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Handball-EM: Eine verhängnisvolle Szene - Schock-Nachricht trifft DHB-Team hart

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Handball-EM: Eine verhängnisvolle Szene - Schock-Nachricht trifft DHB-Team hart

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Eine verhängnisvolle Szene

Dem DHB-Team gelingt eine erfolgreiche EM-Generalprobe. Jedoch kommt es zu einer verhängnisvollen Szene um Patrick Groetzki. Dessen Ausfall trifft die deutsche Auswahl nicht nur auf der Platte hart.
Im letzten Handball-Testspiel vor der Heim-EM verletzt sich Routinier Patrick Groetzki am Fuß. Die DHB-Stars um Andreas Wolff bangen.
Robin Wigger
Robin Wigger

Eine sportlich gelungene Generalprobe für die am 10. Januar beginnende Handball-EM. Ein begeistertes Publikum. Ein emotionaler Abschied für Hendrik Pekeler. Standing Ovations.

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Und doch war bei den Stars des deutschen Handball-Bundes (DHB) um Kapitän Johannes Golla nach dem 35:31 gegen Portugal „die ganze Stimmung, die ganze Euphorie getrübt“, noch bevor das Ausmaß dieser bitteren, verhängnisvollen Szene gegen Ende der ersten Hälfte bekannt wurde.

Groetzki hatte in der 23. Minute gerade zum Sprung in den Kreis ansetzen wollen, ehe er seine Bewegung abbrach.

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„Was ich in dem Moment gedacht habe, kann ich hier vor der Kamera nicht erwähnen“, sagte Andreas Wolff, der vermutliche ähnliche Gedanken hatte wie ARD-Experte Johannes Bitter („Ach, du sch****“), in der Mixed Zone auf SPORT1-Nachfrage. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Torhüter zwar noch Hoffnungen, „dass er nichts Schweres hat“, befürchtete aber schon, „dass es nicht so gut aussieht. Es wäre schon extrem bitter, wenn er ausfällt.“

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Die Verkündung der schockierenden Diagnose folgte um 21.33 Uhr, die Mienen bei der Busabfahrt der deutschen Auswahl sprachen Bände: EM-Aus für den deutschen Rechtsaußen, mit 172 Länderspielen der erfahrenste Spieler im DHB-Aufgebot. Groetzki sollte mit Timo Kastening das Gespann auf Rechtsaußen bilden.

Schock: EM-Aus für Patrick Groetzki

„Eine erste radiologische Untersuchung ergab, dass die alte Fußverletzung, die Groetzki bis Anfang Dezember außer Gefecht gesetzt hatte, wieder aufgetreten ist“, teilte der DHB mit.

„In erster Linie ist das eine extrem bittere Diagnose für Patrick, die natürlich auch die Nationalmannschaft sowie die Rhein-Neckar Löwen hart trifft“, erklärte Axel Kromer, Vorstand Sport: „Wir fühlen mit ihm und wünschen für die anstehende Reha alles Gute.“

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Groetzki werde am Sonntag zurück nach Mannheim reisen, wo weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Der Routinier war erst im vergangenen November wegen einer Verletzung der Plantarfaszie, einer Sehnenplatte an der Fußsohle, längere Zeit ausgefallen und hatte kurz vor Weihnachten sein Comeback gegeben.

Groetzki leidet: „Schlechtester Zeitpunkt überhaupt“

Anschließend hatte er bei Dyn erklärt: „Wenn im Januar keine EM wäre, dann hätten wir vermutlich gesagt, dass wir gar kein Risiko eingehen und kurieren es komplett aus. Es ist jetzt eine veränderte Rolle mit dem Großturnier.“

Die Nominierung für den EM-Kader schien der Lohn für die harte Arbeit gewesen zu sein - nun erscheint die Situation in einem etwas anderen Licht.

Der verletzungsbedingte Ausfall für die Heim-EM sei „wirklich sehr bitter“, sagte der Rechtsaußen dem Mannheimer Morgen: „Verletzungen gehören aber leider zum Sport. Und leider ist mir das jetzt zum schlechtesten Zeitpunkt überhaupt passiert.“

Groetzki „eine echte Legende“

Kapitän Johannes Golla hatte nach Spielende schon „das Gleiche gedacht wie jeder hier in der Halle: Das ist unnötig und wünscht man keinem. Es sind leider die unschönen Dinge im Sport.“

Groetzkis Ausfall trifft die deutsche Auswahl nicht nur auf der Platte hart. „Er ist mit über 170 Länderspielen schon eine echte Legende“, sagte Linksaußen Lukas Mertens bei SPORT1: „Es tat weh, weil er in den letzten Wochen sehr viel für seinen Fuß gemacht hat.“

Golla ergänzte: „Er ist der erfahrenste Spieler, hat schon viele Turniere gespielt und ist dazu noch ein richtig feiner Kerl.“

Und der wie Groetzki 34 Jahre alte Kai Häfner, der nun die Rolle des erfahrensten Spielers einnimmt, nannte Groetzki einen „auf und neben dem Platz sehr wichtigen Spieler“ und befand: „Es tut mir unendlich leid.“

Auch Teamkollege Timo Kastening zeigte sich im ZDF-Sportstudio betroffen: „Der Ausfall wiegt extrem. (...) Nicht nur als Sportler - jeder weiß, welche Qualitäten er mitbringt, er ist einer der besten Außen der Welt - aber auch als Mensch fehlt er. Wenn ich nur an die Kabine denke, an die Kartenspielrunden, es tut sehr, sehr weh.“

Nächster Ausfall: Reagiert Gislason mit Nachnominierung?

Das deutsche EM-Aufgebot umfasst vorerst nur noch 17 Spieler.

Eine Nachnominierung hielt sich Bundestrainer Alfred Gislason, der in der Vorbereitungsphase bereits den Ausfall von Spielmacher Marian Michalczik (Muskelverletzung) verkraften musste, zunächst offen.

„Wir werden uns intern abstimmen, wie wir nach diesem Ausfall reagieren werden“, sagte Kromer. Bis zum 9. Januar hat der DHB Zeit, den offiziellen Kader bei der Europäischen Handball Föderation (EHF) zu melden.