Hallo Fußball-Freunde,
Effenberg: „Bauchschmerzen“ bei Glasner
die Emotionen beim ersten Heimspiel von Schalke 04 nach dem Wiederaufstieg haben gezeigt, wie gut der Verein der Bundesliga tut. Ich bin froh, dass Schalke wieder da ist! (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Das 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach war ganz wichtig für die Moral des Aufsteigers. In letzter Sekunde haben sie einen Elfmeter verwandelt und noch den Punkt geholt. Das kann ein Effekt sein, der Königsblau die nächsten Spiele trägt.
Allerdings gehört zur Schalker Wahrheit auch der Abstiegskampf. Für den Klub wird es verdammt schwer werden, die Klasse zu halten. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Daneben finde ich eine weitere Bundesliga-Rückkehr mit positiven Auswirkungen verbunden: Der Wechsel von Timo Werner zu RB Leipzig ist ein Gewinn für die gesamte Liga. In meinen Augen ergibt der Wechsel aus mehreren Gründen Sinn.
Werner profitiert stark von Leipzig-Rückkehr
Werner will zur Weltmeisterschaft als Stammspieler, diese Spielzeit kriegt er bei RB - und nicht in England. Er braucht zudem das Vertrauen vom Trainer, vom ganzen Umfeld. Das bekommt er ebenfalls in Leipzig. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)
Außerdem spricht es für den Charakter von Werner, dass er mit seinem Abgang vom FC Chelsea auf viel Geld verzichtet.
Auch den Transfer von Anthony Modeste vom 1. FC Köln zu Borussia Dortmund sehe ich nicht so negativ als so manch anderer.
Der Angreifer erfüllt sich einen Traum und kann mit dem BVB Champions League spielen. Klar, sportlich ist der Modeste-Wechsel für Köln indes ein herber Verlust. Aber der FC spart fast vier Millionen Euro Gehalt und erhält für einen 34-Jährigen fünf Millionen Ablöse - das gibt es nicht oft.
Somit ist es nicht richtig, Modeste für seinen kurzfristigen Abgang zum BVB den Schwarzen Peter zuzuschieben. Romantik gibt es im Fußball nicht mehr.
BVB meistert anspruchsvolles Auftaktprogramm
Apropos BVB: Das Team von Trainer Edin Terzic hatte kein leichtes Auftaktprogramm mit Leverkusen und Freiburg. Da muss man erst mal bestehen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Am Freitag sind die Dortmunder nach einem 0:1 gegen die Freiburger mit drei Toren zurückgekommen, das spricht für die Moral der Mannschaft. Zudem hat der BVB in diesem Jahr einen breiten Kader mit Qualität.
Vor allem in der Innenverteidigung bieten sich Terzic mehrere Optionen. Wenn Niklas Süle ausfällt, hat er Mats Hummels in der Hinterhand. Mit Schlotterbeck stehen insgesamt drei starke Innenverteidiger zur Verfügung.
Auch die jungen Spieler trumpfen beim BVB auf: Jamie Bynoe-Gittens und Youssoufa Moukoko konnten sich gegen Freiburg beide in die Torschützenliste eintragen. Ihre Unbekümmertheit ist ein ganz wichtiger Faktor für die guten Leistungen. Sie machen sich keinen Kopf, bekommen Vertrauen und zahlen es zurück.
Eintracht-Trainer Glasner irritiert mit Aussage
Weniger positiv beurteile ich eine Aussage von Eintracht-Trainer Oliver Glasner. Ich hatte deshalb ein bisschen Bauchschmerzen nach dem Supercup in Helsinki.
Glasner ärgerte sich im Anschluss an das Spiel am Mittwochabend über die zeitnahe Bundesliga-Ansetzung am Samstag. Da habe ich schon mit dem Kopf geschüttelt. Die Frankfurter müssen sich bewusst sein, dass ihnen jetzt noch häufiger englische Wochen bevorstehen.
Am Wochenende kam die Eintracht dann nicht über ein Unentschieden bei Hertha BSC hinaus. Nach der Partie stand vor allem Schiedsrichter Frank Willenborg im Fokus.
Schiedsrichter Willenborg hat richtig gehandelt
Der Unparteiische hatte kurz vor Schluss zunächst einen Strafstoß für Frankfurt gepfiffen, diesen dann allerdings nach Ansicht der Bilder wieder zurückgenommen. Bei der Szene hatte Hertha-Keeper Christensen Frankfurts Rafael Borré leicht am Fuß berührt, woraufhin der Stürmer zu Fall kam.
Mit seiner Entscheidung lag Willenborg komplett richtig. Es war kein Wegziehen des Fußes, sondern ein Wischen. Ich bin da komplett beim Schiedsrichter.
Was mir besonders gut gefiel: Er hat sich direkt nach dem Spiel gestellt und die Zuschauer im TV-Interview aufgeklärt. In der Vergangenheit hatten wir Spielszenen, wo sich die Schiris nicht gestellt haben.
Bis bald,
Euer Stefan Effenberg.
Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 54-Jährige zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass.