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Borussia Dortmund: Hans-Joachim Watzke zur Situation beim BVB

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Borussia Dortmund: Hans-Joachim Watzke zur Situation beim BVB

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Watzkes Klartext nach BVB-Pleite

Vor den entscheidenden Wochen bewertet Dortmunds Boss die Verfassung seines Klubs. Vor einem Rivalen kapituliert er für den Moment.
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© imago
von Marcel Bohnensteffen

Hans-Joachim Watzke ist keiner, der das Rampenlicht scheut. Und wenn man Borussia Dortmunds Geschäftsführer ein passendes Thema an die Hand gibt, ist er meist auch nicht um klare Worte verlegen.

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Den Auftritt im Volkswagen Doppelpass nutzte Watzke für eine Klartext-Analyse nach der Pleite gegen den FC Bayern. Vielleicht gerade rechtzeitig vor dem Champions-League-Duell gegen Monaco (Di., ab 20.15 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER).

Nur Platz vier in der Liga, ein übermächtiger Konkurrent und eine ungewisse Zukunft des Trainers: SPORT1 dokumentiert Watzkes wichtigste Bestandsaufnahmen. 

Duell mit Bayern? "Kriegen wir nicht hin"

Es gab Zeiten, da galt Dortmund als Bayern-Jäger Nummer eins. Im April 2017 muss man diesen Status neu definieren. Der BVB liegt 18 Punkte hinter dem Rekordmeister. Eine Bilanz, bei der selbst Watzke kapituliert. 

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"Die Bayern waren überragend. Ich habe sie selten so stark gesehen. Das reicht nicht, das kriegen wir nicht hin", bekannte er. Bemerkenswerte Worte für jemanden, dessen Mannschaft sich noch in zwei K.o.-Wettbewerben mit den Bayern misst.

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Hört man Watzke so reden, dann scheint aus einem einstigen Widersacher ein Bewunderer geworden zu sein. Er habe "sehr viel Hochachtung" vor der sportlichen Entwicklung des Rivalen, sagte Watzke.

"Die Bayern haben es geschafft, auf ein Niveau zu kommen, das noch eine halbe Stufe höher ist als das von Real Madrid und Barcelona. Ich dachte nicht, dass das mal eine deutsche Mannschaft schafft."

Da verwundert es nicht, dass die Münchner für Watzke "der klare Favorit auf den Champions-League-Titel" sind.

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BVB nur auf Platz vier - Watzke "leicht angekotzt"

Ist Dortmund nicht mehr gut genug für die Champions League? Diese Frage darf man stellen angesichts von Platz vier in der Liga. Die direkte Qualifikation zur Königsklasse ist ernsthaft gefährdet.

Für Watzke kommt in dieser Rechnung aber einiges zu kurz. "Wir stehen im Halbfinale des Pokals und im Viertelfinale der Champions League. Ich habe bei manchen das Gefühl, wir stehen kurz vor der Vereinsauflösung", sagte er.

Einmal in Fahrt nahm sich der BVB-Boss jene Kritiker vor, die den personellen Umbruch bei den Schwarz-Gelben nicht genug würdigten. Von der Debatte um Dortmunds Tabellenstand sei er "leicht angekotzt", bemerkte Watzke, gestand jedoch selbst ein: "Der vierte Platz ist nicht das, was wir erwartet haben."

Tuchels Zukunft: "Privileg, Dortmund zu trainieren" 

In der Hinrunde musste man sich mitunter Sorgen machen um den Zustand der Borussia. Zeitweise stimmten die Ergebnisse nicht. Und je mehr der BVB die Tabellenspitze aus den Augen verlor, desto unterkühlter wirkte das Verhältnis zwischen Thomas Tuchel und seinen Vorgesetzten

Zeitweise wurde bereits eine Trennung im Sommer heraufbeschworen. Aber: Dortmunds Trainer hat durchaus noch Kredit bei den Bossen. "Wir haben uns auf seinen Wunsch hin verständigt, nach der Saison zu sprechen. Wo ist das Problem?", fragte Watzke.

Mit möglichen Alternativen hat sich Dortmunds Boss nach eigener Aussage überhaupt noch nicht beschäftigt. Im Gegenteil: Der Verein scheint willens, mit Tuchel über 2018 hinaus zu verlängern. Für dieses Ziel betrieb Watzke Werbung in eigener Sache: "Es ist ein Privileg, diesen Verein und diese Mannschaft zu trainieren."

Um die Einigkeit mit Tuchel zu demonstrieren, schob er hinterher: "Ich habe das Gefühl, dass er es genauso sieht."

Aubameyang-Abgang? "Zu Bayern lassen wir ihn nicht"

Pierre-Emerick Aubameyang macht dieser Tage häufiger von sich reden, als es manchem Dortmunder lieb sein kann. 

Zuletzt mussten die Verantwortlichen ihren Star mit einer Geldstrafe zur Räson rufen. Der Maskenjubel gegen Schalke sei "kein Ruhmesblatt" für Aubameyang gewesen, befand Watzke: "Du musst schon klar machen, dass das nicht in Ordnung war."

Auswirkungen auf das Beschäftigtenverhältnis soll die Angelegenheit aber nicht haben - zumindest nicht, wenn es nach dem BVB geht. Der würde seinen Torjäger nur allzu gerne halten, weiß aber auch, dass Aubameyang bei diversen Topklubs Begehrlichkeiten weckt. 

"Ich gehe davon aus, dass er bei uns bleibt", sagte Watzke mit dem nicht unbedeutenden Nachsatz: "Wenn Real Madrid oder Barcelona mit einem großen Angebot kommen, dann müssen wir darüber diskutieren. Aber alles andere ist für ihn nicht interessant."

Er hätte auch sagen können: Ist für uns nicht interessant. Denn im Wettstreit um die großen Stars will der BVB größeren Klubs die Stirn bieten. Das gilt besonders für den nationalen Rivalen: "Zu den Bayern lassen wir ihn nicht", kündigte Watzke in Bezug auf Aubameyang an.

Seinen Kampfgeist wird sich der BVB-Boss so schnell nicht nehmen lassen.