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FC Bayern schockiert von sich selbst - ist das der Tiefpunkt?

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FC Bayern schockiert von sich selbst - ist das der Tiefpunkt?

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Bayern schockiert von sich selbst

Der FC Bayern ist beim Patzer gegen Hoffenheim nicht wiederzuerkennen und von sich selbst geschockt. Die Stars analysieren ihre Leistung schonungslos, selbst Trainer Thomas Tuchel ist ratlos.
Nach dem 0:3 in Manchester und dem Trubel um Sadio Mané war der Auftritt gegen Hoffenheim entsprechend schwach. Der Trainer Thomas Tuchel übt Kritik.
Raphael Weber
Raphael Weber
khau
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von Raphael Weber, Kerry Hau

Nach einem 0:3 bei Manchester City war er noch „schockverliebt“ in sein Team und weigerte sich, „die Leistung schlechtzureden“ - ein Samstag mit der TSG Hoffenheim ließ dann aber auch Thomas Tuchel völlig konsterniert und ratlos zurück.

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„Ich dachte, wir wären vorbereitet, würden mit Wut im Bauch spielen“, schimpfte der Bayern-Trainer bei SPORT1, nachdem seine Spieler ihn beim 1:1 vom Gegenteil überzeugt hatten. So blieb selbst Tuchel nur das knallharte Fazit: „Das war nicht der Fall, das war schlecht.“

Konnte man den Bayern nach der krachenden Hinspiel-Pleite im Champions-League-Viertelfinale noch eine gewisse Schönrednerei vorwerfen, gab es vier Tage später vor allem eines: Klartext!

Bayern muss sich gegen Hoffenheim mit einem 1:1 begnügen. Für Thomas Müller ein bitterer Zustand beim Rekordmeister.
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FC Bayern: Thomas Müller enttäuscht nach dem 1:1 gegen TSG Hoffenheim

„Es kann nicht schlechter sein als heute“

„Es kann nicht schlechter sein als heute“, stellte Abwehrchef Matthijs de Ligt klar: „Ohne Intensität, ohne Energie. Wir hatten Glück, dass es beim 1:1 geblieben ist.“

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„Wir waren von unserer eigenen Leistung negativ überrascht, geschockt vielleicht sogar“, gab Kapitän Thomas Müller auf SPORT1-Nachfrage zu.

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Und sein Stellvertreter Joshua Kimmich hielt geradezu wütend fest: „Das war eine absolut schlechte Leistung. Sowas geht nicht.“ Der FC Bayern erkannte sich selbst nicht wieder. Schlimmer noch: Er war sogar schockiert von sich selbst.

Müller kann es kaum glauben: „Noch langsamer“

Und das, obwohl Tuchel sich so sicher gewesen war, „dass wir ein anderes Gesicht zeigen“. Das war gegen Hoffenheim aber überhaupt nicht zu sehen.

Bayern ging zwar früh durch Benjamin Pavard in Führung (17.), strahlte danach aber nicht die Dominanz aus, die man im Duell eines Tabellenführers mit einem Abstiegskandidaten erwarten sollte.

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„Das 1:0 hat uns überhaupt nicht beflügelt, sondern eher noch langsamer gemacht“, konnte es Müller schier nicht glauben: „Hoffenheim hat uns vor allem in der ersten Hälfte eigentlich relativ viel angeboten. In der zweiten Hälfte haben wir um den Ausgleich gebettelt.“

Auch Kimmich zeigte sich fassungslos: „Nach einem 0:3 unter der Woche sollte man eigentlich denken, dass man eine Reaktion zeigt. Ich kann mir das nicht erklären. Wir haben ohne Energie gespielt.“

Stattdessen ließen die Münchner Hoffenheim mehr und mehr ins Spiel, boten teils riesige Räume an. Der Ausgleich durch Andrej Kramarics Freistoß, ob nun nach Schwalbe oder nicht, war nur folgerichtig.

