Home>Fußball>Bundesliga>

FC Bayern: Plötzlich ist Tuchels Frust weg

Bundesliga>

FC Bayern: Plötzlich ist Tuchels Frust weg

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Wie eine Wiedergeburt

Auf der Pressekonferenz vor dem Topspiel bei Bayer Leverkusen zeigt sich Thomas Tuchel von seiner lässigen Seite. Pünktlich zum Liga-Gipfel wirkt er deutlich gestärkt.
Thomas Tuchel spricht vor dem Spiel gegen Leverkusen über die Schlüsselspieler des Alonso-Teams und die Motivation für das Duell.
Stefan Kumberger
Stefan Kumberger

Gut gelaunt und mit festem Schritt betrat Thomas Tuchel am Freitagmittag das Podium im Mediencenter an der Säbener Straße. Noch kurz tupfte er sich das Auge trocken und schon konnte es losgehen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Die obligatorische Pressekonferenz wurde dabei schnell zu einer Art Wiedergeburt des gelassenen und entspannten Thomas Tuchel, den man vor zehn Monaten bei seinem Amtsantritt kennengelernt hatte. Keine Spur von den großen Ärgernissen der vergangenen Wochen – inklusive Attacken von TV-Experte Didi Hamann und „Lauschangriff“ durch Bild.

Tuchel scheint sich den Frust darüber am vergangenen Samstag im Interview mit SPORT1 von der Seele geredet zu haben. Darin hatte er die „extrem persönliche“ und „unsachliche“ Berichterstattung über seine Person kritisiert.

Diesmal wirkte er fokussiert und bestens gelaunt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Endlich geht es um Sport

Tuchel wirkte wie jemand, der froh war, dass es endlich wieder um Sport geht. Und auch froh, dass er am Samstagabend gegen Bayer 04 (18.30 Uhr im LIVETICKER) endlich beweisen kann, dass die Lage in München nicht schlecht ist, sondern nur schlechtgeredet wird.

Lesen Sie auch

Jetzt beginnt für den Bayern-Trainer die erste Woche der Wahrheit.

„Samstag, 18.30 Uhr, Hosen runter und Karten auf den Tisch! Wir wollen eine Statement-Leistung“, sagte Tuchel mit einer Prise Witz und machte gleichzeitig klar, für wie entscheidend er das Duell hält. Es sei Zeit, den nächsten Schritt zu gehen.

Es war spürbar, dass Tuchel einen Weg gefunden hat, mit der Kritik an seiner Person umzugehen: Mit ein paar flotten Sprüchen über Joshua Kimmich und dessen verletzte Schulter zum Beispiel: „Bei Josh brauchen Sie keine Signale abwarten. Der kommt auch mit nur einem Arm ins Training und sagt: ‚Es geht‘. Josh können Sie um drei Uhr in der Nacht mit Influenza wecken und er sagt, dass er bereit ist.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Tuchel stichelt nur ein bisschen

Oder mit kleinen Spitzen, die aber betont sachlich ausfallen: „Leverkusen spielt eine überragende Saison. Ich glaube trotzdem, dass sie mehr an ihrem Limit spielen als wir. Wir haben noch mehr Luft nach oben“, verkündete Tuchel vollmundig – womit er womöglich Recht haben könnte.

Bayern spielt nicht dominant und trotzdem hat man nur zwei Punkte Rückstand auf die derzeitige Ausnahmemannschaft aus Leverkusen.

Der will er am Wochenende den Stecker ziehen und die Wachablösung in der Bundesliga vorerst verhindern – auch wenn die Mehrheit in Fußball-Deutschland wohl der Alonso-Elf die Daumen drückt.

Tuchel lässt das kalt. Vielmehr scheint es ihn auch anzustacheln.

„Wir wissen natürlich, dass neutrale Fußball-Fans sich diese Spannung wünschen. Dass wir aus dieser Favoritenrolle heraus, die wir über Jahre hinweg haben, mehr zu verlieren haben, liegt in der Natur der Sache. Es macht aber auch was mit Dir. Wir haben Gewinner in unseren Reihen. Wir haben große Persönlichkeiten, die das gewohnt sind. Wir sind bereit!“, sagt er auf SPORT1-Nachfrage.

Tuchel – das wurde deutlich – will die Sinne aller Beteiligten schärfen. Auch die Spieler sollen jetzt verstehen, dass innerhalb kürzester Zeit die gesamte Saison den Bach hinunter gehen kann.

Denn nur vier Tage nach dem Duell mit Leverkusen wartet Lazio Rom auf Tuchel und seine Bayern im ersten K.O.-Spiel der Champions League.