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EM 2024: Effenberg verteidigt Neuer & Nagelsmann-Entscheidung - Sorge wegen Musiala und Wirtz

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EM 2024: Effenberg verteidigt Neuer & Nagelsmann-Entscheidung - Sorge wegen Musiala und Wirtz

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Effenberg: Sorge wegen Musiala

Stefan Effenberg spricht Klartext zu den EM-Kader-Entscheidungen von Bundestrainer Julian Nagelsmann - und zur Kritik an Manuel Neuer. Auch zu Ilkay Gündogan und dem Faktor Team-Harmonie hat der SPORT1-Experte eine eindeutige Meinung.
Die Torhüter-Debatte beschäftigt ganz Fußball-Deutschland. Im Doppelpass diskutiert die Runde, ob er oder doch Marc-André ter Stegen bei der EM im Tor stehen sollte.
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Stefan Effenberg spricht Klartext zu den EM-Kader-Entscheidungen von Bundestrainer Julian Nagelsmann - und zur Kritik an Manuel Neuer. Auch zu Ilkay Gündogan und dem Faktor Team-Harmonie hat der SPORT1-Experte eine eindeutige Meinung.

Liebe Fußball-Freunde,

es wird schon wieder eifrig diskutiert in Fußball-Deutschland nach der EM-Generalprobe mit dem 2:1 gegen Griechenland - vor allem auch wegen der ungewohnten Schwächen zuletzt von Manuel Neuer im Tor.

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Um es vorwegzunehmen: Ich bin davon überzeugt, dass es bei der Europameisterschaft mit Neuer gut geht. Klar, er hat ein paar Fehler gehabt in der Bundesliga gegen Hoffenheim, auch in der Champions League gegen Real Madrid und jetzt in der Nationalmannschaft gegen die Griechen.

Aber er hatte auch absolute Weltklasse-Paraden. Ich finde es deshalb nur richtig und wichtig, dass Julian Nagelsmann klar und deutlich sagt: Manu ist unsere Nummer 1 im Tor.

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Der Bundestrainer hat sich festgelegt auf eine Achse - mit eben Neuer, mit Antonio Rüdiger, mit Toni Kroos. Diese Positionen müssen gesetzt sein, drumherum kann man immer etwas bauen und verändern.

Neuer? „Hätte mich genauso entschieden“

Und im Turnier kannst du dann einen Torwart auch nicht tauschen - mit dem gehst du dann durch. Neuer hat ja auch die Rückendeckung der Mannschaft. Und wenn man das im Kontext gegen die Griechen sieht: Da war die ganze Abwehr nicht gut.

Also noch einmal: Ich hätte mich genauso wie Nagelsmann für Neuer entschieden. Auf dieser Position darfst du nichts verändern, sondern brauchst absolute Rückendeckung. Und: Sollte ihm ein Fehler gegen Schottland im Eröffnungsspiel unterlaufen, dann wird er auch im nächsten Spiel spielen - ist doch klar.

Was den Turnier-Auftakt ganz allgemein angeht: Die deutsche Mannschaft wird wohl so starten wie gegen die Ukraine (0:0) oder Griechenland. Was dann im EM-Verlauf kommt, muss man sehen: Bei Florian Wirtz und Jamal Musiala habe ich die Sorge, dass nach einer so langen und intensiven Saison vielleicht eine gewisse mentale Müdigkeit drin ist.

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Aber: Wir haben endlich Optionen in der Offensive, auch mit Deniz Undav, Niclas Füllkrug, Leroy Sané oder Chris Führich - diese Optionen hatten wir im letzten Turnier nicht.

„Müssen uns auch nicht verstecken“

Nun haben wir endlich einen Neuner und Alternativen: Das macht mir Hoffnung. Und nicht zuletzt steigt die EM im eigenen Land.

Das erste Spiel kann dabei immer Auslöser sein für ein tolles Turnier. Ob das für den Titel reicht? Andere Länder haben vielleicht eine höhere Qualität und Stabilität, aber wir müssen uns auch nicht verstecken.

Noch mal zurück zur Torwart-Thematik: Alexander Nübel als zunächst vierten Torwart aus dem vorläufigen EM-Kader wieder zu streichen, das war sicher keine einfache Entscheidung. Er hat ja eine hervorragende Saison gespielt und großen Anteil am Erfolg des VfB Stuttgart.

Ich bin mir bei Nübel da aber sicher, dass er in Zukunft für die Nationalmannschaft ein ganz entscheidender Faktor wird. Mich hat es aber ohnehin überrascht, zunächst vier Torhüter zu nominieren. Ich kenne das aus meiner Zeit so nicht - bei uns gab es immer drei Keeper, ansonsten konnte man nachnominieren.

Nübel? „Sollte es als Bestätigung sehen“

Nübel sollte das nun aber nicht negativ mitnehmen, sondern es als Bestätigung sehen für die vergangene Saison. Um dann wieder anzugreifen, damit er bei den nächsten Turnieren dabei ist.

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Beim Thema Wertschätzung und öffentliche Wahrnehmung geht es oftmals ja auch um Kapitän Ilkay Gündogan: Mit ihm musst du auf jeden Fall ins Turnier gehen, weil er eben Kapitän ist und herausragende Qualitäten hat.

Er war gegen Griechenland ja auch nicht richtig schlecht, selbst wenn er sich ein bisschen schwertut. Kroos kommt mehr so von hinten, holt die Bälle ab, und das ist auch der Spielstil von Gündogan - da sucht er also seine Lücke.

Aber ich würde ihn auf jeden Fall aufstellen: Gündogan hat bei Manchester City und nun auch beim FC Barcelona so gut performt.

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Der Unterschied zwischen Kroos & Gündogan

Du musst die Positionen dennoch unterscheiden: Kroos ist für den Aufbau bis zur Mittellinie und die Balance dahinter zuständig - Gündogan geht erst ab da nach vorn. Der Spielstil ist ähnlich, aber die Position schon anders.

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So oder so: Jeder Trainer wäre froh, zwei solche Spieler in seinem Team zu haben. Gündogan wird diese Rolle annehmen, das ist doch gar keine Frage - er wird auch ein entscheidender Mann sein gegen Schottland.

Was den für das Team ja so oft genannten Faktor Harmonie bei den Spielern angeht: Sie dürfen auch nicht zu zufrieden und glücklich sein - von daher war das Spiel gegen Griechenland gar nicht so verkehrt.

Die Jungs wissen nun, dass sie noch mal 20 Prozent drauflegen müssen, um an ihr Maximum heranzukommen.

Auch die Engländer kriegen gerade Feuer

Auch die Engländer kriegen nach ihrem 0:1 gegen Island ja gerade Feuer, auch von den Medien.

Als Spieler musst du das als Motivation nehmen, um noch mehr zu investieren. Es ist nie gut, so in ein Turnier zu gehen, dass die Stimmung super ist und alle liegen sich in den Armen - das bringt dich definitiv nicht zum Titel.

Eine gewisse Unsicherheit ist also gar nicht verkehrt.

Bis bald, euer Stefan Effenberg

Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 55-Jährige zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.