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Arsenal-Debüt gegen Nürnberg: Havertz sucht Leichtigkeit und will "Blues-Blues" abschütteln

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Arsenal-Debüt gegen Nürnberg: Havertz sucht Leichtigkeit und will "Blues-Blues" abschütteln

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Havertz und der Blues-Blues

Für Kai Havertz stellt der Wechsel zum FC Arsenal eine Befreiung dar. Die Krise beim FC Chelsea und dem DFB-Team nahmen dem Angreifer die Leichtigkeit. Unter Mikel Arteta und mit Martin Ödegaard soll sich das nun ändern.
Nach seinem Debüt für den FC Arsenal stellt sich Kai Havertz den Fragen der Journalisten. Er spricht über seine neue Rolle bei den Gunners und reagiert unmissverständlich nach einer Frage bezüglich eines möglichen Wechsels von Harry Kane.
Hannes Nebelung
Hannes Nebelung
von Hannes Nebelung
Für Kai Havertz stellt der Wechsel zum FC Arsenal eine Befreiung dar. Die Krise beim FC Chelsea und dem DFB-Team nahmen dem Angreifer die Leichtigkeit. Unter Mikel Arteta und mit Martin Ödegaard soll sich das nun ändern.

Hinter Kai Havertz liegen schwere zwölf Monate.

Herbe Enttäuschungen beim FC Chelsea sowie bei der WM in Katar nahmen dem so hochveranlangten Angreifer die Leichtigkeit. In der Sommerpause folgte nun der sündhaft teure und kontrovers diskutierte Wechsel von Chelsea zum Stadtrivalen Arsenal. Und ganz obendrauf verlobte sich der zurückhaltende Aachener noch mit seiner langjährigen Freundin.

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Am Donnerstag nun stand für Havertz das erste Spiel im Gunners-Trikot an - und das ausgerechnet in Deutschland. „Ich bin erst vier Tage hier, aber ich fühle mich schon sehr willkommen“, berichtete Havertz lächelnd nach dem Spiel beim 1. FC Nürnberg (1:1), in dem er 45 Minuten zum Einsatz kam.

Kai Havertz spricht nach seinem ersten Spiel für Arsenal über die Pläne mit dem neuen Club und blickt auf seine Zeit bei Chelsea zurück.
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Kai Havertz über Wechsel zu Arsenal: "Traum für diesen großen Club zu spielen!"

Zunächst nahm der Nationalspieler bei angenehmen Temperaturen im Max-Morlock-Stadion auf der Bank Platz. Bei der Platzbegehung sprach er auffallend lange mit Martin Ödegaard. Der Norweger ist seit vergangener Saison Arsenals Kapitän und weist erstaunliche Parallelen zu Havertz auf.

Beide sind erst 24 Jahre alt und haben schon eine Menge in ihrer Karriere erlebt. Aufgrund ihres überbordenden Talents wurden beide früh mit hohen Erwartungen überhäuft, die sie naturgemäß nicht erfüllen konnten. Nun sollen die beiden Filigrantechniker gemeinsam mit dem so gut wie sicheren Königstransfer Declan Rice (ebenfalls 24 Jahre) Arsenals Fußball auf die nächste Stufe heben.

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„Ich habe viel mit ihm gesprochen“, sagte Havertz über Ödegaard,: „Ich liebe es, wenn ich mit den besten Spieler Europas zusammenspielen kann. Und er ist definitiv einer der besten auf der Position.“

Martin Ödegaard (links) will mit künftig mit Havertz das Arsenal-Mittelfeld dirigieren
Martin Ödegaard (links) will mit künftig mit Havertz das Arsenal-Mittelfeld dirigieren

Ödegaard ist der zentrale Spielmacher in Artetas 4-3-3 und ließ seine Kritiker in der abgelaufenen Saison mit 15 Toren und acht Assists verstummen.

Seine Leistungsexplosion unter Arteta dient Havertz als Vorbild. Es sei „eine Freude gewesen, ihnen zuzuschauen“, erklärte der 70-Millionen-Neuzugang mit Blick auf die furiose Entwicklung der Gunners, denen erst im Meisterschafts-Endspurt gegen Manchester City die Puste ausging.

„Es war sehr knapp letztes Jahr und ich habe gedacht, dass sie es schaffen“, sagte Havertz. Für die kommende Saison sei nun der Premier-League-Titel „eines der Ziele“.

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Blues-Krise hinterlässt Spuren bei Havertz

Jedoch wünscht sich Havertz nach seinem unauffälligen Debüt gegen den FCN auch „ein paar Wochen Zeit“, um die Abläufe bei den Nord-Londonern zu verinnerlichen. Verständlich, denn: Die stürmischen Zeiten bei den Blues unter Eigentümer Todd Boehly haben beim früheren Leverkusener Spuren hinterlassen.

Es klingt paradox, doch trotz seines Siegtreffers im Champions-League-Finale vor zwei Jahren war Havertz an der Stamford Bridge nie unumstritten und kassierte für seinen Wechsel zum Stadtrivalen teils heftige Kritik.

„Die Leute bewerten dich, was auch immer du machst“

„Das ist Teil des Spiels“, resümierte er am Donnerstag offen: „Die Leute bewerten dich, was auch immer du machst. Es waren schon schwierige Zeiten (bei Chelsea), ich habe nicht den besten Fußball gespielt.“

Doch jetzt will Havertz seinen Blues-Blues hinter sich lassen. Seine neue Rolle als Spielgestalter sei „natürlich auch wieder eine Veränderung, an die man sich gewöhnen muss“. Doch zu seinem Glück trifft er im Gegensatz zu Chelsea bei Arteta auf gewachsene Strukturen. „Gerade für junge Spieler ist das enorm wichtig. Es gab viele verschiedene Trainer und sich immer wieder an neue Spielstile zu gewöhnen, ist nicht das Beste.“

Arteta als Havertz-Hoffnung für EM 2024

Auch sein neuer Trainer möchte erst einmal „eine Beziehung zueinander“ aufbauen und herausfinden, wie schnell Havertz sich an seine neue Rolle neben Ödegaard gewöhnt. In Nürnberg spielten die beiden nicht gemeinsam vor, weil sich der Arsenal-Captain beim Aufwärmen leicht verletzt hatte.

Guardiola-Schüler Arteta hat eine klare Spielphilosophie, was Havertz „sehr glücklich“ macht, auch weil ihm der detailversessene Spanier bereits nach wenigen Trainingseinheiten aufgezeigt habe, dass „ich noch viel Raum für Verbesserung habe“. Auch mit Blick auf die Heim-EM im kommenden Jahr, will Havertz schnell wieder Schwung aufnehmen.

Warmer Empfang für Kai Havertz in Nürnberg
Warmer Empfang für Kai Havertz in Nürnberg

Hilfreich dafür sind auch die Arsenal-Fans, die Havertz trotz seiner Chelsea-Vergangenheit bei seinem Debüt einen herzlichen Empfang bereiteten. Schon beim Warmlaufen sowie bei seinem ersten Ballkontakt kurz nach Wiederanpfiff brandete frenetischer Applaus von tausenden Anhängern auf.

„Die Energie der Mitspieler und Fans zu spüren, war sehr schön“, sagte Havertz. Eine Energie, die ihm in den letzten zwölf Monaten sichtlich gefehlt hat.