Die Krise bei Borussia Dortmund spitzt sich seit Wochen dramatisch zu. Nach der dritten Niederlage in Folge meldete sich Didi Hamann bei Sky mit einer schonungslosen Analyse zu Wort.
Hamann: Sahin-Aus „überfällig“
„Mit jeder Niederlage werden die Gräben in der Mannschaft tiefer“, warnte Hamann und verwies auf die deutlich sichtbaren Unstimmigkeiten zwischen den Spielern nach der 0:2-Niederlage in Frankfurt. Die TV-Bilder zeigten aufgebrachte Diskussionen zwischen Emre Can und Nico Schlotterbeck sowie Keeper Gregor Kobel und Waldemar Anton.

Hamann: „Die Mannschaft zerfällt in ihre Einzelteile“
Die Streitigkeiten auf dem Platz waren für Hamann ein deutliches Warnsignal: „In so einer Situation rückt man entweder enger zusammen oder die Mannschaft zerfällt in ihre Einzelteile. Ich glaube, dass Zweites der Fall ist.“
Der 51-Jährige kritisierte das Festhalten an Trainer Nuri Sahin während der Winterpause: „Ich hatte schon im Winter das Gefühl, dass die Wurzeln von Nuri Sahin und sein junges Alter ihn im Job gehalten haben.“
Neuer BVB-Trainer? „Wäre im Sommer wieder verbrannt“
Der verpasste Zeitpunkt für einen Trainerwechsel könne sich nun rächen. Ein neuer Coach hätte laut dem Sky-Experten in der Winterpause noch die Chance gehabt, das Team auf Kurs Champions-League-Qualifikation zu bringen. Diese Option sei nach den jüngsten Niederlagen jedoch nahezu aussichtslos.
„Wenn du jetzt einen Wagner oder einen ten Hag holst und es wird nicht besser – und ich glaube, egal, wer dahingeht, es wird unheimlich schwer“, prognostizierte Hamann. Beide Trainer waren in den Medien als mögliche Sahin-Nachfolger gehandelt worden. Dessen Entlassung bezeichnete Hamann als „überfällig“.
Seine Empfehlung an die BVB-Führung fiel daher eindeutig aus: Der Verein solle zunächst einen Interimstrainer bis zum Saisonende verpflichten und erst im Sommer einen kompletten Neustart wagen. Die Alternative, jetzt noch einen Coach für die kommenden zwei bis drei Jahre zu installieren, berge zu große Risiken. „Der wäre im Sommer vielleicht schon wieder verbrannt“, warnte Hamann.