Die denkwürdige Wutrede von Oliver Glasner schlägt hohe Wellen.

Der Trainer von Eintracht Frankfurt bestritt Vorwürfe der mangelnden Einsatzbereitschaft seiner Mannschaft vehement auf der Pressekonferenz nach dem Spiel bei der TSG Hoffenheim. Dabei führte Glasner Abwehrspieler Makoto Hasebe als Beispiel an: Der Routinier habe wegen der hohen Belastung in der laufenden Saison „teilweise Blut im Urin“.

Eine Aussage, die tiefe Einblicke in die Frankfurter Kabine gewährte und Fragen aufwirft. Unter anderem wird unter den Fans in den sozialen Medien diskutiert, ob es von Glasner in diesem Fall nicht unverantwortlich sei, Hasebe weiter einzusetzen.

Der 39-Jährige hatte beim jüngsten Ligaspiel gegen Hoffenheim zum dritten Mal innerhalb einer Woche über die volle Spielzeit auf dem Rasen gestanden.

Hasebe mit Blut im Urin: Grund zur Sorge?

Unabhängig davon, dass über Hasebes Gesundheitszustand keine weiteren Details bekannt sind, ist das Vorhandensein von Blut im Urin im Zusammenhang mit sportlichen Aktivitäten (Sporthämaturie) normalerweise kein ernsthafter Grund zur Sorge. In den meisten Fällen verschwindet es wieder von alleine.

Bei Sportlern tritt Blut im Urin häufig als Folge von Stößen und Verletzungen auf, insbesondere im Bereich der Nieren und Blase. Im Fußball als Kontaktsportart kann dies während des Trainings oder Spiels passieren. Übermäßige körperliche Anstrengung, wie zum Beispiel langes Laufen oder Springen, können ebenfalls zu einer Sporthämaturie führen.

In einigen Fällen kann Blut im Urin jedoch auch ein Symptom für eine schwerwiegendere Erkrankung sein, wie beispielsweise eine Nieren- oder Blaseninfektion oder sogar Nierensteine.

Mögliches Anzeichen für zu hohe Belastung

Daher ist es für Sportler wichtig, eine genaue ärztliche Diagnose zu erhalten, um die passenden Behandlungsoptionen abzuklären. Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab.

Wenn die Beschwerden durch eine Verletzung oder eine Überanstrengung verursacht wurden, kann es ausreichen, die Aktivitäten zu reduzieren und sich auszuruhen.

Im Fall von Hasebe kann das Auftreten von Blut im Urin demnach ein Anzeichen für eine zu hohe Belastung des Körpers sein. Die Eintracht äußerte sich bislang aber nicht genauer zu den Hintergründen.

Dass Trainer Glasner dieses Detail überhaupt öffentlich äußerte, kommt indes nicht gut an.

„So ein Thema gehört nicht in die Öffentlichkeit“, meinte Vorstandsmitglied Axel Hellmann am Sonntag bei Bild und watschte den Österreicher öffentlich ab, nachdem dieser auch einen Journalisten attackiert hatte.

Insgesamt könne er der Glasner-Rede „nicht viel Positives“ abgewinnen: „Das ist eine Undiszipliniertheit, von der wir uns in den letzten Wochen auf dem Platz und an anderer Stelle einige geleistet haben. Das passt in der Summe in ein Gesamtbild, da müssen wir schleunigst wieder in die Spur kommen.“