Schlittert der BVB sehenden Auges in die nächste Notlage?
Hat der BVB nichts gelernt?
Hat der BVB nichts gelernt?
Rückblick: Im Herbst 2024 hatte Borussia Dortmund mit einer immensen Personalnot zu kämpfen. An ordentliche Trainingseinheiten war für Ex-Trainer Nuri Sahin nicht zu denken. Es war sogar so schlimm, dass nach dem Pokal-Aus gegen Wolfsburg eine öffentliche Trainingseinheit abgesagt wurde – aus Mangel an Spielern.
Auch die Aufstellung an den Spieltagen wurde schwierig. Nach dem Motto: Jeder, der halbwegs fit ist, spielt. Dieser Personalengpass ist mit Sicherheit auch einer der Gründe, warum der BVB in eine sportliche Krise schlitterte und Sahin gehen musste. Der BVB verlor die Saisonziele aus den Augen.
Für jeden war offensichtlich: Dem Kader fehlt es an Breite. Doch auch in dieser Saison gehen die Verantwortlichen offenbar dieses Risiko ein. Bewusst. Ein Fehler?
BVB-Kaderplanung: Klasse statt Masse
Die BVB-Verantwortlichen wollen lieber „punktuell“ nachbessern und nicht unbedingt die Anzahl an Spielern nach oben schrauben. Der Plan: Mit 22 Profis in die kommende Saison gehen – zuvor waren es 27. Das würde bedeuten, dass es für jede Position in Zukunft nur ein Backup gäbe.
Auch wenn Sahin im vergangenen Jahr nie öffentlich die Kaderplanung für die Krise verantwortlich machte, stand ihm auf Pressekonferenzen häufig die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben, wenn er die Ausfall-Liste vorlas. Der fast schon in Dortmund übliche Herbstfluch nahm teils absurde Züge an. Und das Schlimmste dabei: Die Alternativen fehlten.
BVB-Profis vor immenser Belastung
Auch in der kommenden Spielzeit wartet auf den BVB die Dreifachbelastung aus Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal. Erschwerend kommt hinzu, dass die BVB-Profis aufgrund der Klub-WM erst viel später in die Sommerpause gehen konnten. Die Erholung fällt also deutlich kürzer aus als bei anderen Vereinen.
So blieben den Profis noch nicht einmal drei Wochen Sommerurlaub. Nicht wenige Experten, Verantwortliche und Spieler sind sich einig: Das ist sowohl physisch als auch mental zu wenig. Ob es daher sinnvoll ist, den Kader zu verschlanken?
Kovac bevorzugt kleinen Kader
Niko Kovac bevorzugt es, mit einem kleineren Kader zu arbeiten. Die Vorteile: Die Abläufe innerhalb des Teams werden besser, die Spieler könnten sich durch mehr Einsatzminuten schneller entwickeln.
Und auch das Risiko, dass Spieler aufgrund weniger Spielminuten unzufrieden werden, ist deutlich geringer.
Auch Nuri Sahin bekannte sich zu einem kleineren Kader und bekam diese Auswirkungen auf schmerzhafte Art und Weise zu spüren. Und das, obwohl Sahin verstärkt jungen Spielern vertraute – Kovac tut das bislang deutlich weniger.
BVB-Fans machen sich Sorgen
Viele Fans machen sich schon jetzt große Sorgen. Auch weil mit Jamie Gittens, Youssoufa Moukoko, Soumaila Coulibaly, Carney Chukwuemeka und Kjell Wätjen bereits mehr Feldspieler den Verein verlassen als neue dazugekommen sind (Jobe Bellingham).
Auch Giovanni Reyna, Sebastien Haller und Salih Özcan sollen den Verein noch verlassen. Dazu kommen Julien Duranville und Nico Schlotterbeck, die aufgrund von Verletzungen zu Saisonbeginn nicht zur Verfügung stehen werden.
Geld für Neuzugänge sollte aufgrund der Abgänge und der Teilnahme an der Klub-WM trotz eines hohen Gehaltsgefüges verfügbar sein.
BVB-Bosse bleiben ruhig
Noch bricht in Dortmund deshalb keine Panik aus. Die Verantwortlichen bleiben ruhig, warten auf den richtigen Zeitpunkt und den ersten Dominostein auf dem Transfermarkt.
Fünf Wochen bleiben den Dortmund-Bossen noch, den Kader numerisch aufzufüllen. Sollte der BVB mit seiner Taktik eines kleinen Kaders erneut in eine Personalnot schlittern, müssen sich die Verantwortlichen Fragen gefallen lassen, es ist ein gewagter Poker.