Ebenso wie die Tatsache, dass die Münchner trotz einiger Riesenchancen nicht mehr den Sieg mitnehmen konnten.

Fehlt Bayern doch die Qualität?

Bezeichnend: Seit dem 4:2 gegen den BVB, also vier Spiele in Serie, hat der Rekordmeister magere drei Tore erzielt - und die kamen allesamt von Verteidigern (Dayot Upamecano im Pokal gegen Freiburg, de Ligt in der Liga gegen den SCF und Pavard am Samstag).

Die so hochgelobte Offensive der Münchner enttäuscht seit Wochen, weil Chancen entweder gar nicht erst entstehen oder - wie in der Schlussphase gegen Hoffenheim und auch schon in Freiburg - reihenweise vergeben werden.

Nachdem vor allem Sportvorstand Hasan Salihamidzic auch rund um die Entlassung von Julian Nagelsmann nicht müde wurde, die Qualität des Kaders zu rühmen, ließ am Samstag ein Satz von Kapitän Müller aufhorchen.

„Wir haben in den Spielen zu viele Phasen und nicht diese Kaltschnäuzigkeit - vielleicht ist es auch Qualität“, meinte der Routinier.

Fakt ist: Mit 59 Punkten nach 28 Partien spielt Bayern die schlechteste Saison seit 2011/12. Damals wurde Borussia Dortmund Meister. Dass Bayern nicht schon am Samstag seine Zwei-Punkte-Führung auf den Verfolger verspielte, lag nur daran, dass der BVB es schaffte, noch heftiger zu patzen.

Trotz langer Überzahl und einer 2:0-Führung verpasst Borussia Dortmund einen Sieg beim nie aufsteckenden VfB Stuttgart, der sich beim 3:3 in buchstäblicher letzter Sekunde belohnte.
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BVB-Trainer Edin Terzic ist nach dem 3:3 gegen VfB Stuttgart sichtlich bedient

Manchester City? „Kann nicht schlechter werden“

Der Meistertitel wird anders als in den Vorjahren absolut kein Selbstläufer - und dann ist da ja noch der letzte Strohhalm in der Champions League.

Vor dem Rückspiel gegen ManCity könnte die Lage schlechter kaum sein. Bayern-Legende Lothar Matthäus erkannte in Kombination mit dem Chaos im Umfeld rund um den Mané-Skandal sogar „absolut“ den Tiefpunkt bei Bayern in den letzten Jahren, wie er bei Sky erklärte.

Statt sich gegen Hoffenheim den Frust von der Seele zu schießen und Selbstvertrauen zu tanken, schaffte der FCB genau das Gegenteil.

„Das ist ein großer Rückschritt. Von der Leistung und der Überzeugung und dem Selbstvertrauen her“, stellte Tuchel auf der PK klar. Dass seine Mannschaft „Energie im Stadion weckt, Feuer weckt“, hatte er sehen wollen.

Der FC Bayern enttäuschte gegen Hoffenheim und spielte nur remis. Für Trainer Thomas Tuchel ist das eindeutig zu wenig, was der Rekordmeister derzeit auf dem Platz zeigt.
02:32
Bayern-Patzer gegen Hoffenheim! Thomas Tuchel sieht "großen Rückschritt"

Stattdessen rauschte das Stimmungsbarometer in den Keller: „Heute haben wir alles vermissen lassen. Wir haben eine riesengroße Chance verpasst, uns und unsere Fans in eine Stimmung zu bringen, die nötig sein wird, um überhaupt dran zu glauben.“

Abwehrboss de Ligt nahm es vor dem Abschied aus dem Stadion am Samstagabend mit einem gewissen Galgenhumor.

Was Hoffnung mache für das Rückspiel gegen ManCity, wurde der Bayern-Star gefragt. Antwort: „Dass es nicht schlechter werden kann als heute.“