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Fan-Kritik an Ronda Rousey: Das sagt ihre beste WWE-Freundin

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Fan-Kritik an Ronda Rousey: Das sagt ihre beste WWE-Freundin

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Rousey-Kritik: WWE-Freundin spricht

Shayna Baszler greift bei der WWE-Megashow Clash at the Castle nach Titelgold. Im SPORT1-Interview spricht sie über ihren MMA-Hintergrund, ihre deutschen Wurzeln und Ronda Rousey.
Bei WWE Monday Night RAW absolviert die zurückgekehrte Ronda Rousey ihren ersten TV-Auftritt nach dem Royal-Rumble-Gewinn - und knöpft sich die alte Rivalin Becky Lynch vor.
mhoffmann
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Als MMA-Kämpferin war sie eine gefürchtete Spezialistin für gefährliche Aufgabegriffe - danach machte sie ihrer guten Freundin Ronda Rousey den erfolgreichen Branchenwechsel zum Wrestling vor.

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Die „Queen of Spades“ Shayna Baszler erlebt bei WWE aktuell einen zweiten Frühling, bei der Europa-Megashow Clash at the Castle am Samstag fordert die 42-Jährige vor über 70.000 Zuschauern im Millennium Stadium in Cardiff SmackDown-Damenchampion Liv Morgan heraus.

Im großen SPORT1-Interview spricht Baszler vorab über ihren aktuellen Karriere-Schub, die Unterschiede zwischen MMA und Wrestling, ihre deutschen Wurzeln - und die immer wieder aufkeimenden Fan-Kritik an ihrer langjährigen Weggefährtin Rousey. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)

SPORT1: Ms. Baszler, es sind spannende Zeiten bei WWE. Vor wenigen Monaten konnte sich die Liga noch niemand ohne Vince McMahon vorstellen - und es ahnten wohl auch wenige, dass Sie jetzt im Damentitelmatch bei einer der größten Shows des Jahres stehen würden. Wie haben Sie den Wandel vergangenen Wochen und Monate erlebt?

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Shayna Baszler: In mancher Hinsicht nicht anders als Ihr da draußen (lacht). Vom Rücktritt Vince McMahons haben wir im selben Moment erfahren wie die Öffentlichkeit, es sind verrückte Zeiten. Unabhängig von allem, was es sonst über ihn zu sagen gibt: Vince hat das Wrestling verändert, hat die größte und beste Liga der Welt erschaffen und der Führungswechsel ist ein historischer Moment. Ein Teil davon zu sein und genau jetzt ins Rollen zu kommen, ist schon eine spannende Sache. So wie jede kleine und große Veränderung in deinem Leben. (Die Chronologie des WWE-Skandals: Mit diesem Doppelleben verspielte Vince McMahon seine Macht)

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Shayna Baszler: Stillstand ist bei WWE ein „Todesurteil“

SPORT1: Der neue Kreativchef „Triple H“ Paul Levesque ist auch für Sie persönlich kein Unbekannter, Sie waren Damenchampion des Aufbaukaders NXT, als der dort die Verantwortung hatte. Man sieht gerade viele Fans, die WWE gern genau so hätten, wie NXT damals unter Triple H war, zum Beispiel auch Ihren Charakter. Sie auch?

Baszler: Man muss eine Sache bedenken: In einer schnelllebigen, von Social Media und der Sehnsucht nach sofortiger Wunscherfüllung geprägten Zeit, ist Stillstand ein Todesurteil. Ich versuche immer, eine neuere Version meiner selbst zu sein. Wohin mich das bei WWE von nun an noch führen wird, wird sich zeigen.

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SPORT1: Bei Clash at the Castle und Ihrem Match gegen Liv Morgan haben Sie auch für WWE-Verhältnisse ein selten großes Publikum und eine besondere Gelegenheit zu zeigen, was Sie ausmacht. Haben Sie schon eine Idee, wie Sie die nutzen wollen?

Baszler: In Europa anzutreten, ist für mich immer etwas Besonderes, auch wegen meiner persönlichen Geschichte: Der Mann, der mir das Wrestling beigebracht hat, war Billy Robinson, der ja aus diesem Teil der Welt stammt. Und ich habe das Gefühl, dass mein Stil der kunstvollen Gewalt hier eine andere Art von Anerkennung findet als anderswo. Aber auch jenseits davon: Die Fans in Großbritannien sind besonders verrückt im allerbesten Sinne und dort jetzt so eine große Show zu veranstalten, wie es viele Jahre lang keine gab: Die Arena dort wird explodieren - und ich freue mich drauf.

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SPORT1: Sie haben auch eine persönliche Verbindung nach Deutschland, nicht wahr?

