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Nuri Sahins letzte Worte als BVB-Coach bergen Sprengkraft

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Sahins letzte Worte mit Sprengkraft

Nuri Sahin musste nach der Niederlage in Bologna sein Aus schon ahnen. Bei seiner letzten PK deutet er klar an, was er beim BVB vermisst hat.
Nach der Niederlage gegen Bologna wurde Nuri Sahin am nächsten Tag nun offiziell gefeuert. Doch was deutete der Ex-Coach hier bereits nach dem Spiel auf der Pressekonferenz an?
Nuri Sahin musste nach der Niederlage in Bologna sein Aus schon ahnen. Bei seiner letzten PK deutet er klar an, was er beim BVB vermisst hat.

Nuri Sahin musste nach der bitteren Niederlage beim „Endspiel“ mit Borussia Dortmund in der Champions League gegen den FC Bologna ahnen, was auf ihn zukommt.

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Die Pressekonferenz nach der 1:2-Niederlage erwies sich als die letzte, die der 36-Jährige als BVB-Coach abhielt. Und das, was er sagte in seiner Abschiedsvorstellung vor den Reportern, barg Sprengkraft - wie auch seine Worte nach dem absehbaren Vollzug der Entlassung am Mittwochmorgen.

Sahins Frust über „Nebenkriegsschauplätze“

Äußerlich äußerte sich Sahin am Dienstagabend gefasst zu der Situation. „Wir werden uns zusammensetzen, heute Abend oder morgen früh. Dann werden wir schauen. Unser Verhältnis ist viel zu stabil, dass wir jetzt hier irgendeine Entscheidung treffen“, sagte Sahin schon unmittelbar nach der Partie bei Amazon Prime.

„Natürlich weiß ich, wie das Geschäft läuft“, ergänzte er: „Für mich ist nur wichtig, dass Borussia Dortmund erfolgreich ist, mehr nicht. Es geht darum, dass dieser Verein endlich zur Ruhe findet, dass dieser Verein wieder erfolgreich wird. Dass wir keine Nebenkriegsschauplätze haben. Es geht nicht um meine Person.“

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Bei der PK griff Sahin den Faden kurz darauf ebenfalls auf - und äußerte erneut seine Frustration über die „Nebenkriegsschauplätze“. Auf die Frage, ob er noch die „Überzeugung“ hätte, die BVB-Probleme lösen zu können, antwortete er: „Darum geht es nicht. Wenn ich das Problem bin, also ein Trainerwechsel all die Probleme und Nebenkriegsschauplätze löst, dann ist das überhaupt kein Problem. Dafür bin ich ja auch der Trainer, ich bin verantwortlich für die Leistung. Am Ende müssen wir liefern. Fakt ist, dass wir vier Spiele hintereinander verloren haben.“

Es gehe letztlich „nicht um mich, sondern um Borussia Dortmund, eine Verein, der durch eine schwierige Zeit geht“.

Kein Vorwurf an den Charakter der Mannschaft

Sahin benannte damit seine persönliche Verantwortung - aber in vielsagenderweise eben auch die klubinternen Probleme, die ihm das Leben schwer gemacht haben.

Die Kritik an den „Nebenkriegsschauplätzen“ weisen in Richtung der Klubführung, in Richtung der zuletzt oft kritisierten inneren Konflikte und verworrenen Machtverhältnisse zwischen Klubboss Lars Ricken, Sportdirektor Sebastian Kehl, dem Technischen Direktor Sven Mislintat, der Vereinseminenz Hans-Joachim Watzke und Berater Matthias Sammer - der am Dienstag auch im Zweitjob als Experte bei Amazon Prime ein vernichtendes Urteil über Sahins Team fällte.

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Sahin selbst brach bei seiner Abschieds-PK dagegen nochmal eine Lanze für seine Mannschaft und sah keinen Anlass, an ihrem Charakter zu zweifeln: „Ich würde keine Sekunde länger bleiben, wenn ich wüsste, dass die Mannschaft nicht hinter mir steht - oder bei mir ist. Egal bei welchem Verein ich in der Zukunft Trainer sein werde oder jetzt bin, ist es Fakt, dass ich keine Sekunde bleiben würde, ich das Gefühl habe, dass die Mannschaft nicht hinter mir steht.“

Umso deutlicher trat im Kontrast dazu hervor, wie Sahin seinen Frust über die „Nebenkriegsschauplätze“ zum Ausdruck brachte.

Drei Worte lassen aufhorchen

Aufhorchen lassen auch die beiden Sätze, mit dem Sahin am Mittwochmorgen in der Entlassungsnachricht des BVB zitiert wurde.

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„Leider haben wir es nicht geschafft, den sportlichen Ambitionen von Borussia Dortmund in dieser Saison zum jetzigen Zeitpunkt gerecht zu werden. Ich wünsche diesem besonderen Verein alles Gute“, sagt Sahin. Die Betonung auf „zum jetzigen Zeitpunkt“ legt nahe, dass er noch an Besserung geglaubt hatte.

In den vergangenen Monaten hatte Sahin sich wiederholt Geduld mit seiner Arbeit gewünscht und die Überzeugung ausgedrückt, mit dem Team und Klub langfristig auf dem richtigen Weg zu sein.

Man denke etwa zurück an den vergangenen Oktober, als er trotz des schwachen Saisonstarts bis zur damaligen Länderspielpause appellierte: „Wir werden uns nicht von unserem Weg abbringen lassen. Nach sechs Spieltagen Zweifel aufkommen zu lassen, wäre fatal. Wir sind sehr, sehr überzeugt vom Weg, den wir als Verein gehen und wir werden am Ende auch erfolgreich sein. Da bin ich mir sicher.“

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Nach zuletzt vier Niederlagen in vier Pflichtspielen hat die BVB-Führung die Sicherheit und die Geduld verloren.