Robert Lewandowski hatte es endlich geschafft.
Wer fällt Lewandowski zum Opfer?
Im Speisesaal des FC Barcelona im US-amerikanischen Fort Lauderdale begrüßte er seine neuen Teamkollegen, klatschte erst mit Jordi Alba, später mit Ousmane Dembélé und Ferran Torres ab. (NEWS: Alle aktuellen Infos zu La Liga)
Der Pole schien merklich erleichtert über den Ausgang der Dinge nach einem schier endlosen Wechsel-Theater.
Am Ende ging aber alles gut, zumindest für Lewandowski, dessen Wechsel dem FC Bayern nach SPORT1-Informationen immerhin noch sichere 45 Millionen Euro einbringt, plus fünf Millionen möglicher Boni.
„Ich wollte immer für diesen großen Klub in La Liga spielen. Das ist jetzt mein nächster Schritt“, erklärte der 33-Jährige in seinem ersten offiziellen Interview bei den Katalanen, nachdem er alles dafür getan hatte, dass es so kam.
Lewandowskis Xavi-Treffen: „Ideen in gewünschte Richtungen“
Vorausgegangen war ein Gespräch mit Trainer Xavi, das bereits vor Wochen in Spanien stattgefunden hatte – und Lewandowski wohl entscheidend beeinflusste. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan von La Liga)
„Ich wusste von Beginn an, dass seine Ideen und Denkweisen in die gewünschten Richtungen gehen“, sagte der zweimalige Weltfußballer über seinen neuen Chefcoach und machte zugleich deutlich: Der FC Barcelona hat Großes vor, ist im Begriff, zur neuen alten Großmacht im europäischen Fußball aufzusteigen – mit Lewandowski als zentraler Figur.
Wer spielt neben Lewandowski?
Passend dazu sorgten die Katalanen unlängst für Klarheit bei zwei weiteren wichtigen Offensivkräften: Dembélé verlängerte seinen Vertrag bis 2024 – Raphinha kam für 58 Millionen von Leeds United. Der Brasilianer unterschrieb einen Vertrag bis 2027.
Nicht unwahrscheinlich, dass beide künftig neben Lewandowski auflaufen, als Dreiersturm, mit Raphinha und Dembélé auf den Außenpositionen.
Bleibt die Frage, was aus den weiteren Stürmern wird und ob sie eine Rolle neben Lewandowski spielen können. (NEWS: Lewandowski rechtfertigt sich)
Pierre-Emerick Aubameyang und Ferran Torres fanden ihren Weg erst im vergangenen Januar nach Barcelona und sind langfristig an die Katalanen gebunden.
Der Vertrag von Memphis Depay läuft kommendes Jahr aus. Durchaus möglich, dass er Barca bereits in diesem Sommer verlässt, um die Katalanen finanziell zu entlasten.
Derlei Erleichterungen sind bekanntlich noch nötig - denn sonst können die verschuldeten Katalanen Lewandowski gar nicht bei der Liga als Neuzugang registrieren, er dürfte nicht spielen. (BERICHT: Barca droht Ärger bei Lewandowski)
Da passt es, dass die spanische Zeitung Sport unlängst über ein Interesse der Spurs an Depay berichtete.
Wohin mit Aubameyang und Torres?
Ob Aubameyang, Torres oder Depay - unter Trainer Xavi hatte keiner eine feste Position, stattdessen mischte der 42-Jährige wild durch, ließ kein Experiment unversucht. Ob er zu einer Erkenntnis gekommen ist, weiß er allein.
Klar ist nur: Lewandowskis Ankunft in Katalonien verändert alles.
Torres oder Aubameyang werden womöglich künftig gezwungen sein, auf die Außenpositionen ausweichen.
Ebenso möglich: Xavi probiert es mit einem Doppelsturm beziehungsweise einer hängenden Spitze – ein System, das Lewandowski in ähnlicher Weise mit Thomas Müller gespielt hat.
Müller entlastete Lewandowski
Der deutsche Nationalspieler entlastete den Polen durch geschickte Laufwege, schenkte ihm jene Räume, die normalerweise blockiert gewesen wären. (DATEN: Die Tabelle von La Liga)
Außerdem band Müller immer mindestens einen Gegenspieler im Zentrum.
Aubameyang, der den Polen aus alten BVB-Zeiten kennt, hatte bei Borussia Dortmund zeitweise als hängende Spitze gespielt, auch Torres oder Depay – sofern der Niederländer bleibt – scheinen für eine solche Aufgabe nicht ungeeignet.
Nicht zu vergessen: Wunderkind Ansu Fati. Der 19-Jährige plagte sich im Frühjahr wieder mit unangenehmen Verletzungen herum, unter anderem zwickten Knie und Oberschenkel.
Lewandowski: „Immer gewinnen“
In die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit ist er aber normal gestartet. Sollte Fati fit bleiben, ist er neben Dembélé und Raphina einer jener Wirbelwinde, die wichtige Räume für Lewandowski aufreißen könnten.
„Ich bin ein Typ, der immer gewinnen möchte. Nicht nur die einzelnen Spiele, sondern auch Titel“, hatte der polnische Nationalspieler in seinem ersten Barca-Interview gesagt.
Um das möglich zu machen, braucht Lewandowski ein funktionierendes Team. Erst dann kann er glänzen – und Barca wieder zur Großmacht aufsteigen.