Vergangenen September wurde Thomas Tuchel einen Tag nach der 0:1-Niederlage gegen Dinamo Zagreb in der Champions League überraschend beim FC Chelsea entlassen.

Trotz des Champions-League-Triumphes 2021 hatte der deutsche Star-Trainer seinen Kredit beim neuen Eigentümer Todd Boehly offenbar schneller als gedacht verspielt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)

Bisher ist über die Beweggründe des amerikanischen Unternehmers wenig bekannt, doch laut übereinstimmenden Medienberichten wollte Boehly schnellstmöglich alle alten Zöpfe aus der Abramowitsch-Ära abschneiden. (NEWS: Tuchel-Aus: Brisante Hintergründe)

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Vor Tuchel mussten bereits Interimsboss Bruce Buck, Direktorin Marina Granovskaia, Team-Manager Petr Cech und Scott McLachlan, Chef der Scouting-Abteilung, sowie weitere Mitarbeiter gehen. Viel Fußball-Kompetenz ging dadurch verloren.

Zudem wurde immer wieder über ein Zerwürfnis zwischen Boehly und Tuchel spekuliert, was nun neuen Nährboden bekommt. Die renommierte englische Zeitung The Times hat neue Details zu seiner Entlassung ans Licht gebracht, die nicht gerade für eine enge Beziehung zum Blues-Boss sprechen.

Darüber sollen sich Tuchel und Boehly gestritten haben

Dem Bericht nach wollte Tuchel die Defensive verstärken, nachdem er Antonio Rüdiger an Real Madrid und Andreas Christensen an den FC Barcelona verloren hatte - und anfangs erfüllte Boehly noch seinen Wunsch, indem er Kalidou Koulibaly von Napoli und Wesley Fofana von Leicester City holte.

Dann aber kam es offenbar zu einem größeren Streit mit dem neuen starken Mann bei Chelsea: Dabei ging es über die Notwendigkeit der Verpflichtung neuer Mittelfeldspieler. Und keine Woche später folgte das überraschende Tuchel-Aus! (NEWS: Alles Wichtige zum FC Chelsea)

Seit der Übernahme von Roman Abramowitsch im Mai 2022 für rund fünf Milliarden Euro hat der amerikanische Tycoon keine Zeit verschwendet, um dem Klub seinen Stempel aufzudrücken. Bislang gab er knapp 612 Millionen Euro für 15 neue Spieler aus!

Wer das Sagen an der Stamford Bridge hat, wurde damit schnell deutlich. Boehly. Im Zwist mit Tuchel identifizierte der US-Amerikaner damals ein Problem und Bedarf im Mittelfeld, während der 49 Jahre alte Deutsche dem widersprochen haben soll. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)

Denn der Ex-BVB-Coach soll dem Enthüllungsbericht zufolge der Meinung gewesen sein, mit N‘Golo Kanté, Mateo Kovacic, Jorginho, Ruben Loftus-Cheek und dem zurückkehrenden Conor Gallager im Mittelfeld gut ausgestellt zu sein.

Boehly holt Neuzugang eigenmächtig - Tuchel erkennt Zakaria nicht

Doch dann beschloss Boehly offenbar, eigenmächtig zu handeln, und holte im vergangenen Sommer, ohne Tuchel zu informieren, am Deadline Day Denis Zakaria auf Leihbasis von Juventus Turin, nachdem er bereits zuvor Mittelfeld-Juwel Carney Chukwuemeka von Aston Villa geholt hatte.

Besonders kurios: Nicht nur, dass der deutsche Coach nicht eingeweiht war, sondern beim ersten Aufeinandertreffen mit Zakaria, habe Tuchel den ehemaligen Star von Borussia Mönchengladbach nicht einmal erkannt.

Zu diesem Zeitpunkt war Tuchels Zukunft aber bereits entschieden und seine Entlassung folgte nur eine Woche später! Nachdem Graham Potter zu seinem Nachfolger ernannt wurde, verpflichtete Boehly mit Andrey Santos einen weiteren zentralen Mittelfeldspieler, ehe der Chelsea-Boss am 31. Januar 2023 seinen Königstransfer vollzog!

Für 121 Millionen Euro verpflichteten die Londoner Enzo Fernández von Benfica Lissabon und gaben damit im Winter-Transferfenster sage und schreibe 330 Millionen Euro aus - und damit mehr als die Bundesliga, Ligue 1, La Liga und Serie A zusammen! (NEWS: Wahnwitziger Chelsea-Deal bestätigt!)