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Süper Lig: Trainer Ömer Erdogan über seinen Erfolg mit Hatayspor

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Süper Lig: Trainer Ömer Erdogan über seinen Erfolg mit Hatayspor

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Erdogan: Klopp ist "berauschend"

Trainer Ömer Erdogan rockt mit Hatayspor die Süper Lig. Der gebürtige Deutsche verrät SPORT1, wie sehr ihn Jürgen Klopp und Thomas Tuchel prägten.
Erfolgstrainer Ömer Erdogan (Mitte) wurde auch geprägt von Jürgen Klopp (l.) und Thomas Tuchel
Erfolgstrainer Ömer Erdogan (Mitte) wurde auch geprägt von Jürgen Klopp (l.) und Thomas Tuchel
© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Imago
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Mit deutschen Tugenden zum Erfolg! Hatayspor mischt gerade als Aufsteiger die türkische Liga auf. Der Verein spielt zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in der Süper Lig, belegt aktuell Platz fünf. Der Vater des Erfolgs: Ömer Erdogan.

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Der 43-Jährige spielte die ersten drei Jahre seiner Profikarriere in Deutschland für Hessen Kassel und den FC St. Pauli, die restlichen 15 Jahre in der Türkei. Nach seiner aktiven Laufbahn arbeitete er dort als Trainer. Dabei kommt Erdogan gebürtig aus Kassel.

"In Deutschland aufgewachsen zu sein, hilft mir sehr, da ich so meine Erfahrungen aus meiner Zeit aus Deutschland in meine Arbeit als Trainer einfließen lassen kann. Die Mischung aus deutschen Tugenden und türkischer Leidenschaft macht die Sache spannend", sagt Erdogan zu SPORT1.

Der Höhepunkt seiner Spielerkarriere war sicherlich der Titelgewinn mit Bursaspor. Damals war er der Kapitän des Teams und es war der Erste Meistertitel in der Vereinsgeschichte.

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Ein weiteres Highlight war 2010 das Spiel in der EM-Qualifikation mit der türkischen Nationalmannschaft gegen die DFB-Elf in Berlin. Das Spiel verloren die Türken allerdings 0:3, mit dabei im Team von Guus Hiddink waren unter anderem die Brüder Halil und Hamit Altintop und Nuri Sahin.

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"Die Umstellung fiel mir nicht leicht"

Drei Jahre später beendete Erdogan seine aktive Karriere und begann seine Ausbildung zum Fußballlehrer. Nachdem er als Co-Trainer die ersten Erfahrungen sammeln konnte, arbeitet er seit einem Jahr als Cheftrainer. "Die Umstellung fiel mir nicht leicht, obwohl ich türkische Wurzeln habe. Ich bin in Deutschland zur Schule gegangen und dann der Karriere wegen in die Türkei gewechselt", sagt Erdogan und ergänzt: "Mittlerweile habe ich mich aber hier eingelebt und fühle mich sehr wohl. Meine ganze Familie ist bei mir in der Türkei und es macht mir richtig Spaß als Trainer zu arbeiten.“

Wo liegen die Unterschiede zwischen der Türkei und Deutschland, was die Nachwuchsarbeit betrifft?

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"Die Bedingungen sind in Deutschland um einiges besser als in der Türkei", berichtet Erdogan. "Die Infrastruktur ist in Deutschland auf einem sehr hohen Level, da haben die türkischen Vereine noch Nachholbedarf. Jedoch verbessern sich die Bedingungen hier." Mittlerweile gebe es "einige junge, türkische Talente in Europa, die bei Topvereinen unter Vertrag stehen."

Und die Süper Lig rückt wieder verstärkt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Dafür ist auch der Transfer von Mesut Özil zu Fenerbahce Istanbul. "Er ist ein Superstar hier und wird mit seiner Qualität auch die Liga bereichern, zudem hat er eine große Fangemeinde, die nun auch vermehrt Interesse an der Liga zeigen wird. Es tut der Liga beziehungsweise dem Land sehr gut, so einen Spieler hier zu haben", sagt Erdogan.

Allerdings verletzte sich Özil beim 1:1 gegen Lukas Podolskis Antalyaspor am Knöchel und wird Fenerbahce in den nächsten Wochen fehlen.

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Erdogan: Klopp "berauschend"

Zurück zu Erdogan: Sehr gut tat ihm bei seiner Entwicklung als Trainer auch, dass er bei Jürgen Klopp und Thomas Tuchel hospitierte.

"Ich durfte beide während ihrer Zeit in Dortmund besuchen. Sie gehören zu den fünf besten Fußballlehrern in Europa. Ich konnte mir da sehr viel abschauen - speziell, was die Kommunikation mit den Spielern und die Trainingsgestaltung angeht", sagt er. Klopps Kommunikation mit den Spielern sei "berauschend" und er sei "ein Vorbild" für Erdogan. "Tuchel ist ein etwas anderer Typ, der sehr perfektionistisch und taktisch sehr gut ist."

Dass Tuchel menschlich als schwierig gelte, will Erdogan nicht bestätigen. "Ich kann über ihn nichts Negatives sagen." Auch über Roger Schmidt, aktuell Trainer bei der PSV Eindhoven, verliert Erdogan kein schlechtes Wort.

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"Roger Schmidt ist ein toller Mensch, der mich sehr gut empfangen hat, als ich bei Leverkusen hospitiert habe. Er hat sich Zeit genommen", erinnert sich Erdogan. "Ich finde seine Spielidee überragend und seine Mannschaften haben eine ganz klare Idee, wie sie Fußball spielen wollen."

Zu guter Letzt hat er auch Lucien Favre in Dortmund über die Schulter geschaut und war begeistert. "Er ist ein Perfektionist. Er versucht jede Kleinigkeit zu verbessern. Was mir sehr hängen geblieben ist, dass er seine Spieler im Training gesiezt hat."

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Rückkehr nach Deutschland geplant

Eins steht für Erdogan fest, er will zurück nach Deutschland. "Es ist ein Ziel von mir zurück zu kommen, weil die Bundesliga aus meiner Sicht zu den drei Topligen Europas gehört. Das wäre sehr reizvoll für mich."

Für ihn sei es aber nicht nur entscheidend "nach Deutschland zu wechseln, es müsste vom Verein her passen und das Projekt sollte interessant genug sein, dass ich ich mich damit identifizieren kann.“
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"Gladbach ist ein großer Verein - ich hatte die Möglichkeit das tolle Trainingsgelände kennen zu lernen", erzählt Erdogan. "Die Stimmung durch die Fans durfte ich auch live miterleben, das ist schon etwas ganz Besonderes." Zudem werde der Verein "sehr gut geführt mit einem starken Sportdirektor. Die Jugendabteilung ist auch top, der Erfolg in den vergangenen Jahren gibt dem Verein trotz der kleinen Krise gerade einfach recht."