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Bundesliga nur "Farmers League"? England erntet Spott nach Champions-League-Viertelfinale

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Bundesliga nur "Farmers League"? England erntet Spott nach Champions-League-Viertelfinale

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Bauernliga? England erntet Spott

Das Halbfinale der Champions League findet ohne englische Beteiligung statt. Die Bundesliga ist am stärksten vertreten - die Liga, die in England oft als „Farmers League“ verspottet wird. Wie Deutschland schon bald davon profitieren könnte.
Sportvorstand Max Eberl spricht nach dem Halbfinal-Einzug des FC Bayern in der Champions League über den Ruf der Bundesliga - und Real Madrid als kommenden Gegner in der Runde der letzten Vier.
Dominik Schätzle
Dominik Schätzle

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen: Dass diese alte Weisheit auch im Fußball hin und wieder zutrifft, dürfte einigen Anhängern der Premier League am Mittwochabend schmerzlich klargeworden sein.

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Nach dem Sieg des FC Bayern in der Champions League gegen den FC Arsenal und der Niederlage von Manchester City gegen Real Madrid sowie dem gleichzeitigen Weiterkommen von Borussia Dortmund steht fest: Das Halbfinale der Königsklasse findet ohne englische Beteiligung statt - dafür aber mit zwei Teams aus der Bundesliga.

Ausgerechnet die Bundesliga also, die in England gerne als „Farmers League“ verspottet wird – als „Bauernliga“, in der die Spieler ausgebildet werden und Premier-League-Klubs sich nach Belieben bedienen können.

Am Donnerstag machte dann Bayer Leverkusen in der Europa League mit dem Weiterkommen gegen West Ham United die England-Schmach perfekt.

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Eberl mit Spitze in Richtung Premier League

Bayern-Sportvorstand Max Eberl konnte sich eine kleine Spitze gegen jene nicht verkneifen, die in der Bundesliga eine ebensolche Liga sehen. „Ja, das hat man heute gesehen. Jetzt steht kein Englänger im Halbfinale, es stehen zwei Bundesligisten drin“, stellte er auf SPORT1-Nachfrage fest – und ergänzte: „Das ist großartig für die Bundesliga – ein Ausrufezeichen, das wir gesetzt haben.“

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Auf X, ehemals Twitter, zeigen viele User offen ihre Schadenfreude. So schrieb die Bayern-Fanpage „Bayern & Football“: „Bayern und Dortmund erreichen das UCL-Halbfinale, während Leverkusen die Bundesliga gewinnt. Sehr interessant für eine ‚Farmers League‘.“

User „Complaxes“ stellt fest: „Bayern ist in seinem schlechtesten Zustand der letzten 10 Jahre immer noch besser als Arsenal in seinem besten Zustand der letzten 10 Jahre. Haha.“

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Schnell kursierte auch eine bearbeitete Version des Premier-League-Logos auf der Plattform. Darauf trägt der abgebildete Löwe statt einer Krone einen Cowboyhut und hat Getreidehalme im Mund. Wo eigentlich „Premier League“ stehen müsste, heißt es dort „Farmers League“.

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Dass die Bundesliga in England von vielen Fans, aber auch Spielern teilweise belächelt wird, haben bereits mehrere Stars berichtet. So erzählte Fulham-Torwart Bernd Leno, dass seine Mitspieler von der „boring Bundesliga“, der langweiligen Bundesliga, sprechen. Sie werde in England nicht ernstgenommen, weil immer Bayern gewinne, verriet er im Sommer bei der Sport Bild.

Farmers League? „Das sagen nur die Dummköpfe“

Im Februar erklärte er ebenfalls in der Sportzeitschrift, dass er sich mit dem Begriff „Farmers League“ nicht anfreunden könne. „Aber ganz ehrlich: So wird die Bundesliga einfach von jedem hier genannt. Hier ist das Land der Premier League, und es interessiert sich nicht wirklich jemand für die Bundesliga, weder die Engländer noch die Ausländer“, berichtete der ehemalige Leverkusener und DFB-Keeper.

