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120 Bayern-Millionen wert? Zahlen sprechen klare Sprache

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Ist Leao wirklich so viel Geld wert?

Für Bayern-Flirt Rafael Leao wird sehr wahrscheinlich eine „astronomische“ Ablöse aufgerufen - SPORT1 geht mit Blick auf seine Statistiken der Frage nach: Ist er so viel Geld wert?
Rafael Leao gehört zu den Kreativspielern der Serie A und wird dank seiner zahlreichen Tore und Assists oft mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Ein Blick auf die Zahlen offenbart seine Qualitäten im Sturm.
Für Bayern-Flirt Rafael Leao wird sehr wahrscheinlich eine „astronomische“ Ablöse aufgerufen - SPORT1 geht mit Blick auf seine Statistiken der Frage nach: Ist er so viel Geld wert?

Nach dem überraschenden Korb von Florian Wirtz sucht der FC Bayern jetzt einen anderen Star, um seine Offensive neu zu beleben - an Kandidaten mangelt es nicht: Kaoru Mitoma von Brighton oder Eberechi Eze von Crystal Palace wurden schon gehandelt, selbst Liverpools Cody Gakpo wurde genannt. Als heißester Kandidat kristallisierte sich zuletzt Milans Rafael Leao heraus. Allerdings gibt es beim Portugiesen ein großes Problem: sein Mega-Preisschild.

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Nur bei einem „astronomischen Angebot in Höhe von 120 bis 130 Millionen Euro“ seien die Mailänder überhaupt gesprächsbereit, vermeldete zuletzt Luca Marchetti von Sky Italia.

Das wäre nicht nur der mit Abstand teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte (bislang Harry Kane mit rund 100 Mio.), sondern auch doppelt so viel, wie die Bayern nach SPORT1-Informationen für einen Einzel-Transfer haben: 50 bis 70 Millionen Euro stehen Sportvorstand Max Eberl dafür zur Verfügung.

Ist Leao überhaupt besser als die aktuellen Bayern-Stars?

Selbst bei einer solchen Summe aber stellt sich die Frage: Ist der 25 Jahre alte Leao so viel Geld wert? Ist er so viel besser als die aktuellen Bayern-Stars?

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Blickt man mit Hilfe der Datendienstleister FbRef und Opta rein auf die Statistiken, darf das durchaus bezweifelt werden.

Im Vergleich mit den aktuellen Flügelspielern der Bayern ist er beim Torabschluss der ungefährlichste. Er kommt zwar auf acht Tore in der Liga und damit auf mehr als Coman (fünf) und Gnabry (sieben), braucht dafür aber mehr Spielzeit.

Pro 90 Minuten kam Leao in dieser Saison auf 0,31 Tore. Coman liegt mit 0,35 Treffern knapp davor, Michael Olise (0,46) im Mittelfeld. Der oft kritisierte Leroy Sané (0,60) führt die Liste klar vor Gnabry (0,51) an.

Anders sieht es bei den Assists aus. Sané gelingen nur 0,27 Torvorlagen pro 90 Minuten und damit deutlich weniger als Spitzenreiter Olise (0,58). Leao reiht sich hier mit 0,31 auf Rang drei hinter Gnabry ein.

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Leao kein Upgrade gegenüber Olise, Sané oder Gnabry

Auffällig auch: Leao agierte bei seinen Abschlüssen nicht sonderlich effizient. Er benötigte für seine acht Treffer 66 Abschlüsse, was einer Quote von 0,12 entspricht. Bis auf Coman (mit 0,11 knapp schlechter) weisen alle derzeitigen Bayern-Spieler hier einen besseren Wert auf. Spitzenreiter: Sané, der für elf Tore 67 Schüsse benötigte (0,16).

Auch in Sachen Passspiel wäre Leao beim reinen Blick auf die Statistiken kein Upgrade. Der Portugiese spielt die wenigsten Pässe pro Partie und hat dabei auch noch die schwächste Quote an erfolgreichen Zuspielen. Nur 74,2 Prozent seiner Pässe kamen in der abgelaufenen Saison beim Mitspieler an. Er liegt damit deutlich hinter dem „schlechtesten“ Bayern-Flügelspieler Olise (81,4 Prozent).

