Die One-Love-Binde hat vor dem ersten Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft hohe Wellen geschlagen.
One-Love-Binde: „Haben uns verrannt“
Im Nachgang gestehen sich einige Beteiligte ein, falsch mit der Situation umgegangen zu sein. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Am Samstagabend bezog Thomas Hitzlsperger in der ARD dazu Stellung: „Ich durfte einmal zur Mannschaft sprechen und habe sie auch animiert.“ Er habe die Spieler ermuntert, die WM als Plattform zu nutzen und für die Werte einzustehen.
Hitzlsperger: „Dann bringt das alles nicht“
Doch inzwischen müsse er sich eingestehen: „Wir haben uns verrannt. Wir haben zu sehr gedacht, dass wir die Bühne nutzen müssen, um Menschen eine Stimme zu geben, die keine Stimme haben.“
Der 40-Jährige gestand ein: „Die FIFA und Katar bestimmen, was da passiert bei dieser WM. Und wenn wir kein Druckmittel haben, dann kommen wir damit nicht durch.“ (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)
Hitzlsperger fuhr fort: „Wenn allein schon die Androhung einer gelben Karte oder einer sportlichen Sanktion dazu führt, dass sie zurückziehen, dann bringt das alles nichts.“
Vor dem Start der WM hatte die FIFA das Tragen der One-Love-Binde verboten und mit sportlichen Sanktionen gedroht.
Hitzlsperger urteilt über DFB-Verhalten
Als Lehre zieht der Ex-Nationalspieler daraus: „Ich glaube, dass die Spieler künftig selbst entscheiden müssen, ob es ihnen wichtig genug ist, um eine solche Aktion zu machen. Aber ich oder der Verband können natürlich nicht von der Mannschaft verlangen: Ihr müsst das machen.“
Sein Fazit nach der WM lautet daher: „Wir sind richtig auf die Fresse geflogen dafür“ (DATEN: WM-Spielplan 2022)
Nach dem Verbot der FIFA haben die DFB-Spieler vor dem ersten Gruppenspiel gegen Japan beim Mannschaftsfoto ihr Hände vor dem Mund gehalten. Es sollte ein Zeichen gesetzt werden, doch im Team sorgte es für Unruhen.
Hitzlsperger nahm dabei die Spieler in Schutz: „Ich bin der Meinung, die Spieler haben sich am Ende zu sehr damit beschäftigen müssen und es war nicht förderlich. Aber man muss auch sagen, kein Spieler hat es bisher als Alibi genutzt und das fand ich sehr, sehr gut.“