Auch ManCity-Star Erling Haaland gewährte im vergangenen Jahr einen internen Einblick. So berichtete er im Interview mit Logan Paul davon, dass viele Menschen nur wenig von ihm erwartet hätten, als er vom BVB nach Manchester wechselte, da er „aus einer Bauernliga“ käme. Er strafte die Kritiker Lügen - und knackte auf Anhieb sämtliche Rekorde.

England-Legende Gary Lineker warnte bereits vor der Saison, die Bundesliga nicht zu unterschätzen. Über das Abtun als „Bauernliga“ sagte er im Interview mit der Sport Bild: „Das sagen nur die Dummköpfe. Die sprechen so auch über die Ligue 1 und sogar über die spanische Liga, obwohl die massenhaft Europapokale gewonnen hat. Das ist einfach Müll, Nonsens.“

Bundesliga winkt fünfter CL-Startplatz

Dass die Premier League trotz des Ausscheidens seiner beiden letzten verbliebenen Vertreter in der Champions League zu den besten Ligen in Europa gehört, bleibt derweil unbestritten. Viele Experten dürften sie nach wie vor als beste der Welt sehen. Dennoch könnte die Bundesliga ganz besonders vom Weiterkommen des BVB und der Bayern und dem Ausscheiden der Engländer profitieren: So winkt Deutschland jetzt mehr denn je ein fünfter Champions-League-Platz für die kommende Saison.

Hintergrund ist, dass die Bundesliga in der UEFA-Rangliste der laufenden Saison hinter Italien auf Platz 2 liegt. Wegen der umfassenden Königsklassen-Reform, infolge derer der Wettbewerb in der kommenden Saison von 32 auf 36 Mannschaften aufgestockt wird, werden die beiden besten Nationen in der aktuellen Jahreswertung einen weiteren Startplatz für die Champions League erhalten. Nach jetzigem Stand wären das Italien und Deutschland.

Schon vor den Partien am Mittwoch lag die Bundesliga vor der Premier League. Mit den Erfolgen wurde die englische Liga weiter distanziert. Auch die starke Europa-League-Saison von Bayer Leverkusen spielt dabei eine Rolle. Durch das 1:1 gegen West Ham United im Viertelfinal-Rückspiel und dem damit verbundenen Weiterkommen der Werkself vergrößerte die Bundesliga den Abstand weiter. Das Hinspiel hatten die Leverkusener bereits mit 2:0 für sich entschieden.

Auch der FC Liverpool musste sich aus der Europa League verabschieden. Nach der 0:3-Klatsche im Hinspiel gegen Atalanta Bergamo gewannen die Reds das Rückspiel zwar, allerdings nur mit 1:0. Die Engländer sind damit international nur noch durch Aston Villa (Conference League) vertreten. Für die Bundesliga können Bayern, der BVB und Leverkusen weiter Punkte sammeln.

Kommt es zum zweiten deutschen Finale in Wembley?

In der Fünfjahreswertung der UEFA liegt Deutschland dagegen weiter auf Platz vier. Die Premier League liegt dort als Spitzenreiter mit etwas Vorsprung vor der spanischen La Liga und der italienischen Serie A, die jeweils nur knapp vor der Bundesliga stehen. Dahinter folgen mit größerem Abstand Frankreich und die Niederlande. Die Fünfjahreswertung ist maßgeblich für die Vergabe von internationalen Startplätzen. So erhalten die ersten vier des Rankings jeweils vier Champions-League- und zwei Europa-League-Plätze sowie einen Platz in der Conference-League-Qualifikation.

Sollten die Bayern und der BVB ihre Halbfinal-Duelle gegen Real Madrid und PSG für sich entscheiden, würden sie nicht nur wichtige Punkte für Deutschland sammeln. Es wäre auch zum zweiten Mal nach 2013 ein rein deutsches Finale, das – wie damals – ausgerechnet im Wembley-Stadion stattfinden würde, dem nationalen Fußball-Heiligtum der Engländer.