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Wiederholt sich ein Bayern-Ärger?

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Wiederholt sich ein Bayern-Ärger?

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Wiederholt sich ein Bayern-Ärger?

Noussair Mazraoui reist trotz Muskelverletzung zum Afrika-Cup. Eine höchst umstrittene Entscheidung, die dem FC Bayern arge Bauchschmerzen bereiten dürfte. Schließlich gibt es bei Mazraoui schon für alle Beteiligten eine unschöne Vorgeschichte.
Aufgrund der Afrika- und Asien-Cups muss der FC Bayern auf mehrere Spieler verzichten, auch der noch verletzte Münchner Noussair Mazraoui steht im vorläufigen Kader von Marokko, was zu Kritik führt.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Die vor wenigen Tagen erfolgte Kader-Bekanntgabe des marokanischen Nationaltrainers Walid Regragui dürfte den Bayern-Verantwortlichen so gar nicht geschmeckt haben.

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Auf der Spieler-Liste befindet sich schließlich auch Noussair Mazraoui, obwohl sich der Rechtsverteidiger erst am 12. Dezember einen Muskelbündelriss zugezogen hatte.

FC Bayern: Wieder Wirbel um Mazraoui

Eine Verletzung, mit der nicht zu spaßen ist und eine Afrika-Cup-Teilnahme äußerst schwierig macht. Das wichtigste Turnier auf dem afrikanischen Kontinent beginnt schließlich schon am 13. Januar.

Bezüglich der Ausfallzeit des 26-Jährigen gehen die Meinungen der Bayern und der Marokkaner aber deutlich auseinander. Nationaltrainer Regragui zufolge rechnen die Bayern mit einer Ausfallzeit von sechs Wochen. Das hatte auch SPORT1 direkt nach seiner Verletzung berichtet.

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Allerdings sei der marokkanische Mannschaftsarzt nach München gefahren, um sich ein Bild zu verschaffen und prognostizierte drei bis vier Wochen Pause - diese würde dann praktischerweise genau zum Start des Turniers enden.

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Mazraoui soll sogar schon in der Gruppenphase ein Thema sein. Hier geht es für Marokko gegen Tansania (17. Januar), Kongo (21. Januar) und Sambia (24. Januar).

„Wir werden ihn so vorbereiten, dass er hoffentlich im zweiten, dritten Spiel oder im Achtelfinale dabei sein kann“, prognostizierte Regragui äußerst mutig. Das Turnier erstreckt sich bis zum 11. Februar, wo Marokko im Rahmen des Finalspiels antreten könnte.

WM sorgt für Ärger: Herzbeutelentzündung nach Corona-Infektion

Die Situation rund um Mazraoui ist durchaus brisant, denn das Vertrauen in die medizinische Abteilung der marokkanischen Nationalmannschaft hat vor allem durch einen Vorfall in der jüngeren Vergangenheit gelitten.

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Bei der WM 2022 in Katar wurde Mazraoui nach einer Corona-Erkrankung früh wieder eingesetzt - zu früh womöglich? r Ruhepause im Halbfinale eingesetzt.

Nachdem der 25-Jährige am 6. Dezember beim Achtelfinal-Erfolg im Elfmeterschießen gegen Spanien 82 Minuten gespielt hatte, konnte er vier Tage später im Viertelfinale gegen Portugal nicht auflaufen. Im Halbfinale am 14. Dezember gegen Frankreich stand Mazraoui aber schon wieder in der Startelf.

Erst hinterher kam heraus: Mazraoui hatte Corona - was Marokkos Verband allerdings nie öffentlich machte! Die Diagnose wurde erst bekannt, weil der FC Bayern sie vermeldete, als man im Januar mitteilen musste: Mazraoui leidet an einer Herzbeutelentzündung und wird rund drei Monate ausfallen!

Der Rechtsverteidiger feierte dann erst Mitte März sein Comeback und benötigte einige Wochen, um wieder in Normalform zu kommen.

Bayern hätte sich mehr Vorsicht gewünscht

Der zeitliche Ablauf rund um die Corona-Infektion warf damals jede Menge Fragen auf: Ist Mazraoui zu früh ins Spielgeschehen zurückgekehrt? War er bereits symptomfrei, als er gegen Frankreich ins Team zurückkehrte? Hat Marokko fahrlässig die Gesundheit von Mazraoui aufs Spiel gesetzt?

Wie SPORT1 aus dem Umfeld des Spielers erfuhr, bekam Mazraoui vor dem Halbfinale von den marokkanischen Ärzten grünes Licht. Sämtliche Untersuchungen seien unauffällig verlaufen, der obligatorische Corona-Test zudem negativ gewesen. Mazraoui machte den marokkanischen Ärzten auch nach der Herzbeutelentzündung keinen Vorwurf.

Die Bayern-Verantwortlichen hingegen hätten sich aber wohl etwas mehr Vorsicht bei der ganzen Sache erhofft. Einem Bericht der Bild zufolge waren sie der Meinung, dass Mazraoui das Halbfinale nicht hätte spielen dürfen.

Gefahr bei Muskel-Verletzungen

Mit dieser Vorgeschichte dürfte man im Bayern-Lager durchaus sorgenvoll auf die aktuelle Situation rund um den angeschlagenen Mazraoui blicken.

Zumal das Problem bei Verletzungen wie einem Muskelbündelriss das Risiko mit sich bringen, erneut aufzubrechen. Aus diesem Grund sollte die Verletzung voll ausheilen, ehe man an ein Comeback auf dem Spielfeld denken kann.

Raphael Guerreiro gab beispielsweise nach seinem im Juli erlittenen Muskelbündelriss erst am 30. September sein Comeback - und zog sich kurz darauf einen Faserriss zu. Der Kölner Luca Kilian zog sich im Januar ebenfalls einen Muskelbündelriss zu und fehlte sogar fast drei Monate.

Mazraouis möglicher Einsatz beim Afrika-Cup dürfte mit Argusaugen beobachtet werden. Eine erneute Verletzung wäre ein mittelschweres Desaster, da der 26-Jährige Stand jetzt der einzige gelernte Rechtsverteidiger im Kader ist. Ersatzmann Bouna Sarr wird nach seinem Kreuzbandriss wohl nie mehr für Bayern spielen.