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Alonso? Hoeneß kommt aus der Deckung - "Auch der FC Bayern dran"

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Alonso? Hoeneß kommt aus der Deckung - "Auch der FC Bayern dran"

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Alonso? Hoeneß kommt aus Deckung

Auf der Suche nach einem Nachfolger für Thomas Tuchel als neuen Bayern-Coach spricht Ehrenpräsident Uli Hoeneß nun erstmals ganz offen über Xabi Alonso. Auch zu seinem Neffen, Christian Streich, Erwartungsdruck und Harry Kane hat der FCB-Lenker eine klare Meinung.
Wer wird neuer Trainer des FC Bayern München in der kommenden Saison? Während Ehrenpräsident Uli Hoeneß in der Frage keine Eile sieht, hat Karl-Heinz Rummenigge einen Wunschkandidaten.
SPORT1
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von SPORT1

Uli Hoeneß hat nun zugegeben, dass der FC Bayern um Xabi Alonso als neuen Trainer für den deutschen Rekordmeisters und damit als Nachfolger für den zum Saisonende scheidenden Thomas Tuchel buhlt.

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Der Ehrenpräsident erklärte während einer Talk-Runde auf der Münchner Maklermesse: „In der Zwischenzeit hat er bewiesen, dass er ein Trainer für die ganz große Kaste sein kann und da wird es ungleich schwieriger, weil da arbeiten Vereine wie Liverpool, Real Madrid, Leverkusen und auch der FC Bayern dran.“

Hoeneß deutete indes an, dass die Chancen nicht allzu vielversprechend seien, Alonso von Bayer Leverkusen in Richtung München loszueisen - und auch sonst erscheinen Alternativen rar: „Es gibt ja kaum einen Trainer, der in Frage kommt, der jetzt gerade frei ist. Sondern das sind halt Trainer, die irgendwo unter Vertrag stehen und möglicherweise großen Erfolg haben. Da ist es nicht so einfach, denen zu sagen, dass der FC Bayern das Maß aller Dinge ist.“

„Er hat den Nachteil, Hoeneß zu heißen“

Befragt nach dem Bayern-Interesse an seinem Neffen Sebastian Hoeneß, der seinen Vertrag beim VfB Stuttgart erst unlängst verlängerte, gestand der 72-Jährige: „Er hat meiner Meinung nach im Moment den Nachteil, Hoeneß zu heißen. Denn würde er mit derselben Leistung nicht Hoeneß heißen, würden wir uns wahrscheinlich mehr um ihn bemühen als wir das jetzt getan haben.“

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Und fügte an: „Sebastian hat eine Leistung erbracht, die ich kaum für möglich gehalten hätte. Dass der ein großartiger Trainer ist, habe ich immer gewusst und habe ich auch gesehen bei uns in der zweiten Mannschaft. Auch in Hoffenheim hat er ziemlich gut trainiert und gut gearbeitet, aber dass er in seinem jungen Alter mit einer relativ billigen, also kostengünstigen Mannschaft in Stuttgart einen Fußball spielt, der einfach begeistert.“

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Nachdenklich stimmte Hoeneß dagegen der hohe Trainerverschleiß an der Säbener Straße in den vergangenen Jahren: „Ich gebe Ihnen recht, dass es kein gutes Zeichen ist, wenn ein Verein wie Bayern München relativ häufig den Trainer wechselt, weil das nicht unbedingt für Kontinuität steht.“

„Kein gutes Zeichen“ für den FC Bayern

Ausschlaggebend dafür sei jedoch die extreme Erwartungshaltung: „Du bist als Verantwortlicher viel mehr unter Druck, auch manchmal sehr unkluge Entscheidungen zu treffen.“

Hoeneß schloss dagegen aus, dass es in München jemals zu einer „Traumkonstellation wie in Freiburg“ kommen mag, „wo ein Christian Streich 13 Jahre einen fantastischen Job gemacht hat. Der ist zwischendurch mal abgestiegen. Stellen Sie sich mal vor, was in München los wäre, wenn wir mal Fünfter oder Sechster wären.“

