Seit mittlerweile fünfeinhalb Jahren steht er unter WWE-Vertrag, hielt diverse Titel im NXT-Kader und hatte seinen größten Auftritt bei den Survivor Series 2019, als er im Zuge der NXT-Invasion AJ Styles und Shinsuke Nakamura besiegte - inzwischen aber scheint er beim Wrestling-Marktführer keine Perspektive mehr zu sehen.
WWE-Veteran Roderick Strong will kündigen - Frau und Weggefährten schon bei AEW
Langjähriger WWE-Wrestler will weg
Wie das Insider-Portal Fightful berichtet, will Ligaveteran Roderick Strong WWE verlassen. Der 38-Jährige habe in den vergangenen Monaten „mehrfach“ um seine Kündigung gebeten, was die Liga jedoch immer wieder abgelehnt hätte. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)
Strong dürfte Konkurrent AEW als Anlaufstelle im Hinterkopf haben, dort sind inzwischen all seine früheren Kollegen von der Gruppierung Undisputed Era (Adam Cole, Bobby Fish und Kyle O‘Reilly) unter Vertrag. Auch seine Frau, die ehemalige MMA-Kämpferin Marina Shafir, war zuletzt dort zu sehen und forderte in einem größeren Match TBS-Champion Jade Cargill heraus. (Dieses private Drama hat Roderick Strong lange verheimlicht)
Das Problem: Strong soll erst vor weniger als einem Jahr einen neuen Vertrag unterschrieben haben. Seitdem ist jedoch vieles passiert, was ihn diesen Schritt anscheinend hat bereuen lassen.
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Roderick Strong soll WWE-Verlängerung 2021 bereuen
Laut Fightful hatte WWE Strong die Verlängerung mit der Idee der „Diamond Mine“ schmackhaft gemacht, der im Juni debütierten NXT-Gruppierung, in der Strong eine tragende Rolle spielt - um die es jedoch seitdem zahlreiche Wirren gab.
Mit der Entlassung von Manager Malcolm Bivens am vergangenen Freitag sind inzwischen alle Originalmitglieder außer Strong nicht mehr bei WWE: Bereits wenige Wochen nach dem Debüt war Tyler Rust Teil einer größeren Entlassungswelle, im Januar folgte der ohnehin schon aus dem TV abgezogene Wrestler und Trainer Hideki Suzuki.
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Dem Bericht zufolge kommt erschwerend hinzu, dass eigentlich auch Strongs Gattin Shafir Teil der Diamond Mine hätte sein sollen, sie verlor ihren Job jedoch bereits im vergangenen Juni.
Strong ein Opfer des großen NXT-Bebens
Die Entwicklung der Diamond Mine spiegelt exemplarisch den großen Umbruch im WWE-Nachwuchskonzept wider: Auf Geheiß von WWE-Boss Vince McMahon wurde im vergangenen Jahr das Konzept von seinem Schwiegersohn „Triple H“ Paul Levesque geprägte Konzept von NXT über den Haufen geworfen.
In der Philosophie von Levesque - der wegen seiner Herzprobleme inzwischen generell eine weniger aktive Rolle bei WWE spielt - war NXT eine Eigenmarke, die sich mit Fokus auf die Ringaction von den Hauptshows RAW und SmackDown abhob und in der auch Wrestler, die dort weniger gut hineinpassen, ihr Auskommen fanden.
Eines der Opfer der Umwälzung war auch Strongs Weggefährte Fish - Cole und O‘Reilly verließen die Liga im vergangenen Jahr nach Ablauf ihrer Verträge von sich aus.
Inzwischen ist NXT wieder eindeutig als Zulieferer junger, oft aus anderen Sportarten rekrutierter Talente nach McMahons Geschmack definiert. Im Zentrum der Diamond Mine stehen mittlerweile die Ex-Ringer Brutus und Julius Creed - wobei speziell Julius als große Verheißung gilt.
Bei AEW gäbe es bessere Aussichten
Strong passt ins neue NXT-Konzept weniger gut hinein, bei AEW hätte er mit seinem herausragenden Ringhandwerk und seiner Vorgeschichte mit den dort prominent präsentierten Cole, Fish und O‘Reilly gewiss eher eine Chance auf größeres Rampenlicht.
Bei WWE dagegen soll Strong laut Fightful „über viele Dinge frustriert sein“, die Liga ist aber offensichtlich nicht gewillt, ihn ziehen zu lassen, wahrscheinlich auch, weil sie ahnen, dass sie AEW damit wieder ein Stück weit aufwerten würden.
Für den Moment soll Strong seine Situation akzeptiert haben und „professionell“ seinen Dienst für WWE verrichten. Es bleibt abzuwarten, ob sein Fall doch noch eine Wende nimmt.