Manchester United erlebt gegen den FC Liverpool ein neuerliches Debakel!
„Peinlich! Enttäuschend! Demütigend!“
Nach einer historischen 0:5-Hinspiel-Klatsche im eigenen Stadion mussten sich die Red Devils am Dienstag auch im Rückspiel von den Reds vorführen lassen. Der Erzfeind ließ dem Traditionsklub nie den Hauch einer Chance und schoss United mit 4:0 aus dem Stadion.
Das Team des deutschen Interims-Trainers Ralf Rangnick verbuchte in der ersten Hälfte nicht einen einzigen Torschuss und verlor beide Spiele des Hassduells diese Saison insgesamt mit 0:9 Toren - eine absolute Katastrophe für den Rekordmeister von England. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
Rangnick kritisiert erneut fehlende Körperlichkeit
Auf die Pleite angesprochen, nahm Rangnick anschließend auch kein Blatt vor dem Mund. „Peinlich! Enttäuschend! Demütigend!“, sei die Niederlage, sagte der Deutsche am Mikrofon der BBC.
Die Aufstellung sei jedoch nicht Schuld an der deutlichen Pleite. „Ich glaube nicht, dass eine andere Aufstellung am Anfang etwas geändert hätte“, ist sich Rangnick sicher. „Das erste Tor, das wir kassiert haben, war nicht Teil des Spielplans, so hoch zu stehen und nach fünf Minuten einen Gegentreffer zu kassieren. Das hat das Spiel verändert.“
Generell habe man keine gute Leistung gezeigt, resümierte der ehemalige Leipzig-Coach. „In der ersten Halbzeit waren wir einfach nicht gut genug. Wir haben keinen einzigen ersten oder zweiten Ball gewonnen. Wir waren in allen relevanten Bereichen zweitklassig.“
Auch die fehlende Körperlichkeit seines Teams kritisierte er erneut: „Wir sind körperlich und athletisch nicht stark genug. Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir Probleme verursachen und unser Kontermoment nutzen, und das haben wir nicht getan.“
„Liverpool hat bessere Spieler als wir“
Manchester liege momentan „sechs Jahre“ hinter dem Rivalen Liverpool zurück. „Als Jürgen Klopp kam, haben sie den Verein verändert und nicht nur die Mannschaft, sondern auch den Verein und die Stadt auf ein neues Niveau gehoben. Genau das muss auch bei uns in den nächsten Transferfenstern passieren“, so der 63-Jährige weiter.
Zudem lassen die Aussagen über seine Gefühlslage tief blicken: „Für uns als Trainerstab ist es extrem peinlich, hier zu sitzen und eine Pressekonferenz wie diese abzuhalten. Wir müssen einfach zugeben, dass sie besser sind als wir.“ So klare Worte gab es von einem Manchester-Trainer wohl selten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
Schon vor dem Spiel hatte der Deutsche mit seiner Kritik an der Transferpolitik seines Vereins für Aufsehen gesorgt, und dabei den großen Konkurrenten Liverpool gelobt. Nach dem Spiel schlug er in die gleiche Kerbe und erneuerte seine Aussagen: „Liverpool hat bessere Spieler als wir, und das hat das Ergebnis heute deutlich gezeigt“, erklärte Rangnick.
Rangnick verspricht Transferoffensive
Der Vertrag von Paul Pogba, der bereits in ersten Halbzeit wegen einer Verletzung ausgewechselt wurde, läuft im Sommer aus und Rangnick bestätigte, dass ein großer Umbau stattfinden wird, um diese Gruppe zu reparieren.
„Es wird einen Neuaufbau geben“, erklärte er den Reportern in der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Sechs, sieben, vielleicht zehn neue Spieler werden kommen.“
Auch Gary Neville, ehemaliger Rechtsverteidiger der Red Devils, lässt kein gutes Haar an der vergangenen Transferpolitik. „Was die Rekrutierung angeht, so haben sie in den letzten 10 Jahren einiges getan. United hat Spieler wie Sanchez oder Pogba mit Pianisten-Anlagen geholt. Sie haben den Spieler über den Manager des Fußballclubs gestellt. Wenn man nach Liverpool, Chelsea oder Manchester City geht, ist der Manager die wichtigste Figur im Fußballverein“, sagte er nach dem Spiel bei Sky Sports.
Trotzdem ist er weiterhin von einem erfolgreichen Comeback des Traditions-Klubs überzeugt: „Man United wird zurückkommen und erfolgreich sein, denn die Welt ist rund und sie sind ein großer Verein. Ich mache mir keine Sorgen über die lange Frist. Es kann fünf Jahre dauern, es kann zehn Jahre dauern, so wie ich auch nie Zweifel daran hatte, dass Liverpool zurückkommen würde“, so der 47-Jährige.
United steht derzeit nur auf Tabellenplatz sechs der Premier League und droht die internationalen Wettbewerbe zu verpassen. Liverpool hingegen sprang mit dem Sieg vorläufig auf den ersten Platz. Manchester City kann aber am Mittwoch mit einem Sieg gegen Brighton Hove & Albion wieder vorbeizeihen. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)