Baszler: Ja, ich habe deutsche Wurzeln, mein Vater hat deutsche Vorfahren und spricht selbst noch ein bisschen Deutsch. Der Name Baszler - der denselben Ursprung hat wie Basler - verweist ja darauf. Ich kann aber nicht mehr so viel darüber erzählen, die Generation, um die es geht, waren meine Urgroßeltern, ich habe also nur noch eine sehr verwässerte Vorstellung von diesem Teil meiner Herkunft.

SPORT1: Der erwähnte Billy Robinson ist in der Szene ja eine absolute Legende, ein „Hooker“ der alten Schule wie Brets Vater Stu Hart, Karl Gotch oder der große Lou Thesz - der Robinson als den härtesten Wrestler der Welt bezeichnet hat.

Baszler: Ja, es ist eine besondere Ehre, dass ich unter ihm trainieren durfte, gerade auch, weil ich einer der wenigen Frauen war, die diese Chance hatten. Ich bekam sie durch Josh Barnett, der mein MMA-Coach war und der selbst auch Wrestling-Training bei Billy bekommen hat - und ich habe unter Billy ja auch eigentlich nicht fürs Wrestling trainiert, sondern um seine Aufgabegriffe für meine MMA-Kämpfe zu lernen. Meine Wrestling-Karriere begann erst, nachdem Billy 2014 verstorben war. Sein Training wäre aber fürs Wrestling dasselbe gewesen, das hat mir Josh erklärt, als ich ihn nach Tipps dafür gefragt habe. Billy hat da keinen Unterschied gemacht.

SPORT1: Wie war es, unter ihm zu trainieren?

Baszler: Billy war knallhart, so wie man es sich denken kann, seinen Spitznamen „Billy the Bully“ hatte er nicht umsonst. Er war ja schon alt und hatte damals schon seinen körperlichen Preis bezahlt, aber er war noch immer hellwach. Wenn du eine Lektion nicht gleich verstanden hast, verpasste er dir eine mit seinem Gehstock und sagte so Sachen wie: „Wie kann jemand, der so blöd ist wie du, in diesem Business so weit gekommen sein?“ (lacht) Und in solchen Momenten ist er auch noch selbst auf die Matte gegangen, um zu demonstrieren, was man besser machen sollte - und er konnte einem dabei noch immer richtig wehtun. Es war ein großes Glück, dieses Training noch erleben zu dürfen. Und es ist auch eine besondere Art von Verantwortung, die Tradition von Billy Robinson weiterzutragen.

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Wer wirklich die härtesten Frauen bei WWE sind

SPORT1: Wer außer Ihnen - und Ronda Rousey - ist denn noch von diesem Stil geprägt? Wer sind die härtesten Frauen bei WWE?

Baszler: Asuka ist da auf jeden Fall noch zu nennen, aber auch Iyo Sky, Io Shirai, ist in dieser Hinsicht unterschätzt. Als ich vor meiner WWE-Zeit mal in Japan war und dort ein Submission-Training für Wrestlerinnen gegeben habe, habe ich gemerkt, was sie draufhat. Man merkt es bei ihr nur weniger, weil sie ja eher dafür bekannt ist, durch den Ring zu fliegen.

SPORT1: Es gibt ja einige Überschneidungen zwischen MMA und Wrestling, diverse MMA-Kämpferinnen und -Kämpfer sind zum Wrestling gewechselt, zum Teil sehr erfolgreich, zum Teil nicht. Was ist der Schlüssel, es richtig zu machen?

Baszler: Ein wichtiger Unterschied zwischen Wrestling und MMA ist: In einem MMA-Kampf musst du das Publikum ausblenden, egal wie laut es ist. Du musst dort auf dich, deinen Gegner und dein Trainerteam fokussiert sein. Im Wrestling kommt es dagegen sehr darauf an, auf das Publikum zu hören und mit ihm zu interagieren. Generell ist dein Verhältnis zum Publikum ein ganz anderes. Für einen MMA-Kämpfer ist die Grundeinstellung: Gib nicht preis, was du tust, alles ist ein Geheimnis und du musst es vor deinem Gegner und auch vor dem Publikum verbergen. Im Wrestling geht es im Gegenteil darum, die Aufmerksamkeit auf das, was du tust zu lenken statt weg davon. Wenn du da einen Armgriff ansetzt, musst du es dem Publikum als Geschichte erzählen: „Schaut alle hin, ich breche dieser Frau jetzt den Arm.“ Das ist bei allen Gemeinsamkeiten ein Riesenunterschied - und diese Umstellung kann sehr schwierig sein. Mir persönlich hat die Prägung durch das Catch-Wrestling schon sehr geholfen, sie zu bewältigen.

