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Bundesliga: Der schmerzhafte Weg des neuen Eintracht-Stürmers

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Bundesliga: Der schmerzhafte Weg des neuen Eintracht-Stürmers

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Der harte Weg des SGE-Neuzugangs

Eintracht Frankfurt hat mit Jessic Ngankam ein großes Talent von Hertha BSC abgeworben. Doch wer ist dieser junge Stürmer überhaupt?
Zum Saisonstart sprechen die Fans von Eintracht Frankfurt über den neuen Trainer Dino Toppmöller, die Erwartungen an die Saison und die Neuzugänge.
cmichel
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Eintracht Frankfurt hat mit Jessic Ngankam ein großes Talent von Hertha BSC abgeworben. Doch wer ist dieser junge Stürmer überhaupt?

Jessic Ngankam? Obwohl der Angreifer bei der aus deutscher Sicht enttäuschend verlaufenden U-21-Europameisterschaft mit dabei war, ist er bislang in der Öffentlichkeit noch unter dem Radar gelaufen.

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Eintracht Frankfurt war der bald 23 Jahre alte Stürmer rund vier Millionen Euro wert. Bei Hertha BSC war Ngankam mit vier Treffern in der abgelaufenen Abstiegssaison einer der ganz wenigen Lichtblicke.

Ngankam gibt zu: „Weiß nicht, was aus mir geworden wäre“

Sein Debüt in der Bundesliga feierte er im Mai 2020 gegen die TSG Hoffenheim. Ngankam wurde 2021/22 an Greuther Fürth verliehen, kam dort wegen eines Kreuzbandrisses aber nur auf sechs Einsätze, wo ihm starke zwei Treffer und ein Assist glückten.

Kumpel Dennis Jastrzembski (li.) feierte vor Jessic Ngankam sein Bundesliga-Debüt
Kumpel Dennis Jastrzembski (li.) feierte vor Jessic Ngankam sein Bundesliga-Debüt

Zwischenzeitlich hatte ihn der FC Bayern München im Visier, wollte ihn zunächst für seine zweite Mannschaft holen. Nun also der Sprung nach Frankfurt, wo er sich auch auf dem internationalen Parkett Conference League zeigen kann.

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Ngankam will ganz schnell ganz oben ankommen! Wer seinen bisherigen Karriereweg verfolgt, der kann den sofortigen Wechsel aus der Hauptstadt an den Main nachvollziehen.

Im Podcast des Youtubers Bilal Kamarieh erklärte der bereits zweimal am Knie verletzte Ngankam ehrlich: „Wäre ich nicht Fußballprofi geworden, dann weiß ich nicht, was aus mir geworden wäre.“ Die Zeit in der zweiten Mannschaft der Berliner, als parallel dazu Kumpel Dennis Jastrzembski 2018 sein Bundesligadebüt feierte, bezeichnete er „die schlimmsten Wochen, Monate und Jahre, die ich mitgemacht habe“.

Eintracht-Neuzugang musste sich „alles erarbeiten“

Trotz dieser Enttäuschung hat der Angreifer in drei Regionalliga-Jahren in 26 Pflichtspielen jeweils zwölf Treffer und Assists auf sein Konto gepackt.

Ngankam ist ein physisch starker Stürmer, er läuft einen Topspeed über 35 km/h und hat einen guten Abschluss. Er weiß, was er will - auf und neben dem Platz. Ngankam, der im Alter von zwölf Jahren bei Hallenspielen oft sogar im Tor stand, hatte dabei keinen leichten Weg: „Ich habe in der Jugend nicht zu den Spielern gehört, die besonders gehypt wurden. Ich musste mir alles erarbeiten, mir die Dinge quasi erzwingen.“

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Der Torjäger ist in Berlin-Wedding aufgewachsen und später mit der Familie nach Spandau gezogen. Auch deshalb kam für ihn ein Wechsel zum Rivalen Union - trotz Champions-League-Teilnahme - nicht infrage.

Der Sprung nach Frankfurt ist aus vielen Gründen aber auch ein großer: Er verlässt seine Heimat, wo sein älterer Bruder, seine jüngere Schwester und seine Freundin Diana - die noch studiert - wohnen. Wer allerdings im Fußball ganz oben landen will, der steht auch vor schwierigen und unangenehmen Lebens-Entscheidungen.

Ngankam profitierte vor allem von „Zecke“ und Leitl

Wenn ein Spieler seine Karriere trotz aller Widrigkeiten jedoch so zum Laufen gebracht hat, dann kann er seine Wahl mit einer gewissen Gelassenheit treffen. Das hat Ngankam ganz bewusst getan. Er will in der Mainmetropole an das bislang gut verlaufende Jahr 2023 anknüpfen.

Seine wichtigste Partie in der insgesamt noch jungen Karriere lieferte der bullige Angreifer am 12. Februar dieses Jahres ab. Er verpasste die gesamte Hinserie wegen eines Muskelfaserrisses und erzielte in der Begegnung gegen Borussia Mönchengladbach sein erstes Tor im heimischen Olympiastadion.

Jessic Ngankam war einer der Lichtblicke in Herthas Abstiegssaison
Jessic Ngankam war einer der Lichtblicke in Herthas Abstiegssaison

Der Angreifer, der bei Noir (Studio in Berlin) an sich arbeitet und bislang vor allem von der Expertise der Trainer „Zecke“ Neuendorf und Stefan Leitl profitierte, durfte anschließend regelmäßig auflaufen und stand achtmal in der Startelf.

Ex-Coach Dardai: „Ngankam reif genug für hartes Trainingslager“

Ganz ausgereift ist Ngankam natürlich noch nicht. Sein Ex-Coach Pal Dardai bezeichnete ihn vor der U21-Europameisterschaft als „nicht richtig fit“ und begründete: „Er ist jetzt reif genug, ein richtig hartes Trainingslager zu machen. Sein Körper braucht das, sonst funktioniert er nicht.“ Sprich: Der Ungar hätte Ngankam gerne geformt und physisch noch stärker gefordert.

Das ist ab sofort die Aufgabe von Eintracht-Trainer Dino Toppmöller, der das große Talent unbedingt schleifen will.