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DFB-Team: Warum Sandro Wagner so beliebt ist

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DFB-Team: Warum Sandro Wagner so beliebt ist

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Darum ist Wagner so beliebt

Vom fast gescheiterten Profi bis zum Co-Trainer bei der Nationalmannschaft: Die Karriere von Sandro Wagner beeindruckt – auch wenn ein Aspekt für einen Schmunzler bei Serge Gnabry sorgt.
Serge Gnabry spricht über die Entwicklung von Neu-Co-Trainer Sandro Wagner und kann sich dabei einen kleinen Lacher nicht verkneifen
cmichel
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khau
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von Christopher Michel, Kerry Hau

Als Serge Gnabry nach der Trainingseinheit am Mittwochvormittag auf der Pressekonferenz von SPORT1 auf Sandro Wagner, Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft, angesprochen wurde, sprach er davon, dass es „sehr überraschend ist, dass er diesen Weg so schnell eingeschlagen hat“. In der Saison 2018/19 standen er und Leon Goretzka, der auf dem Podium neben ihm saß, noch mit dem früheren Angreifer beim FC Bayern München gemeinsam auf dem Feld.

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Wagner sei „ein lustiger Mitspieler“ gewesen, führte Gnabry weiter aus. Dieser switch sei daher „manchmal lustig“, aber er sei „sehr ernst und motiviert bei der Sache“. Wagner sei „sehr offen und es macht total Spaß, er ist sehr eng dran bei den Übungen“. Die Kombination aus ihm und Chefcoach Julian Nagelsmann sei gut für die Mannschaft. Sein Schmunzeln nicht verkneifen konnte Gnabry allerdings, als er anfügte: „Gerade für mich als Stürmer ist es gut, dass er mir ein bis zwei Tipps geben kann, wie er damals Tore erzielt hat.“

Der 28-Jährige konnte sich urplötzlich kaum noch zurückhalten, lachte dann doch etwas lauter los und steckte die Journalisten und Goretzka damit an. Es war nicht respektlos gemeint, aber Wagner war in seiner Profi-Zeit dann doch ein etwas anderer Stürmertyp als der schnelle und dribbelstarke Gnabry. Bei Sandro Wagner ging auf dem Platz alles etwas robuster, grobkörniger, brachialer zu. Weniger feine Klinge, dafür viel Mentalität und Willen. Etwas mehr Niclas Füllkrug, weniger Serge Gnabry.

Wagners Fußballerkarriere kommt erst spät ins Rollen

Diesen Eigenschaften hat er viel zu verdanken. Seine Karriere hat dadurch einen Werdegang genommen, der im Sommer 2015 nicht absehbar war. „Hertha-Stürmer muss allein aufs leere Tor schießen“, titelte die Bild vor mehr als acht Jahren. Der U21-Europameister von 2009 erlebte in der Hauptstadt seinen persönlichen Tiefpunkt.

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Doch er stand auf und landete über die Stationen Darmstadt 98, TSG Hoffenheim (wo er von Nagelsmann trainiert wurde) in München. Er verpasste die Weltmeisterschaft 2018 in Russland nach acht Länderspielen mit fünf Treffern nur knapp. Dennoch hatte Wagner einen imposanten Verlauf im Spätherbst der Karriere hingelegt. Kann er sich deshalb besonders gut in die ebenfalls spät berufenen Akteure wie Kevin Behrens, Marvin Ducksch oder Pascal Groß hineinversetzen?

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Die ersten Schritte im Trainer-Business von Wagner

Die ersten Schritte im Trainer-Business ging er in Unterhaching. Sein wohl wichtigster Förderer Dirk Schuster, der ihn bei den Lilien trainierte und in die Spur brachte, sagte dazu im September 2021 bei SPORT1: „Es war für mich dann nur logisch, dass er die Trainerkarriere einschlagen würde. In Unterhaching hat er die Möglichkeit, die ersten Schritte zu gehen.“

Wagner nutzte diese Chance und führte die Spielvereinigung aus der Regionalliga in die dritte Liga. Es folgte anschließend der Wechsel zum Team von Hannes Wolf, der den deutschen Nachwuchsfußball revolutionieren will.

Und dann kam sie nach dem Aus von Hansi Flick ganz unverhofft, die ganz große Chance: Nagelsmann heuert als Nationaltrainer an und holt Wagner in sein Team. Das Duo versteht sich prächtig, wie Beobachter der Trainingseinheit am DFB-Campus in Frankfurt feststellen durften.

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Sie spielten sich immer wieder die Bälle zu, knallten das Leder ab und zu aufs Tor und lachten gemeinsam. Auch im Umgang mit den Spielern kommt Wagner gut an. Ob mit Leroy Sané oder anderen Profis – er findet die richtige Mischung aus Lockerheit und Ernsthaftigkeit. Der Newcomer wird von den Stars anerkannt.

Goretzka-Lob: „Kann nur Positives berichten“

Goretzka etwa lobte: „Er ist der gleiche Mensch geblieben, da ist nichts aufgesetzt. Sandro motiviert, er coacht viel und die Kommunikation ist sehr gut. Ich kann jedenfalls nur Positives berichten.“ Es ist eine der großen Stärken von Wagner, der im Podcast „Leadertalk“ im Februar erklärte: „Wenn du versuchst, deinen Stiefel einfach durchzuziehen und nicht auf die Struktur der Mannschaft einzugehen, dann wirst du scheitern.“

Flexibel, variabel und empathisch sein – diese Dinge versucht er miteinander zu verbinden. Es sei wichtig für Spieler, dass sie sich heimisch fühlen. Wagner sieht zwar kein „Riesenplus“ darin, früher selbst gespielt zu haben. Allerdings könne er sich bei gewissen Themen dadurch noch besser in gewisse Themen hineinversetzen. Auch deshalb ist er kommt er so gut an, ist beliebt.

Trainerteam arbeiter mit einer eigens entwickelter App

Wagner möchte sich aber nicht nur auf seine Erfahrung verlassen und sich deshalb zurücklehnen. Im Gegenteil: „Ich versuche meinen Werkzeugkasten zu füllen, bis ich ganz oben gelandet bin.“ Zuhören, lernen, weiterbilden – und dabei innovativ sein. Nach SPORT1-Informationen arbeitet das Trainerteam mit einer von SAP entwickelten App. Sie ist auch in der Bundesliga – unter anderem beim FC Bayern München oder RB Leipzig – ein beliebtes Instrument.

Dort gibt es einerseits Hausaufgaben für die Spieler, andererseits können die Profis ihre Werte überprüfen und Verbesserungsvorschläge abgeben. Und wer nicht dabei ist, der bekommt die Spielidee transportiert und erklärt. Ob das alles zum Erfolg bei der Europameisterschaft im eigenen Land führt? Das ist nicht sicher. Doch die ersten Schritte von Nagelsmann und Wagner – sie haben eine neue Euphorie in der Fußballwelt entfacht.