Der Corona-Wirbel im Lager der deutschen Nationalmannschaft hat sich mittlerweile gelegt – am Donnerstag will Bundestrainer Hansi Flick mit seinem Team gegen Liechtenstein (ab 20.45 Uhr im LIVETICKER) den achten Sieg im neunten WM-Qualispiel holen. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM-Qualifikation)

Nach dem positiven Corona-Test von Niklas Süle mussten auch die engeren Kontaktpersonen Jamal Musiala, Karim Adeyemi, Serge Gnabry und Joshua Kimmich vorzeitig abreisen. „Wir sind absolut froh, dass das nicht schon im Oktober passiert ist“, sagt Flick bei der PK am Mittwoch. Die deutsche Mannschaft hat das WM-Ticket für Katar 2022 nämlich schon sicher.

Neben den fünf abgereisten Profis gibt es weitere Ausfälle zu beklagen: Timo Werner ist wegen einer Zerrung gar nicht erst angereist, Florian Wirtz und Nico Schlotterbeck waren bereits verletzt nach Wolfsburg gekommen und sind mittlerweile aus dem DFB-Lager abgereist, gleiches gilt für Julian Draxler. Der Paris-Profi hat sich am Dienstagabend eine Muskelverletzung zugezogen. „Das ist schade“, findet Flick, „weil er ein gutes Training absolviert hat. Es tut mir wirklich leid um ihn. Er hatte sich viel vorgenommen.“

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Nach Corona-Alarm: Ginter als Ersatz - auch Neuhaus wittert seine Chance

Gerade Draxler, der erstmals seit über einem Jahr (13. Oktober 2020 gegen die Schweiz) wieder berufen wurde, wollte bei beiden Spielen gegen Liechtenstein und in Armenien (14.11.) Eigenwerbung betreiben und sich für die WM empfehlen.

Nach dem Corona-Schock im DFB-Lager können jetzt einige Profis, die zuletzt außen vor waren, ihre Chance nutzen. Den infizierten Süle wird in der Innenverteidigung wohl Matthias Ginter ersetzen. Der Gladbacher, der bei der EM unter Joachim Löw noch gesetzt war und im September Corona hatte, kam unter Flick noch gar nicht zum Einsatz. Auch der nachnominierte Jonathan Tah, der sich zuletzt bei Bayer Leverkusen positiv entwickelt hat, könnte auf seine Einsatzzeiten kommen.

Im defensiven Mittelfeld gibt es nach der Kimmich-Abreise aktuell keinen klassischen Sechser. City-Star Ilkay Gündogan, der beim letzten Lehrgang wegen einer Oberschenkelverletzung fehlte, und Florian Neuhaus wittern nun ihre Chancen. An letzterem hielt Flick zuletzt trotz persönlicher Form-Krise im Verein bei Borussia Mönchengladbach fest. Auch Maximilian Arnold, der sein erstes und bislang letztes Länderspiel vor sieben Jahren absolvierte, könnte in seinem Heim-Stadion in Wolfsburg auflaufen.

DFB-Team: Es riecht nach dem Debüt von Nmecha

Hinten rechts will sich Ridle Baku empfehlen. Der Wolfsburger, den Flick zuletzt etwas überraschend nicht mehr berücksichtigt hatte, will sich für weitere Nominierungen empfehlen und möchte dem zum Rechtsverteidiger umgeschulten Gladbacher Jonas Hofmann Dampf machen.

Im Angriff könnte Comebacker Julian Brandt spielen. Der Dortmunder ist nach einem Jahr wieder zurück im DFB-Team und ist happy: „Das fühlt sich gut an, der Kontakt zum Bundestrainer war nie abgerissen“, sagte der Dortmunder vor wenigen Tagen zu SPORT1.

Im Sturmzentrum riecht es aufgrund des Werner-Ausfalls nach dem Debüt von U21-Europameister-Torschütze Lukas Nmecha. „Timo ist leider nicht dabei, jetzt kriegen andere ihre Chance“, erklärt Flick, „wir gucken mal, was morgen passiert und ob Nmecha im heimischen Stadion in Wolfsburg eventuell in der Startelf stehen wird. Ich heize die Spekulationen mal an.“ Weitere Alternative wäre der nachnominierte Kevin Volland: „Er hat enorme Qualitäten und ist in Monaco in guter Form.“

Flick abschließend: „Jeder, der hier ist, stand immer auf dem Zettel. Sie haben jetzt die Chancen, auf sich aufmerksam zu machen und Leistung abzurufen. Wir gucken ganz genau hin, wie auch in den Vereinsspielen, und freuen uns, dass wir den einen oder anderen sehen werden.“

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