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Chelsea: Transfers für eine halbe Milliarde - und schon wieder Alarm

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Chelsea: Transfers für eine halbe Milliarde - und schon wieder Alarm

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Schon wieder Alarm bei Chelsea!

Beim FC Chelsea sollte alles anders werden. In der Sommerpause investierte der Klub knapp eine halbe Milliarde in neue Spieler. Doch der Verein ist im freien Fall. Und Trainer Pochettino? Der irritiert mit seinen Aussagen.
Mit nur fünf Punkten aus den ersten sechs Partien läuft es für Mauricio Pochettino und den FC Chelsea alles andere als rund. Der Trainer gibt Einblicke in die Sichtweise der Klubbosse.
Dominik Schätzle
Dominik Schätzle

Es sollte alles anders werden beim FC Chelsea - aber es rumpelt schon wieder gewaltig!

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Nach der katastrophalen vergangenen Saison, in der die Blues nur auf Platz zwölf in der Premier League gelandet waren und den europäischen Wettbewerb krachend verpassten - ist jetzt schon wieder große Unruhe im Verein ausgebrochen.

Nicht nur die Fans, die ihr Team zuletzt ausbuhten, verlieren die Geduld. Nach der 0:1-Heimniederlage am Wochenende gegen Aston Villa steht die Mannschaft sogar nur auf Rang 14 in England - und auch Chelseas neuer Trainer Mauricio Pochettino konnte seine Enttäuschung nicht verbergen.

Chelsea-Coach Pochettino: „Wir haben den Kader, den wir haben“

Doch die Worte des 51-Jährigen haben viele Fans aufhorchen lassen. So suchte der Argentinier nach dem Spiel für die Gründe der Niederlage und sagte: „Wir haben den Kader, den wir haben. Wir können nichts ändern.“

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Angesichts von Transferausgaben von knapp einer halben Milliarde Euro, die der FC Chelsea alleine in diesem Sommer in seine Mannschaft gesteckt hat, dürfte diese Erklärung für viele andere Teams wie ein schlechter Witz klingen.

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Um die Blues zurück zum Erfolg zu führen, haben die Bosse im Sommer keinen Stein auf dem anderen gelassen. Sie investierten unglaubliche 462 Millionen Euro an Transferablösen in den neuen Kader. Zum Vergleich: Alle Teams der spanischen La Liga zusammengenommen kamen laut transfermarkt.de im Sommer gerade einmal auf 440 Millionen Euro.

Insbesondere im Mittelfeld hat sich Chelsea mit Enzo Fernández (22 Jahre), Moises Caicedo (21), Roméo Lavia (19) und Cole Palmer (21) gewaltig verstärkt - und allein für diese vier Spieler weit über 300 Millionen Euro hingelegt.

Zudem holte Chelsea unter anderem Stürmer Nicolas Jackson (22) für 37 Millionen Euro vom FC Villareal, Innenverteidiger Axel Disasi (25) für 45 Millionen von der AS Monaco und Bundesliga-Star Christopher Nkunku (25) von RB Leipzig für 60 Millionen.

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Chelsea-Bosse „sind enttäuscht“

Trotzdem bleibt der FC Chelsea derzeit allenfalls Mittelmaß in der Premier League. Auch die Klub-Bosse um den amerikanischen Eigentümer Todd Boehly sind offenbar besorgt.

Angesprochen darauf, ob er in den vergangenen zwei Wochen mit den Besitzern gesprochen habe, gab Trainer Pochettino zu: „Sie sind enttäuscht. Sie sind im Verein angekommen und freuen sich darauf, ein Projekt aufzubauen. Natürlich sind sie enttäuscht, aber gleichzeitig müssen sie den Plan unterstützen.“

Der Plan sieht eigentlich vor, dass Pochettino ein Team zusammenbauen soll, das die Blues zurück an die englische und europäische Spitze führt. Doch bislang hat der Argentinier es nicht geschafft, aus dem Starensemble eine funktionierende Elf zu formen.

