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Nmecha und Mazraoui: Hitzlsperger äußert Kritik an BVB und Bayern

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Nmecha und Mazraoui: Hitzlsperger äußert Kritik an BVB und Bayern

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Hitzlsperger-Kritik an BVB und Bayern

Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger spricht in einem Interview über die „Doppelmoral“ im Fußball - und nennt Dortmund und Bayern als Beispiele. In Bezug auf die WM in Katar meint er: „Da haben wir kein gutes Bild abgegeben.“
Nach eindeutig queerfeindlichen Äußerungen von Felix Nmecha gilt sein Transfer zum BVB als kontroversester der Vereinsgeschichte. In einem klärenden Gespräch mit den Dortmunder Bossen wurde zwar versucht die Wogen zu glätten. Aber Nmechas Statements wirken nach.
Alexander Kortan
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mhoffmann
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Borussia Dortmund hat im vergangenen Sommer viel Kritik für die Verpflichtung von Felix Nmecha eingesteckt. Zahlreiche Fans hatten im Sommer gefordert, von Verpflichtung des talentierten Mittelfeldspielers abzusehen, weil dieser in der Vergangenheit bei Instagram homophobe Inhalte geteilt hatte.

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Nun hat auch der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger deutlich gemacht, dass er Transfer kritisch sieht - zumindest die Art und Weise, wie die BVB-Bosse ihn gerechtfertigt haben. Auch zum „Fall Mazraoui“ beim FC Bayern und dem Image-Desaster um die „One-Love-Binde“ bei der WM in Katar.

Nmecha und Mazraoui: Hitzlsperger kritisiert BVB und Bayern

In einem Interview mit den Ruhr Nachrichten wurde Hitzlsperger - der nach seiner aktiven Karriere seine eigene Homosexualität offenbart hatte - gefragt, was er sich in Sachen Antidiskriminierung wünsche und kam danach von sich aus auf Nmecha zu sprechen.

„Einen konkreten Wunsch an Borussia Dortmund habe ich nicht. Ich glaube, dass es sich der Verein bei der Verpflichtung von Felix Nmecha ein bisschen zu leicht gemacht hat“, sagte Hitzlsperger: „Es geht eben darum, das so oft es geht auch wirklich zu leben, was man nach außen darstellen möchte. Aber ich weiß auch: Das Fußballgeschäft ist voller Widersprüche. Unterm Strich denke ich, dass der BVB wichtige Arbeit gegen jede Form von Diskriminierung leistet.“

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Der frühere Funktionär des VfB Stuttgart nannte auch diverse andere Beispiel für die „Doppelmoral“ im Fußball - unter anderem den Wettanbieter, den sein Ex-Klub als Trikotsponsor hat: „Mein Ex-Klub VfB Stuttgart hat einen Wettanbieter als Trikotsponsor. Wäre er gerade nicht so erfolgreich, würde die Diskussion darüber womöglich anders geführt.“

Hitzlsperger warf dann auch den Umgang des FC Bayern mit Noussair Mazraoui und die Freistellung von Mainz-Profi Anwar El Ghazi nach dem 7. Oktober auf: „Nach dem Terrorangriff der Hamas bekundet Bayern München seine Solidarität mit Israel. In Noussair Mazraoui sorgt aber ein Spieler mit einem Pro-Palästina-Beitrag für Aufsehen. In solchen Fällen werden Vereine immer einen Weg finden, um den Spieler zu behalten. Und wenn man, wie Mainz 05, einen Spieler freistellt, hat es ein juristisches Nachspiel.“ (SPORT1-Kommentar: Was man Fall Mazraoui verstörend bleibt)

WM in Katar: „Kein gutes Bild abgegeben“

In dem Interview äußerte Hitzlsperger auch seine Ansicht zu den Wirren um die von der FIFA verbotene „One-Love-Binde“ und die darauffolgende Mund-zu-Geste des DFB-Teams bei der WM in Katar.

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„Ich glaube, mit diesem Thema während der WM richtig umzugehen, war schlichtweg eine Überforderung“, sagte Hitzlsperger, der dem DFB als „Botschafter Vielfalt“ dient: „In Deutschland wurde das alles als ein Desaster wahrgenommen, aber im Ausland gab es durchaus auch Lob dafür, wie wir Deutschen damit umgegangen sind.

Das Problem dabei: „Ich glaube, wir haben der Mannschaft in Katar etwas abverlangt, was sie nicht leisten konnte, weil nicht alle Spieler vollends davon überzeugt waren. Da haben wir kein gutes Bild abgegeben.“

Hitzlsperger sieht auch ermutigende Signale

Nichtsdestotrotz tue sich auch beim DFB einiges im Kampf gegen Diskriminierung, etwa durch die Einrichtung von Ansprechpartnern und Anlaufstellen, auch in den Landesverbänden.

Ermutigend findet Hitzlsperger auch symbolische Gesten wie die Teilnahme des 1. FC Köln und der Spieler Timo Hübers und Steffen Tigges am Christopher Street Day.

Es sei wertvoll zu zeigen, „dass viele Spieler in der Bundesliga überhaupt kein Problem und keine Berührungsängste mit dem Thema haben“. Derartige Aktionen würden helfen „das Umfeld immer mehr zu verbessern, bis zu dem Punkt, an dem in Deutschland mal ein Spieler sagt: Jetzt gibt es so viele positive Signale, ich habe nichts mehr zu befürchten.“