Der Franzose wiederum überbrückt bei seinen Zuspielen dafür deutlich mehr Meter als alle anderen, spielt also deutlich mehr progressive Pässe in die Tiefe, die seine Mannschaft dem Tor näher bringen. Hier befindet sich Leao auf ähnlichem Niveau wie der Rest der Münchner Akteure.

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Was bei Leao erstaunt

Nicht ganz unwichtig für einen Flügelspieler sind natürlich auch Flanken, die die Mitspieler in Szene setzen. Auch in dieser Kategorie sticht Olise, der bei Bayern in seiner ersten Saison direkt eingeschlagen hat, mit über fünf Flanken pro Spiel heraus.

Es folgen Kingsley Coman (3,17) und Leroy Sané (2,80). Leao als potenzieller Neuzugang kommt auf einen Wert von 2,13 und liegt damit immerhin noch vor Gnabry (1,59).

Leao scheint insgesamt nicht so sehr ins Spiel eingebunden, wobei hier natürlich auch das jeweilige Spielsystem bzw. die taktische Ausrichtung eine Rolle spielt.

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Warnsignal für den FC Bayern

In einem Milan-Team von Trainer Massimiliano Allegri, das zwar nur Achter wurde, aber mit 61 die drittmeisten Tore der Serie A hinter Inter (79) und Atalanta (78) und sogar mehr als Meister Neapel (59) schoss, ist dieser Umstand zumindest ein Warnsignal. Zumal der Portugiese gemeinsam mit Christian Pulisic die meisten Einsätze aller Offensivspieler hatte (50).

Pro 90 Minuten hatte Leao nur 44 Ballaktionen und damit deutlich weniger als der nächste Bayern-Akteur Gnabry, der immerhin 54,9 Ballaktionen zu Buche stehen hat. Wenig überraschend auch hier an der Spitze: Überflieger Olise (75,6), der auffällig oft gesucht wird.

Kommen wir noch zu den Dribblings, die für Außenspieler auch elementar sind. Am häufigsten (5,83 Mal pro 90 Minuten) sucht Olise den Offensivzweikampf und gewinnt dabei 47,7 Prozent seiner Duelle. Leao kommt auf etwas schwächere Werte (5,00 Zweikämpfe, 45,7 Prozent Quote). Die schwächste Erfolgsquote weist Sané auf (39 Prozent), am erfolgreichsten ist Coman (52,7).

Olise kam mit deutlich besserer Empfehlung

Aber war Olise vor seinem Wechsel zu Bayern so viel besser? Oder macht seine Entwicklung bei Bayern Hoffnung, dass auch Leao in diesem Umfeld noch eine Schippe drauflegen würde?

Hier muss man ebenfalls klar festhalten: Olise kam mit einer deutlich besseren Empfehlung und war schon vor dem Wechsel nach Bayern besser als eigentlich alle seine heutigen Kollegen.

In seiner letzten Premier-League-Saison war der Franzose bei der Torgefahr (erster Platz), Vorlagen (2.), Torschusseffizienz (2.), Flankenanzahl (1.) und Ballaktionen (1.) in Summe der Beste aus dem Quintett inklusive Leao.

Und der Portugiese? Drängt sich auch mit Blick auf die Daten des Vorjahres weder bei Torgefahr (vierter Platz) noch bei Vorlagen (3.), Torschusseffizienz (3.), Flankenanzahl (3.) oder Ballaktionen (5.) als klares Upgrade auf, das Olise damals ganz deutlich war. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)

Bleibt die abschließende Frage: Ist Leao für den FC Bayern eine Rekordablöse im Bereich 120+ Millionen Euro wert? Nicht alles lässt sich aus Zahlen und Daten herauslesen, klar - aber auch wenn noch andere, nicht messbare Faktoren eine Rolle spielen, muss man mit Blick auf die wichtigsten Kennzahlen zu dem Fazit kommen: nein, denn er war in keiner der beiden vergangenen Spielzeiten besser als Bayerns aktuelle Flügelspieler, meist sogar schwächer.