Mit Red Bull München, den Adlern aus Mannheim und Meister Eisbären Berlin ist die PENNY DEL (Saisonstart am Donnerstag live ab 19:25 Uhr auf SPORT1 im Free-TV und Livestream) in der Champions Hockey League namhaft vertreten.
Wie ein David die große Eishockey-Bühne rockt
Für die größte Überraschung bislang sorgt jedoch ein Außenseiter. (alle News zur PENNY DEL auf SPORT1)
Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven stehen in der europäischen Königsklasse nach den ersten vier Spieltagen in ihrer Gruppe auf Platz eins.
Pinguins erst seit 2016 in der DEL
Dabei haben es die Norddeutschen, die erst seit 2016 in der DEL aktiv sind, mit der Crème de la Crème des kontinentalen Eishockeys zu tun. (News: Alles Wichtige zur CHL)
Die Växjö Lakers etwa, die die Pinguins am vergangenen Sonntag vor heimischer Kulisse mit 2:1 besiegt hatten, sind aktueller Meister in der Eishockey-Nation Schweden.
Auch die beiden anderen Gruppengegner TPS Turku und Sparta Prag sind klangvolle Namen in Europa. (DATEN: Tabellen der CHL)
Trainer Popiesch: „Hatten diesen Teamgedanken“
Was aber ist das Erfolgsgeheimnis des europäischen Davids unter all den Goliaths?
„Wir hatten von Anfang an diesen Teamgedanken. Nicht nur die Mannschaft, die auf dem Eis ist, sondern auch das ganze Team drumherum“, sagt Trainer Thomas Popiesch bei SPORT1. „Wir sind ein sehr kleiner Verein. Jeder hat da mehrere Aufgaben zu erledigen – und diese sehr gewissenhaft.“
Dieser Teamgedanke drückt sich auch in den Statistiken der CHL aus. Da sucht man unter den Topscorern einen Spieler aus Bremerhaven vergeblich. Mit Jan Urbas und Miha Verlic (jeweils drei Punkte) findet man die besten Scorer erst auf Platz 60.
Doch im Gesamtklassement der 32 Teams liegt Bremerhaven mit drei Siegen und nur einer Niederlage mit den Münchnern gemeinsam auf Platz vier.
Popiesch beweist gutes Händchen
Auch der Trainer selbst hat seinen Anteil am Erfolg. Obwohl die bisherige Nummer 1 im Tor, Brandon Maxwell, zuvor phantastisch gehalten hatte, vertraute Popiesch gegen die Lakers auf seine Nummer 2.
Und der gebürtige Tölzer Maximilian Franzreb rechtfertigte das Vertrauen mit einer ebenfalls grandiosen Leistung. 37 Schüsse der Schweden entschärfte er, ein einziges Tor musste er hinnehmen. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der CHL)
Noch aber traut der Coach dem Braten in Europa nicht ganz. „Ob wir in dem Moment an der Tabellenspitze stehen, ist nicht so bedeutend. Man muss eher versuchen, nach der Hauptrunde einen bestimmten Platz einzunehmen“, sagte der 56-Jährige bei SPORT1.
Was er damit meint: Sollte sein Team nach den beiden letzten Gruppenspielen im Oktober auch noch einen der beiden ersten Plätze belegen, würde es den Einzug in die europäischen Playoffs feiern. Dies sei das erklärte Ziel des CHL-Neulings.
Bremerhaven in der DEL fest etabliert
Popiesch kann die Leistungsfähigkeit des Vereins wohl besser einschätzen als jeder andere.
Denn er steht seit der Aufnahme des Klubs in die DEL 2016 an der Bande - und hat seitdem das Team aus der 113.000-Einwohner-Stadt an der Nordsee im deutschen Oberhaus fest etabliert.
Dreimal schon zogen die Kufencracks aus der Fischtown ins Playoff-Viertelfinale der DEL ein, einmal reichte es immerhin zu den Pre-Playoffs. Vor der K.o.-Runde ist die Mannschaft unter Popiesch noch nie ausgeschieden.
Und dabei sollte es auch in dieser Spielzeit bleiben, wenn es nach ihm geht. „Wir haben erstmal vor, jedes Spiel zu gewinnen“, sagt er selbstbewusst. „Wenn wir dann eine bestimmte Ausgangsposition haben – wie jetzt auch in der Champions Hockey League – dann wollen wir auch eine Runde weiterkommen. Genauso wollen wir in der Liga eine gute Rolle spielen.“
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Druck steigt durch Wiedereinführung des sportlichen Abstiegs
Dass der Druck in der anstehenden Spielzeit durch die Wiedereinführung des sportlichen Abstiegs steigt, ist ihm durchaus bewusst.
„Das ist eine Sache, mit der man dann umgehen muss. Das ist nicht nur Druck für die Sportler, sondern auch für das ganze Umfeld“, sagt Popiesch. Aber: „Die Fans fiebern mit. Das ist dann etwas, was man gewinnen kann.“
Mit diesem Optimismus haben Popiesch und der gesamte Verein in den vergangenen Jahren schon sehr viel erreicht.
Aus heutiger Sicht gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass das nicht so weitergeht.