Shayna Baszler verlor 2015 ihren letzten UFC-Kampf gegen Topstar Amanda Nunes
Shayna Baszler verlor 2015 ihren letzten UFC-Kampf gegen Topstar Amanda Nunes

„Wenn Ronda Rousey aufhört, wird man sie anders wertschätzen“

SPORT1: Ihre gute Freundin Ronda Rousey hat denselben Sprung gemacht und man sieht immer wieder, dass unter Fans die Meinungen gespalten sind, wie gut er ihr gelungen ist. Seit dem Führungswechsel bei WWE sieht man auch bei ihr eine Veränderung. Glauben Sie, dass sich das gespaltene Verhältnis der WWE-Fans zu ihr noch geben wird?

Baszler: Man muss bei solchen Diskussionen immer das größere Bild sehen. Es wird immer Fans geben, die aus Prinzip gegen gewisse Dinge sind. Aber wenn Ronda eines Tages aufhören wird, wird man sie anders wertschätzen. Sie wird in Erinnerung bleiben als eine Wrestlerin, die aus einer anderen Kampfsportart kommend, Bedeutsames vollbracht hat in der Branche, ähnlich wie zum Beispiel Kurt Angle. Es gibt Leute, die ihren und meinen Stil nicht mögen, das sind Geschmacksunterschiede, wie es sie auch unter Film- und Musik-Fans gibt. Ein noch so guter Country-Musiker wird Leuten nicht gefallen, wenn sie Country-Musik nicht mögen, trotzdem sollte er deswegen nichts anderes tun, wenn das nun mal das ist, was er ist. Ronda ist, was Ronda ist - und was man auch über sie wissen muss: Sie weiß bei allem Selbstbewusstsein sehr gut, dass sie noch mitten in einem Lernprozess ist. Ihre Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen und sie wird uns weiter überraschen.

SPORT1: Sie selbst haben zum Teil ähnliche Erfahrungen mit den Fans gemacht wie Ronda Rousey. Glauben Sie auch, dass sich der Blick der Fans auch Sie noch wandeln wird im Lauf der Zeit?

Baszler: Es ist meine Grundeinstellung, dass man als Wrestler langfristig denken muss und nicht zu viel auf flüchtige Momentaufnahmen geben sollte. Es ist nicht dein Job, in jedem Moment deine Twitter-Timeline zufriedenzustellen und jedem Hater zu beweisen, dass er falsch liegt. Klar, es ist wichtig, dass die Fans Gehör haben, aber es gibt auch ein größeres Bild, ich will ein Vermächtnis aufbauen und dieses Vermächtnis definiert nicht irgendein @JoeSchmo2975 auf Twitter. Das, was jemand als Sportler geleistet hat, erkennt man zum Teil erst im Nachhinein, weil man sich zu aktiven Zeiten von Antipathie hat blenden lassen, das gibt es ja nicht nur im Wrestling: Viele vergessen zum Beispiel auch, wie verhasst Muhammad Ali zu aktiven Zeiten war, weil er als arrogant und größenwahnsinnig empfunden wurde. Heute schaut man auf ihn zurück und sagt: der Größte. (Der Mythos Muhammad Ali - und der teure Preis, den Ali dafür bezahlte)

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SPORT1: Ein Teil Ihrer Geschichte ist auch Ihre Mitgliedschaft bei den „Four Horsewomen“ des MMA-Bereichs mit Rousey, Marina Shafir und Jessamyn Duke. Es gab vor Jahren Andeutungen einer Konfrontation mit den „Four Horsewomen“ von WWE. Mittlerweile sind Shafir und Duke nicht mehr unter WWE-Vertrag, haben Sie trotzdem Hoffnung, dass WWE darauf nochmal zurückkommt?

Baszler: Hoffen tue ich es natürlich, wer will nicht mit guten Freundinnen zusammenarbeiten, wenn sich die Gelegenheit ergibt? Das ist übrigens der Unterschied zwischen uns und den Horsewomen von WWE: Wir sind wirklich Freundinnen. Die Horsewomen von WWE sind vier der besten Wrestlerinnen der Welt, aber das heißt nicht, dass sie das beste Team sind, so wie auch fünf zufällig ausgewählte Top-Basketballer nicht automatisch das beste Basketball-Team der Welt sind. Wir sind ein zusammengeschweißtes Team, wir sind gute Freundinnen - und wenn die WWE-Horsewomen es hinbekommen, sich nochmal für mehr als einen Tag zusammenzuraufen: Wir wären immer bereit. (Becky Lynch und Charlotte Flair: Wie zwei der „Horsewomen“ von WWE sich real zerstritten)

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