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FC Bayern und Wirtz: Alles nur ein Ablenkungsmanöver?

Nur ein Ablenkungsmanöver?

Florian Wirtz gehört zu den begehrtesten Fußballern des Planeten. Kein Wunder also, dass der deutsche Nationalspieler immer wieder mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht wird. Und dieses Gedankenspiel ist konkreter, als viele Beobachter glauben.
Uli Hoeneß reagiert ungehalten auf die Nachfrage, wie es mit Leroy Sané beim FC Bayern München weitergehen soll.
Florian Wirtz gehört zu den begehrtesten Fußballern des Planeten. Kein Wunder also, dass der deutsche Nationalspieler immer wieder mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht wird. Und dieses Gedankenspiel ist konkreter, als viele Beobachter glauben.

Es fällt schwer, in der diffusen Transfer-Frage Florian Wirtz den Überblick zu behalten. Bleibt der 22-Jährige bei Bayer Leverkusen? Wechselt er zum FC Bayern? Oder geht es doch zum FC Liverpool, zu Manchester City oder Real Madrid? Fast täglich tauchen Nachrichten auf, die Schlüsse in alle Richtungen zulassen.

Nach SPORT1-Informationen aber ist Bayern nach wie vor in der Pole Position - und das aus gutem Grund. Wie eine hochrangige klubinterne Quelle verriet, wurde die Causa Wirtz schon vor langer Zeit vom Privatwunsch des erklärten Fans Uli Hoeneß zum dringenden Transferziel des gesamten Klubs „heraufgestuft“.

Somit liegt der Verdacht nahe, dass die Münchner in den Verhandlungen mit dem Mittelfeldspieler deutlich weiter sind, als viele Beobachter denken.

FC Bayern: Nur Zehn-Prozent-Chance bei Wirtz?

Eine zentrale Figur im ganzen Thema Wirtz ist bekanntermaßen Hoeneß - nicht nur bekennender Anhänger von Wirtz, sondern auch Patron und Ehrenpräsident der Bayern sowie aktuelles Aufsichtsratsmitglied.

Sein Wort hat Gewicht und seine Aussagen in den vergangenen Wochen und Monaten sorgten immer wieder für Wirbel - waren sie mit dem Wissen um den Stand der Verhandlungen nur Ablenkungsmanöver?

Zur Erinnerung: Anfang Januar sagte Hoeneß, der sonst mit forschen Aussagen nach vorne preschte, in einem Gespräch mit der Bild zwar, Bayern wolle Wirtz haben, schränkte aber ein: „Da gehören drei dazu. Er hat noch einen langfristigen Vertrag in Leverkusen. Die Chancen sehe ich bei zehn Prozent.“

Zwar bekräftigte der 73-Jährige, dass es sein „Traum“ sei, Wirtz eines Tages im Trikot der Bayern zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt fehle dem Verein jedoch das Geld für einen Transfer dieser Größenordnung, so Hoeneß.

Im April legte der Klub-Patriarch nochmal nach, als er der Welt am Sonntag ein Interview gab. „Wie ich schon mehrmals gesagt habe: Ich persönlich würde ihn gern beim FC Bayern sehen”, schilderte Hoeneß erneut. „Aber das ist meine Meinung als Privatmensch, und der Spieler steht bei Bayer Leverkusen unter Vertrag. Für seinen Transfer bräuchten wir ein Sondervermögen wie die Bundesregierung. Daher ist das im Moment kein Thema.“

Waren die Worte von Hoeneß nur Ablenkung?

Chancen bei nur zehn Prozent, zu wenig Geld, momentan kein Thema - öffentlich wirkte das Thema „Wirtz zu Bayern“ deutlich abgekühlt. Oder handelte es sich bei diesen Aussagen nur um Nebelkerzen?

Ausgerechnet Hoeneß selbst revidierte nur wenige Tage später seine Aussagen zumindest teilweise und versicherte, dass im Fall der Fälle doch ausreichend Geld für Wirtz vorhanden wäre.

„Es ist nicht so wie früher, dass wir 100, 150 Millionen Euro auf dem Festgeldkonto haben. Das heißt aber noch lange nicht, dass der FC Bayern nicht ein total gesunder Verein ist, der, wenn er wollte, selbstverständlich so einen Transfer machen könnte”, schilderte Hoeneß bei „Blickpunkt Sport“ im Bayerischen Rundfunk.

Das lässt durchaus den Schluss zu, dass die Bayern bei Wirtz sehr weit sind und Hoeneß den Aspekt der fehlenden finanziellen Mittel gezielt ins Spiel gebracht hat, um davon abzulenken.

Der Bayern-Patron warb selbst nicht nur immer wieder öffentlich um Wirtz, sondern knüpfte auch schon frühzeitig den Kontakt zur Spielerseite. Dazu wird ihm nachgesagt, mit der Verpflichtung des Noch-Leverkuseners sein beeindruckendes Lebenswerk krönen zu wollen.

Wichtige Dominosteine bei Wirtz fallen - wie geht es weiter?

Auf dem Weg dahin sind bereits wichtige Dominosteine gefallen. Nach SPORT1-Informationen gab jüngst der Bayer-Konzern, der hinter der Werkself steht, Geschäftsführer Fernando Carro grünes Licht, Wirtz abzugeben. Die Ablösevorstellung der Bosse soll bei 150 Millionen Euro liegen.

Eine zweifellos enorme Summe - dennoch wurde zuletzt immer wieder berichtet, dass sich Wirtz bereits mit den Bayern auf einen Wechsel geeinigt habe – entweder im Sommer 2025 oder ein Jahr später.

Anschließend kamen Gerüchte über eine erneute Wende auf, nachdem Wirtz und seine Familie bei einem Ausflug nach England gesichtet wurden. Ersten Berichten zufolge diente die kurze Reise einem Besuch bei Manchester City, die sich nun aus dem Werben um den deutschen Nationalspieler zurückgezogen haben sollen. Später hieß es dann, Wirtz sei in Liverpool gewesen – angeblich hätten die Reds sogar die Nase vorn.

Die besten Karten haben aber, auch dank entsprechender Vorbereitung, die Bayern. Sollte es den Münchnern, die seit Wochen an einem Deal mit ihrem Wunschspieler arbeiten, tatsächlich gelingen, sich mit Wirtz zu einigen, hängt der nächste Schritt vom Spieler selbst ab.

Erst wenn der Youngster seine Entscheidung auch gegenüber seinem aktuellen Verein Leverkusen klar und deutlich artikuliert, kann die offizielle Transferabwicklung inklusive finaler Ablöseverhandlungen beginnen.