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Borussia Dortmund, Haaland-Poker: So lief es bei Lewandowski, Aubameyang und Dembélé

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Borussia Dortmund, Haaland-Poker: So lief es bei Lewandowski, Aubameyang und Dembélé

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Macht‘s Haaland wie Lewandowski?

Erling Haaland gibt ein Interview, das den Showdown um seine Zukunft endgültig beginnen lässt. Doch wie liefen derartige Transfer-Poker in der Vergangenheit für Borussia Dortmund?
Nach zwei Spielen ohne Treffer wurde Erling Haaland schon eine Krise attestiert. Gegen den SC Freiburg stellt der BVB-Star seine Torgefahr wieder eindrucksvoll unter Beweis.
Lukas von Hoyer
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pberger
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von Lukas von Hoyer, Patrick Berger

Es war außergewöhnlich, dass Erling Haaland gerade nach einem 5:1-Sieg von Borussia Dortmund gegen den SC Freiburg für Aufsehen bei den Schwarz-Gelben sorgte. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

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Der Verein dränge ihn zu einer Entscheidung, sagte er im Interview mit dem norwegischen TV-Sender Viaplay. „Sie machen mir Druck, dass ich jetzt eine Entscheidung über meine Zukunft treffen soll. Deswegen muss ich bald eine Entscheidung fällen“, machte Haaland klar.

Sebastian Kehl wollte von Druck seitens des Vereins aber nichts wissen. „Ich war überrascht von den Aussagen von Erling nach dem Spiel. Dass diese jetzt für Aufruhr sorgen, ist klar, weil die Personalie polarisiert“, sagte der Leiter der Lizenzspielerabteilung des BVB am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1. Es sei verständlich, dass bei dem Norweger bei der dauerhaften Berichterstattung irgendwann „der Hals voll ist“.

Kehl stellte aber auch klar, dass Haaland damit leben müsse, dass die Dortmunder eine zeitnahe Entscheidung brauchen, um Planungssicherheit zu haben.

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Der Showdown um die Zukunft eines der begehrtesten Spieler der Fußball-Welt ist damit offiziell eröffnet. Haaland und Star-Berater Mino Raiola haben die Zügel in der Hand, da er im Sommer seine Ausstiegsklausel ziehen kann, wenn er denn will.

In Dortmund erinnert die Situation an bedeutende Personalien der Vergangenheit. SPORT1 zeigt auf, wie die schwarz-gelben Transfer-Poker der Vergangenheit ausgingen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Lewandowski als gutes Beispiel aus Sicht des BVB

Die Situation rund um den 21-Jährigen erinnert an die des noch recht jungen Robert Lewandowski vor acht Jahren.

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Damals stand der Pole beim BVB vor einer ähnlichen Entscheidung, wie es derzeit bei Haaland der Fall ist. Allerdings war der Fall Lewandowski für den Verein womöglich noch brisanter. Im Sommer 2013 entschied sich der Klub nämlich gegen einen Verkauf des Torjägers, dessen Vertrag ein Jahr später auslaufen sollte. Im Januar 2014 dann die Gewissheit: Lewandowski machte seinen Wechsel zum FC Bayern im Sommer 2014 perfekt - und dieser wurde auch öffentlich.

Es gab keine Ablösesumme für die Borussia, allerdings ein weiteres Jahr mit dem Top-Stürmer, der seinen Vertrag erfüllte. Der BVB verzichtete damit bewusst auf Transfererlöse im Sommer 2013 - und Lewandowski besaß damals keine Ausstiegsklausel.

Trotz der Unterschiede könnte der Fall Lewandowski ein Musterbeispiel sein. „Robert Lewandowski hat sich damals korrekt verhalten und uns weiteren Erfolg beschert“, blickte dessen damaliger Mitspieler Roman Weidenfeller im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 zurück. „Der Verein ist immer größer als der Spieler und ich glaube nicht, dass sich Dortmund von Haaland so unter Druck setzen lässt“, meinte der ehemalige Nationaltorwart.

Tatsächlich will der BVB nach SPORT1-Informationen das Beispiel Lewandowski mit in die Gespräche mit Haaland einbinden, um diesen von einem Verbleib zu überzeugen. Ein weiteres Jahr in Schwarz-Gelb und dann den nächsten Schritt gehen - bei Lewandowski hat das offenkundig funktioniert.

