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Internationaler Fußball: Verkauf von Manchester United - Warum PSG zittern muss

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Internationaler Fußball: Verkauf von Manchester United - Warum PSG zittern muss

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PSG zittert vor United-Verkauf

Manchester United steht zum Verkauf. Auch in Katar besteht Interesse. Dieses führt in Frankreichs Hauptstadt zu großen Sorgenfalten.
Zusammen mit der AS Saint-Étienne ist Paris Saint-Germain mit zehn Titeln Frankreichs Rekordmeister
Zusammen mit der AS Saint-Étienne ist Paris Saint-Germain mit zehn Titeln Frankreichs Rekordmeister
© Imago
Manuel Habermeier
Manuel Habermeier
von Manuel Habermeier

Der Verkauf von Manchester United geht in die finale Phase. Die Frist zur Abgabe von Angeboten ist abgelaufen.

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Als Favorit auf den Zuschlag auf die Nachfolge der Glazer-Familie im Old Trafford gelten vor allem Investoren aus Katar, die 4,5 Milliarden Euro geboten haben sollen.

Ein Umstand, der Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß bereits Sorgen bereitet. „Man spricht davon, dass Katar Manchester United kaufen und Saudi-Arabien den FC Liverpool kaufen will. Dann wird es lustig für uns. Dann ist das Spiel ohne Grenzen aufgenommen“, betonte Hoeneß bei einer Talkveranstaltung der Neuen Presse. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)

Noch größer dürften die Sorgenfalten jedoch in Paris sein. Laut einem Bericht der französischen Sport-Tageszeitung L‘Équipe befürchtet man bei Paris Saint-Germain, dass Katar in Zukunft sein PSG-Engagement zugunsten Manchester Uniteds zurückfahren könnte. Immerhin steckt hinter dem Angebot aus Katar Jassim Bin Hamad Al Thani, Chef der Qatar Islamic Bank (QIB) - einer der größten Banken Katars überhaupt.

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Mehrheitsaktionär der QIB ist Qatar Sports Investment (QSI), der Besitzer von Paris Saint-Germain. Und genau deswegen werden in Paris die möglichen Auswirkungen diskutiert, die im Falle eines Erwerbs von Manchester United durch den QIB-Chef auftreten könnten.

PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi wird daher in diesen Tagen nicht müde, die weitere Unterstützung des QSI zu betonen. Das für 350 Millionen Euro neugebaute Trainingszentrum in Poissy wird dafür gerne als Beleg hergenommen.

PSG bald nur noch ein normaler Ligue-1-Klub?

Doch „wenn Katar Manchester United kauft, besteht die Möglichkeit, dass es mit PSG weniger großzügig ist und der Verein in der Folge zu einem normalen Ligue-1-Klub wird und nicht mehr ein Team, das die Champions League gewinnen soll“, wird ein Insider von L‘Équipe zitiert. (NEWS: Alles Wichtige zur Ligue 1)

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Gründe für diese Vermutung gibt es zahlreich. Seit der Übernahme des französischen Vorzeigeklubs drängen die katarischen Investoren auf den Triumph in der Champions League. Dafür waren sie in der Vergangenheit bereit, den Geldbeutel weit aufzumachen. Im Sommer 2017 wurde unter anderem Neymar für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona in den Prinzenpark gelotst.

Es folgte die Verpflichtung von Lionel Messi. Zwar kostete Messi keine Ablöse, dafür soll sein Jahresgehalt bei über 40 Millionen Euro liegen. Und auch die Vertragsverlängerung von Kylian Mbappé schlägt ins Kontor.

Doch in schöner Regelmäßigkeit scheitert das Star-Ensemble in der Königsklasse - mal denkbar knapp wie im Finale 2020 gegen den FC Bayern München, mal früher wie in der Saison 2021/22, als man im Achtelfinale Real Madrid unterlag.

Zu wenig Renommee in der Ligue 1

Doch nicht nur der ausbleibende Erfolg auf internationaler Bühne bereitet Sorge. Vielmehr lässt das mangelnde Renommee der französischen Liga befürchten, dass Katar das Interesse verliert. Die englische Premier League bietet da bedeutend mehr Strahlkraft - von den finanziellen Möglichkeiten aufgrund hoher TV-Gelder ganz zu schweigen.

Diese Strahlkraft könnte Katar für sein nächstes sportliches Großprojekt nutzen: die Bewerbung um die Olympischen Spiele. Mit dem englischen Rekordmeister hätte Katar eine echte PR-Maschine, um für die WM zu werben. Zwar ist auch PSG als weltweite Marke etabliert, im Vergleich mit United würden die Franzosen jedoch den Kürzeren ziehen.

Dazu bietet Englands Eliteliga ein Kräftemessen der besonderen Art für Katars Sportinvestment. Mit Newcastle United, das sich in saudischem Besitz befindet, und Manchester City mit Besitzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten könnte Katar das Ringen um die Vorherrschaft in der Region auf die Premier League ausdehnen. Zumal es dem katarischen Selbstverständnis widerspricht, dass man selbst - im Gegensatz zu Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten - nicht in der besten Fußballliga der Welt mitmischt.

Nerven bei PSG angespannt

Zumal Katars Verdienste um den französischen Fußball der eigenen Meinung nach in Frankreich nicht genügend gewürdigt werden. (NEWS: Wird PSG aus seinem Stadion geworfen?)

Ohnehin sind die Nerven bei PSG aktuell äußerst angespannt.

Das zeigte sich auch beim wilden 4:3 am Wochenende gegen den OSC Lillie. Sportdirektor Luis Campos sah sich während der Partie veranlasst, die PSG-Bank aufzusuchen und die Spieler anzubrüllen.

Die dürftigen Auftritte der vergangenen Wochen wirken nach, insbesondere die 0:1-Hinspielniederlage im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Bayern. Und zu allem Überfluss verletzte sich Neymar.

Ein Zurückfahren der finanziellen Mittel Katars wäre für PSG ein weiterer herber Rückschlag.