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Das immer wieder kehrende Dilemma, bei Bayern jedes Jahr vom Gewinn aller möglichen Titel zu reden, umschrieb Hoeneß als „auch so ein Wahnsinn. Wenn wir beim FC Bayern zu Beginn der Saison nicht davon reden, das Ziel ist das Triple, dann halten uns die Leute für verrückt. Aber die sind verrückt, die das verlangen.“

Mehr noch: „Und wenn wir alle 10 oder 20 Jahre das Triple gewinnen, dann können wir uns als Könige bezeichnen. Und müssen uns nicht immer blöd anreden lassen, wenn du einmal nicht deutscher Meister wirst.“

Respekt vor Leverkusens Dominanz

Dass die elfte Meisterschaft in Folge nun angesichts der Leverkusener Dominanz an den Bayern vorbeiziehen dürfte, kommentierte Hoeneß ungewohnt gelassen: „Ich respektiere andere Vereine, wo super gearbeitet wird. Und eines müssen wir einfach zugeben: In Leverkusen und Stuttgart vor allen Dingen, da wird in diesem Jahr hervorragend gearbeitet und die spielen teilweise einen schöneren Fußball als wir und das müssen wir akzeptieren.“

Denn „daraus kann man auch wieder Kraft schöpfen. Wenn man zehnmal oder elfmal Deutscher Meister wird, dann ist die Meisterschaft schon selbstverständlich. Wenn wir dieses Jahr nicht Deutscher Meister werden, was glauben Sie, wie heiß unsere Jungs am 1. Juli sind, um es nächstes Jahr wieder allen zu zeigen?“, so der frühere FCB-Manager weiter.

Gleichwohl schenkt Hoeneß die aktuelle Saison keineswegs ab: „Wenn man schon nicht deutscher Meister wird und die Chance hat, in der Champions League vielleicht ins Endspiel zu kommen, das wäre das Höchste. Wenn wir nochmal in einem Jahr hier sitzen und hätten die Champions League gewonnen, dann würde ich sagen: Das ist ja eine Bombe, dass man in einem schwierigen Jahr, in dem vieles nicht läuft, dann noch diesen Titel gewinnt.“

Dass die Bayern mit zuletzt wieder drei siegreichen Spielen aufsteigende Form beweisen, machte Hoeneß Mut: „Seit Weihnachten haben wir viele Spiele sehr schwach gespielt, in Leverkusen hatten wir 90 Minuten kaum eine Torchance. Das sind Dinge, die ich vom FC Bayern nicht gewohnt bin.“

Max Eberl ist seit kurzem neuer Sportvorstand beim FC Bayern. Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge schwärmen von der Personalie, betonen aber die gesamte Führungsriege.
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Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge schwärmen von Sportvorstand Max Eberl

Transfers wie bei Kane? „Soll nicht die Normalität werden“

Eine Absage erteilte Hoeneß dagegen der Hoffnung der Fans, mit Blick auf die von Oligarchen oder Staatsfonds finanzierte Topklub-Konkurrenz wie Manchester City oder Paris St. Germain sich in Zukunft regelmäßig finanziell ganz weit aus dem Fenster zu lehnen.

„Wenn mir einer vor fünf Jahren gesagt hätte, dass wir für Harry Kane um die 100 Millionen Euro ausgeben, hätte ich den für verrückt erklärt“, so der Routinier. „In einer ganz bestimmten Situation für Schlüsselpositionen in einer Mannschaft, wenn man eine Lücke hat und glaubt, sie mit einem Transfer schließen zu können, dann kann man mal solche Gedankenspiele machen, aber das darf nicht die Normalität werden.“

Hoeneß unterstrich in diesem Zusammenhang die Bedeutsamkeit, auf die eigene Nachwuchs-Arbeit zu setzen: „Pavlovic, Davies und Musiala sind Spieler, die wir auf diese Art und Weise entdeckt und entwickelt haben, und das wird die Zukunft des FC Bayern sein müssen. Natürlich wird es zwischendurch, wenn man gar nicht mehr weiterkommt, auch mal einen teureren Transfer geben, aber das darf nicht die Norm sein.“