauen für sie ist.

Um aber zum Sport zurückzukommen: Humphries hatte lange Zeit mit sich selbst zu tun. Keine Ahnung, was da alles in seinem Kopf vorgegangen ist. Er war zu busy im Kopf.

Das macht ihn aber auch schon das ganze Jahr aus: Wenn er Probleme hat, kommt er stark zurück und hat sich letztlich nicht einmal von den Pfiffen unterkriegen lassen. Viele andere Spieler hätten das Match wohl nicht mehr gewonnen, gerade deshalb ist er auch immer noch als WM-Favorit zu nennen.

Am meisten überzeugt hat mich aber Michael van Gerwen! Das waren bisher drei souveräne Auftritte von MvG, speziell am gestrigen Abend gegen Stephen Bunting war das phasenweise eine phänomenale Machtdemonstration!

Ein Whitewash gegen den Mann, der mit über 107 Punkten im Average den höchtsten der laufenden WM hält? Das ist mal ein Weckruf an die Konkurrenz.

Ob „Mighty Mike“ auf dem Weg zu seinem vierten Titel ist? Ich freue mich auf eine spannende Endphase der WM. Bis dahin wünsche ich euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und bis demnächst, Game On!

Euer Robert Marijanovic

Robert Marijanovic, geboren am 6. Mai 1980, hatte von 2007 bis 2020 an Turnieren der PDC teilgenommen, darunter dreimal an der PDC-Weltmeisterschaft im Alexandra Palace. Seit der WM 2019 tritt der „Robstar“ auch als TV-Experte in Erscheinung. Für SPORT1 begleitet er die Darts-WM 2024 mit seinen Einschätzungen am Mikrofon.