Michael „Mimi“ Kraus gelang als einer der größten Helden beim sensationellen Gewinn der Handball-WM 2007 der Durchbruch. Doch in den Jahren danach machte er öfter auch einmal mit Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam, bis er im Jahr 2020 schließlich seine Karriere beendete.
Tränen-Interview von WM-Held
Der ehemalige Handball-Profi, der nach seinem Karriereende den NICE Athletic Klub in Göppingen geründet hat, war nun in der ersten Folge der Dyn „Sommertour“ zu Gast - und reagierte dort sehr emotional, als er an die Momente nach dem Titelgewinn 2007 erinnert wurde. (Die Karriere von Michael Kraus - Hier geht‘s zur Bildstrecke)
So wurde ihm eine Aussage vorgespielt, bei der er über seine Familie spricht. „Ich werde den Moment nie vergessen, wo mein Blick an meinem Vater hängen bleibt. Er fixiert mich, hebt zufrieden den rechten Daumen. Als er sich wegdreht, nickt er noch mehrmals vor sich hin und schmunzelt dabei leicht“, sagte Kraus damals.

Kraus: Habe Handball für meine Familie gespielt
Auch heute noch schießen ihm dabei sofort die Tränen in die Augen. Der 42-Jährige benötigt beim Anblick dieser Szenen auch erst einige Sekunden, bevor er antwortet - und ringt dabei noch sichtbar um Fassung.
„Ich denke gerne zurück an den Moment. Ich hab‘s auch jetzt gerade wieder vor Augen. Also mehr Bestätigung kannst du ja gar nicht kriegen. Ich weiß es noch, es war alles ausgeblendet, alles drumherum verschwommen und ich habe nur meine Familie gesucht“, erinnert sich Kraus an die Szene.
Das Besondere war, das sein Vater sich mit Lob immer zurückgehalten habe. Die Reaktion seines Vaters sei daher „größte Bestätigung“ seines Lebens gewesen. Handball habe er vor allem für seine Familie gespielt, sagte der ehemalige Nationalspieler.
Kraus: Rückkehr als Handball-Trainer gut vorstellbar
Dies sei ihm besonders bewusst geworden, nachdem sein Vater gestorben war. „Ich habe eigentlich nie drüber gesprochen, aber das war auch eigentlich der Hauptgrund, warum ich aufgehört habe mit Handball. Als er dann 2019 gestorben ist“, sagte der Weltmeister.
Er habe „noch so viel im Tank“ gehabt, aber nach dem Tod seines Vaters sei „das Gefühl“ nicht mehr da gewesen. Deshalb entschied sich Kraus dafür mit dem Sport aufzuhören, obwohl er noch zweieinhalb Jahre Vertrag gehabt hätte. Auch ein Abschiedsspiel gab es nicht.
Für den Handball brenne er aber noch immer: „Ich glaube ich wäre auch echt ein guter Handball-Trainer. Ich habe immer gesagt, dass ich meinen Weg zurück zum Handball-Sport finden werde, egal wie lange es dauert.“
Ein baldiges Comeback des WM-Helden ist also nicht ausgeschlossen.