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WM 2022 in Katar: Geht ein Megastar als Unvollendeter?

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WM 2022 in Katar: Geht ein Megastar als Unvollendeter?

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Abschied als Unvollendeter?

Superstar Neymar denkt laut darüber nach, nach der WM in Katar abzutreten. Sichert er vorher mit Brasilien sein Vermächtnis?
Der Countdown zum WM-Auftakt läuft. Das DFB-Team geht auf die Jagd nach ihrem fünften Stern. Doch die Konkurrenz ist groß.
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Wenn am 18. Dezember im Lusail Stadium das Finale der Fußball-WM in Katar ausgetragen wird, könnte Neymars letzte Stunde bei einer Weltmeisterschaft bereits geschlagen haben.

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Wie der brasilianische Superstar im vergangenen Jahr in der DAZN-Doku „Neymar and the Line of Kings“ durchblicken ließ, könnte die WM-Endrunde im Wüstenstaat seine letzte sein: „Ich glaube, das wird meine letzte WM. Ich glaube das, weil ich nicht weiß, ob ich noch die Stärke im Kopf habe, mich weiter mit Fußball zu beschäftigen.“

Emotionale Worte des mittlerweile 30 Jahre alten PSG-Stars, die eine ganze Nation schockiert haben dürften. Schließlich liegt ein Großteil der brasilianischen Hoffnung auf ihm, den sechsten WM-Stern für die Selecao zu gewinnen. Neymar kündigte im selben Atemzug auch an, er werde „alles geben, um für mein Land bereit zu sein. Um meinen größten Traum zu verwirklichen, den ich habe, seit ich ein Kind war. Hoffentlich schaffe ich das.“

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Brasilien gilt als Topfavorit

Selten standen die Chancen auf den letzten großen fehlenden Titel seiner Karriere besser, so geht das Team von Nationaltrainer Tite als einer der großen Topfavoriten in das Turnier. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM)

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Die Selecao qualifizierte sich mit großer Souveränität frühzeitig und als erste südamerikanische Mannschaft für die WM-Endrunde und verfügt über einen in der Breite hervorragend aufgestellten Kader. Brasiliens Rekordspieler Cafú traut seiner Nation den großen Wurf zu:

„Die Weltmeisterschaft in Katar ist eine großartige Gelegenheit, die europäische Dominanz zu brechen. Es ist der perfekte Zeitpunkt für Brasilien, den Fluch zu brechen und den Titel zu gewinnen“, sagte der 52-Jährige im AFP-Interview. Neymar sei ein „Unterschiedsspieler“, der das brasilianische Team durch das Turnier tragen soll.

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Den Auftakt in die WM-Vorbereitung verpasste der PSG-Star allerdings. Die Selecao bereitet sich auf dem Trainingsgelände von Juventus Turin auf das Turnier vor, wo der Stürmer gemeinsam mit Teamkollege Marquinhos erst verspätet und nach der ersten Trainingseinheit eintraf. In Katar trifft Brasilien in Gruppe G auf die Schweiz, Serbien und Kamerun. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)

Verletzungen bremsen Neymar immer wieder aus

Nicht zu Unrecht ruhen viele Hoffnungen auf Neymar, schließlich konnte er bislang in 121 Länderspielen satte 75 Tore für die Südamerikaner beisteuern. Zahlreiche Verletzungen in der Vergangenheit verhinderten womöglich eine noch bessere Statistik, die ihn auch zusätzlich noch am Näherrücken an Rekordspieler Cafú (143 Länderspiele) hinderten.

Beim Thema Neymar und Verletzungen müssen viele Fußball-Fans womöglich an das Viertelfinale der WM 2014 zwischen Brasilien und Kolumbien zurückdenken, als Kolumbiens Juan Zúniga dem Superstar mit dem Knie in den Rücken sprang und ihm den Lendenwirbel brach.

Das damit bedeutende WM-Aus und die folgende historische 1:7-Schmach gegen Deutschland haben seine Sehnsucht nach dem WM-Titel nur noch mehr gestärkt. 2018 ließ dann Belgien seinen Titeltraum im WM-Viertelfinale erneut platzen. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

Neymar hegt Zweifel - und poltert gegen die Kritiker

Auch den Triumph bei der Copa América verpasste der Superstar 2019 verletzt, weshalb er mehr und mehr Zweifel an sich hegte: „Einmal war ich an dem Punkt, an dem ich mich gefragt habe, warum ich Fußball spielen sollte“, erklärte er Anfang Januar 2021 dem Magazin Giffer.

Die vielen Verletzungen und der permanente Vorwurf, er sei ein Schwalbenkönig, gingen in den vergangenen Jahren nicht spurlos am Brasilianer vorbei. Immer wieder echauffierte er sich in den Medien über die Berichterstattung rund um seine Person, die ihn sichtlich verletzte: „Ich weiß nicht, ob ich das Problem bin oder was ich auf dem Feld mache. Es macht mich traurig, den Spielern, den Trainern, Kommentatoren (...), zuhören zu müssen, die sagen: ‚Er muss wirklich geschlagen werden‘, ‚Jammerlappen‘, ‚Göre‘, ‚verwöhnt‘ und so weiter.“

Er wurde noch deutlicher: „Ich weiß nicht, wie lange ich das noch ertragen kann. Ich möchte einfach nur glücklich sein und Fußball spielen“, wütete der Olympiasieger von 2016 nach einer Pokalpartie im vergangenen Jahr, bei der er wahrlich kaputt getreten wurde und anschließend länger verletzt ausfiel.

Die Verkettung der Frustration könnte Neymar im vergangenen Jahr zu seiner Aussage bewegt haben, die WM-Endrunde in Katar als seine Letzte anzusehen. Ob der Superstar seine Ankündigung tatsächlich wahrmacht, könnte auch vom Abschneiden der Selecao in Katar abhängen.

Gewinnt er den WM-Titel träte er in jedem Fall als Held ab - ansonsten als Unvollendeter.

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