Havertz, Mount, Kanté und Co. weg

Dabei dürfte es dem Trainer erschwert haben, dass es auch viele hochkarätige Abgänge gab, auf die er nun nicht mehr setzen kann.

So verließ der deutsche Nationalspieler Kai Havertz den FC Chelsea für 75 Millionen Euro in Richtung des Stadtrivalen FC Arsenal. Mason Mount ging zu Manchester United. Christian Pulisic zum AC Mailand. N‘Golo Kanté, Edouard Mendy und Kalidou Koulibaly wechselten allesamt in die saudi-arabische Liga.

Übrig bleibt eine überwiegend junge Mannschaft. „Wir müssen als Team erwachsen werden, nicht nur individuell“, forderte Pochettino von seinen Spielern.

Pochettino: „Müssen uns so schnell wie möglich ändern“

Auf dem Rasen herrscht derzeit aber viel Unruhe beim FC Chelsea. Gegen Aston Villa sah nicht nur Rechtsverteidiger Malo Gusto Rot, sodass die Blues eine halbe Stunde in Unterzahl spielten. Mittelstürmer Nicolas Jackson kassierte im sechsten Spiel auch bereits die fünfte Gelbe Karte - und wird somit ebenfalls im nächsten Spiel fehlen.

Dafür zeigte der Trainer aber Verständnis: „Spieler, die so jung sind wie Nico und die Premier League spüren und lernen, brauchen Zeit.“ Im Fußball gehe es ums Gewinnen, „aber auch darum, dass die jungen Spieler lernen, Erfahrungen und Fehler machen“.

Doch Pochettino verschwieg nicht, dass diese Fehler das Team durchaus schwächten: Es gebe „zu viele solcher Situationen“. Das Team sei in einer Lage, „in der wir uns so schnell wie möglich ändern müssen“.

Bereits Ende August hatte Pochettino auf einer Pressekonferenz vorhergesagt, dass es eine Weile dauern dürfte, ein Team zu formen. Er gab damals zu bedenken: „Es ist nie einfach, alles in ein oder zwei Monaten zu schaffen.“

FC Chelsea: Wie viel Zeit bekommt Pochettino noch?

Ob er von den Verantwortlichen noch viel Zeit bekommen wird? Sechs Spiele sind in der Premier League absolviert und Chelsea steht gerade einmal mit fünf Punkten da. Die ernüchternde Bilanz: nur ein Sieg bei zwei Unentschieden und drei Niederlagen. Zu Spitzenreiter Manchester City sind es schon jetzt 13 Punkte Abstand. Dazu ist das Team seit drei Spielen torlos.

Sogar ein Pizza-Lieferdienst machte sich deshalb bereits über die Blues lustig und postete bei X (ehemals Twitter), wie viele Pizzen sie ausgeliefert hätten, seitdem der FC Chelsea zuletzt ein Tor erzielte.

Einen Faktor, der Chelsea derzeit schwächt, kann Pochettino jedoch nicht beeinflussen. Die Blues beklagen zwölf verletzungsbedingte Ausfälle, darunter auch die Neuzugänge Nkunku und Lavia.

Schon am Mittwoch wollen die Blues dennoch das Blatt wenden. Im League Cup treffen sie dann auf Brighton & Hove Albion, bevor es am Montag in der Liga gegen den FC Fulham weitergeht.

Nach dem schlechtesten Saisonstart seit 1978 muss Pochettino mit seinem Team liefern, sonst könnte es schon bald eng für den Trainer werden.

Zwar haben die Chelsea-Bosse den 51-Jährigen als eine langfristige Lösung verpflichtet. Doch bei den enormen Investitionen, die Boehly und Co. in die Mannschaft stecken, dürfte die Geduld bei weiteren Niederlagen bald aufgebraucht sein.