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Dembélé erstreikt sich Wechsel nach Barcelona

Die letzten Wochen von Ousmane Dembélé werden die Dortmunder hingegen nicht mit an den Verhandlungstisch nehmen.

Der Franzose hatte in seiner ersten Saison bei Borussia Dortmund 2016/17 seinen großen Durchbruch gefeiert. Zehn Tore und 21 Vorlagen in 49 Pflichtspielen riefen die absoluten Top-Klubs auf den Plan - und der FC Barcelona führte diese in seinem Interesse für den Offensivspieler an. Auch Dembélé war angetan und wollte nach Katalonien wechseln. Das Problem: Der BVB hielt wenig von dieser Idee.

In der Folge blieb Dembélé wiederholt dem Training fern und erstreikte sich letztlich einen Wechsel. Die Dortmunder kassierten mit Boni 148 Millionen Euro für den Akteur, den sie ein Jahr zuvor für 35 Millionen Euro von Stade Rennes verpflichtet hatten. „Wir haben natürlich eine wirtschaftliche Verantwortung. Wir konnten Dembélé nicht halten und auf über 140 Millionen Euro verzichten“, beschrieb BVB-Boss Hans-Joachim Watzke den Fall später bei den Ruhr Nachrichten.

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Aubameyang nimmt sich ein Beispiel an Dembélé

Im Januar 2018 streifte sich Pierre-Emerick Aubameyang ein Trikot von Dembélé über, als er Zeit in einer Soccerhalle mit Freunden und der Familie verbrachte. Brisant: Seine Mitspieler beim BVB kämpften zu dieser Zeit bei der Hertha in Berlin um Punkte in der Bundesliga. Die Trikotwahl war als Provokation zu verstehen, die wenig Deutungsspielraum ließ.

Aubameyang, der in Dortmund zuvor eine dicke Skandal-Akte angehäuft hatte, nahm sich ein Beispiel an Dembélé und wollte seinen Wechsel zum FC Arsenal durchbringen. Auch er hatte Erfolg, am 31. Januar 2018 war der Wechsel fix, die Gunners überwiesen 63,75 Millionen Euro nach Dortmund.

Als Watzke im Oktober 2019 in Richtung des Ex-Spielers stichelte, da dieser erneut nicht in der Champions League spielte, sorgte Aubameyang mit einem verbalen Konter auf Twitter für Aufsehen: „Es ist besser für dich, dass ich nicht darüber spreche, warum ich Dortmund verlassen habe, Herr Watzke, du bist so ein Clown.“

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Watzke: „Den nächsten lassen wir schmoren“

Die Fälle Dembélé und Aubameyang haben die Verantwortlichen des BVB lange beschäftigt und auch zu einem Umdenken bewegt. Es seien damals Situationen entstanden, „die Ordnungspolitik verlangt“ hätten, sagte Watzke bei den Ruhr Nachrichten: „Deswegen sage ich: Der Nächste, der es versucht, ist dran! Und das wissen die Spieler auch. Wir werden dann ein Zeichen setzen. Der nächste Spieler, der Zicken macht oder streiken will, den lassen wir schmoren.“

Kehl, der im Sommer 2022 die Nachfolge von Michael Zorc als Sportdirektor antreten wird, sieht auch Ausstiegsklauseln als Problem bei modernen Transfers an.

„Ausstiegsklauseln gab es in der Vergangenheit selten. Diese können Spieler nutzen und wir werden alles versuchen, das nicht mehr zu machen, da es die Planungssicherheit beeinflusst. Der Spieler hat die Möglichkeit, zu wechseln. Er kann es entscheiden, es gibt aber auch die Seite des Vereins“, sagte der 41-Jährige im STAHLWERK Doppelpass.

Ein prominentes Beispiel aus der Vergangenheit ist in diesem Bezug Mario Götze, der bei seinem Wechsel von Dortmund nach München im Sommer 2013 seine Ausstiegsklausel zog. Bei Haaland gibt es diese Option für den Spieler nun eben auch noch - und in den nächsten Wochen wird sich wohl zeigen, wie beide Seiten mit dieser umgehen.

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