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Stefan Effenberg: "Und dann kam Tuchel mit Expected Goals - also so ein Sch**ß!"

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Stefan Effenberg: "Und dann kam Tuchel mit Expected Goals - also so ein Sch**ß!"

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„Expected Goals - also so ein Sch**ß!“

Stefan Effenberg bezieht in seiner SPORT1-Kolumne Stellung zum Debakel des FC Bayern bei Eintracht Frankfurt - und hinterfragt nicht nur Analyse und Auftritt von Coach Tuchel.
Thomas Tuchel sprach nach der Pleite gegen Frankfurt davon, er habe den Spielern vor dem Spiel zu viele Informationen gegeben. Ein Umstand, der zwischen Stefan Effenberg und Christoph Freund für Diskussionen führt.
SPORT1
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von SPORT1

Liebe Fußball-Freunde,

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das 1:5-Debakel des FC Bayern in der Bundesliga bei Eintracht Frankfurt lässt mich nicht los. Die Fehler in der Vorwärtsbewegung waren fatal, das wurde bestraft. Und Bayern hatte darauf auch keine Antwort!

Aber wenn du so viele individuelle Fehler im Spielaufbau machst, dann ist Frankfurt eben in der Lage, das auszunutzen. Die Eintracht hat das perfekt gemacht, und du weißt auch um die Atmosphäre in Frankfurt, wenn die einmal so ins Rollen kommen. Dann sind sie wirklich in der Lage, Bayern fünf einzuschenken.

Dabei fährst du doch nach zehn Tagen Pause ausgeruht da hin. An der Einstellung darf das bei Bayern München doch nie liegen - die sollte bei so einem Klub pauschal doch immer da sein.

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Expected Goals? „Also so ein Scheiß!“

Nehmen wir nur mal das zweite Gegentor: Da ist Kim schon klar im Vorteil, doch er lässt sich abkochen, stellt seinen Körper falsch rein, obwohl er physisch ja überlegen ist. Und auch Alphonso Davies ist da auch kein guter Zweikämpfer, wird getunnelt und sieht echt schlecht aus.

Und dann kam von Trainer Thomas Tuchel auch noch das mit den Expected Goals, also einer Statistik, in der sein Team seiner Meinung nach besser gewesen sei ... also so ein Scheiß! Mit so etwas nach einem 1:5 zu kommen!

Da musst du als Trainer doch eine klare Analyse und Ansage bringen: Wir waren wirklich einfach so schlecht! Das kommt dann auch bei den Leuten besser an als immer nur rumzueiern.

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Nach der 1:5-Niederlage gegen Frankfurt geht Bayern-Sportdirektor Christoph Freund mit seiner Mannschaft hart ins Gericht.
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Effenberg: „Überlasse es doch mal der Mannschaft“

Was das Thema Taktik angeht und die Verwirrung um die Frage, ob Frankfurt mit einer Vierer- oder Fünferkette spielen würde: Es ehrt Thomas Tuchel, dass er die Schuld auf sich nimmt, seine Jungs womöglich überfordert zu haben, aber das Problem dabei ist: Du nimmt den Spielern doch eine Eigenverantwortung weg - die sind doch schon so gut geschult, auch taktisch.

Du musst den Spielern zutrauen, gewisse Dinge selber auf dem Platz zu regeln und zu verändern - überlasse es doch auch mal der Mannschaft. Wir haben früher unter Ottmar Hitzfeld auch mal selber taktische Veränderungen vorgenommen.

Generell: Alles nun auf Tuchel zu schieben, ist mir da zu einfach - auch die Spieler sind gefordert. Da müssen doch vor allem Leute wie Joshua Kimmich und Leon Goretzka Verantwortung übernehmen und für Stabilität sorgen.

Und nach dem 1:3, als Bayern wieder dran ist, muss jeder der Jungs wissen, was in den zweiten 45 Minuten zu tun ist.

Ich erwarte auch nach so einem Spiel, dass sich ein Manuel Neuer und ein Kimmich stellt, um eine klare Ansage zu machen und ein Zeichen zu setzen.

Terzic? „Von Sammer auch mal einen Rat annehmen“

Auch für Borussia Dortmund ist die Situation nach einer erneuten Niederlage diesmal gegen RB Leipzig (2:3), auch durch den frühen Platzverweis Mats Hummels, nicht gerade rosig.

Aber es ist noch alles offen für den BVB, sich für die Champions League zu qualifizieren. Die Qualität dafür haben sie. Sie haben sich in der Königsklasse schließlich auch jetzt in der Todesgruppe mit PSG durchgesetzt und dabei gezeigt, dass sie sehr guten Fußball spielen können.

Der FC Bayern hat den kleinsten Kader der Bundesliga, auch deshalb muss Sportdirektor Christoph Freund im Winter über mögliche Transfers nachdenken.
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Coach Edin Terzic hat mit Matthias Sammer dazu einen sehr guten Mann an seiner Seite, von dem er vielleicht mal den ein oder anderen Ratschlag annehmen sollte.

„Da kann Hummels doch nichts dafür“

Hummels, der in den vergangenen Wochen so überzeugt hat, ist wegen seines Platzverweises aber sicherlich kein Vorwurf zu machen.

Wenn der Trainer sagt, wir rücken bis zur Mittellinie vor, dann ist das nun mal die Taktik. Und wenn ein Ball dann doch durchkommt, da kann Hummels doch nichts dafür.

Du kannst in Zukunft vielleicht Gregor Kobel dann nicht 20 Meter vor das Tor stellen, sondern 30 bis 35 Meter davor. Oder du musst dich eben besser und sicherer in der Innenverteidiger staffeln und nicht so weit aufrücken.

Euer Stefan Effenberg

Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 55-Jährige zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.