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BVB hat sich selbst belogen! Kommentar von Patrick Berger nach der Klatsche gegen Bayern

Der BVB hat sich selbst belogen!

Borussia Dortmund kassiert gegen den FC Bayern eine deutliche Niederlage. Der BVB hat sich selbst belogen, kommentiert SPORT1-Chefreporter Patrick Berger.
SPORT1-Chefreporter Patrick Berger findet klare Worte für den BVB
SPORT1-Chefreporter Patrick Berger findet klare Worte für den BVB
© SPORT-Grafik: Imago
Patrick Berger
Borussia Dortmund kassiert gegen den FC Bayern eine deutliche Niederlage. Der BVB hat sich selbst belogen, kommentiert SPORT1-Chefreporter Patrick Berger.

Sie haben wieder gehofft – und wurden einmal mehr bitter enttäuscht! Noch weit vor dem Schlusspfiff strömten die BVB-Fans am Samstagabend aus dem Stadion. Sie hatten genug gesehen von ihrer Borussia, die mal wieder vom FC Bayern vorgeführt wurde.

Die 0:4-Klatsche war das zehnte (!) sieglose BVB-Ligaspiel gegen den Dauer-Rivalen in Folge. Neun Niederlagen und nur ein Remis gab es aus schwarz-gelber Sicht. Die Torbilanz ist mit 11:33 regelrecht verheerend. Der letzte Dortmunder Sieg liegt nun fünf (!) Jahre zurück.

Bayern-Orkan wütet über Westfalen

Es war wie so oft in der Vergangenheit: Der BVB fühlte sich gewappnet und ging mit breiter Brust in den Klassiker rein. Die Bayern dagegen waren angeschlagen und nach dem Pokal-Aus gegen Saarbrücken mächtig unter Druck. Und trotzdem fegte am Ende wieder ein wütender Bayern-Orkan über Westfalen.

Die erneute BVB-Pleite gegen Bayern zeigt deutlich: Die Dortmunder haben sich in den letzten Wochen selbst belogen. Sie sind nämlich lange nicht so gut, wie sie selbst glauben. Das Dortmunder Konstrukt steht auf wackeligen Beinen und ist äußerst fragil.

Die Bosse, allen voran Trainer Edin Terzic, reagierten zuletzt übersensibel auf entsprechende Kritik von Medien und Fans. Terzic verwies gerne auf seine Ungeschlagen-Serie in der Bundesliga: Vor dem Bayern-Spiel waren die Dortmunder 17 Spiele ungeschlagen. Die letzte Pleite war, richtig, im April gegen Bayern (2:4).

Deutscher Klassiker verkommt zu einer Lachnummer

Der BVB ist in seiner Entwicklung noch nicht so weit, wie er es selbst gerne hätte. Ja, er hat zuletzt eine gewisse Widerstandsfähigkeit aufgebaut und sich in den vergangenen Wochen auch von Rückschlägen stets erholt. Aber dass es überhaupt erst zu diesen überhaupt kommen musste, spricht nicht für den BVB.

Fünf 1:0-Siege haben die Dortmunder zuletzt eingefahren. Gegen die beiden stärksten Gegner, Paris (0:2) und Bayern (0:4), waren sie aber chancenlos.

Deutschlands größtes Fußballspiel verkommt leider mehr und mehr zu einer Lachnummer. Im Ausland nimmt dieses Spiel niemand mehr so richtig ernst. Am Ende gewinnen ja sowieso die Bayern. Spannung? Null!

Titeltraum wird für Terzic nicht in Erfüllung gehen

Terzic träumt von Titeln mit seinem BVB, will mit der Schale in der Hand endlich um den Borsigplatz fahren. Erfrischend offensiv äußerste der Coach vor dem Klassiker seinen Herzenswunsch. Nur wird er auch nach dieser Saison für Terzic nicht in Erfüllung gehen.

Dortmund muss sogar aufpassen, dass es seine Vormachtstellung als Nummer zwei in Deutschland hinter den Bayern nicht verliert. Leverkusen, das nun sieben Punkte Vorsprung hat, spielt einen berauschenden Fußball. Die Werkself hat mit Xabi Alonso einen überragenden Trainer und im Sommer offenbar die richtigen Transfers getätigt. Alejandro Grimaldo und Victor Boniface, um nur zwei Volltreffer zu nennen, wollte Dortmund nicht holen.

Nach den Abgängen von Unterschiedsspielern wie Sancho, Haaland, Akanji, Bellingham oder Guerreiro, auch das gehört zur bitteren BVB-Wahrheit, wurde mit Özcan, Bensebaini, Ryerson, Sabitzer oder Adeyemi nur Durchschnitt geholt.