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Manchester City: Er ist für wichtiger als Haaland

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Manchester City: Er ist für wichtiger als Haaland

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Er ist für City wichtiger als Haaland

Pep Guardiola ist seit vier Spielen ohne Sieg, mittlerweile sogar auf Platz vier der Premier League zurückgefallen. Drei Niederlagen gab es bereits in dieser Saison, bei allen fehlte sein wohl wichtigster Akteur: Sein Dreh- und Angelpunkt, sein „Herzstück“, sein Sechser, Achter und Zehner in einem, der vielen gar nicht besonders spektakulär auffällt.
Rodri ist der einzige spanische Spieler, der für den Ballon d'Or nominiert wurde. Auf einer Pressekonferenz im Rahmen der EM-Quali-Spiele hat sich der Mittelfeldspieler zu seiner Nominierung geäußert. Die Verleihung findet am 16. Oktober in Paris statt.
Alexander Kortan
Alexander Kortan

In Spiel-Zusammenfassungen findet er meist gar nicht statt. Keine Dribblings, und auch nur selten gibt es Tore von ihm zu bestaunen. Für Laien ist er vielleicht nicht der spektakulärste Fußballspieler - aber für Pep Guardiola und Manchester City ist Rodrigo Hernández Cascante, genannt Rodri, der wichtigste.

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Bemerkbar macht sich das nicht immer, wenn der 27-Jährige auf dem Platz steht, sondern vor allem dann, wenn er es gerade nicht tut. Bei einem kurzen Blick auf die Statistik mit und ohne den Sechser wird das deutlich. Bislang gab es für die Citizens drei Niederlagen in der Premier League. In allen Partien nicht in Guardiolas Startelf zu finden: Rodri, der die Pleiten gegen Wolverhampton (1:2) und Arsenal (0:1) wegen einer Rot-Sperre verpasste und gegen Aston Villa (0:1) aufgrund seiner fünften Gelben Karte von der Tribüne zusehen musste.

Mit dem Sechser in der Startelf dagegen gewann City die ersten neun Liga-Partien. Danach setzte es zwar drei Unentschieden, allerdings auch gegen Premier-League-Größen wie Chelsea (4:4), Liverpool (1:1) und Tottenham (3:3). Durch die Niederlage gegen Villa ist Guardiolas Truppe nun seit vier Partien sieglos, steht dazu auf einem den Ansprüchen ungenügendem vierten Platz in der Tabelle. Guardiola wird die Rückkehr seines Mittelfeld-Lenkers wohl bereits herbeisehnen.

„Haaland bringt Tore, Alvarez bringt Torgefahr - Rodri bringt alles“

Denn Rodri ist der Dreh- und Angelpunkt im Guardiola-System. „Haaland bringt Tore, Alvarez bringt Torgefahr, Grealish bringt Vorlagen, die Innenverteidiger bringen Ruhe, Körperlichkeit, Passsicherheit - Rodri bringt alles“, schwärmt Premier-League-Kommentator- und Experte Florian Schmidt-Sommerfeld in seiner Sky-Kolumne, in der er Rodri als das „Herzstück“ der Citizens bezeichnet. Für Schmidt-Sommerfeld gibt es „keinen einflussreicheren Spieler auf diesem Niveau“.

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Dabei ist Rodri nicht nur auf seine Qualitäten als klassische Holding Six zu reduzieren. Zwar hat er in diesem Bereich als wuchtiger Zweikämpfer, der gegen den Ball immer richtig steht und die optimalen Entscheidungen trifft, seine Kernkompetenzen, nimmt jedoch auch in der Offensive eine entscheidende Rolle ein. Ob Chip-Bälle hinter die gegnerischen Kette oder Torgefahr und kreative Pässe im letzten Drittel. Rodri vereint seine Sechser-Qualitäten mit denen eines Achters und Zehners.

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De Bruyne verletzt, Gündogan weg - kein passender Ersatz für Rodri

„Er ist immer da. Er hat alles. Er tut einfach alles“, meint Schmidt-Sommerfeld. Und selbst Guardiola, der beim Beschreiben seiner Spieler häufig in Lobhudelei gerät, fehlen bei Rodri die Worte. „Es gibt keine Worte, um ihn zu beschreiben“, sagte Guardiola den Manchester Evening News, der sein „Herzstück“, wenn es dann mal fehlt, nicht zu ersetzen weiß.

Eins-zu-Eins-Ersatz Kalvin Phillips (in der Sechser-Rolle) ist seit seinem Transfer zu den Citizens bestenfalls Lückenfüller für Guardiola, doch selbst das traut ihm der Spanier inzwischen wohl nicht mehr zu. So spielten gegen Villa John Stones und Manuel Akanji auf der Doppel-Sechs vor einer Dreierkette. Dazu wird Neuzugang Mateo Kovacic etwas offensiver benötigt, da City neben dem Abgang von Kapitän Ilkay Gündogan (Barcelona) auch den derzeitigen Ausfall von Kevin De Bruyne kompensieren muss. Wenn dann noch Rodri fehlt, tun sich die Skyblues extrem schwer.

Bayern umwarb Rodri 2019: „Sie wollten ihn unbedingt“

Mit einem Blick auf die andauernde Holding-Six-Debatte des FC Bayern liefert der Fall Rodri das perfekte Beispiel, warum sein Spielertyp auf Weltklasse-Level so stark umworben ist. Deswegen hatten sich die Bayern bereits 2019, bevor Rodri von Atlético Madrid nach Manchester wechselte, um den Mittelfeld-Allrounder bemüht. „Sie haben ihn lange beobachtet und auch konkrete Gespräche mit ihm geführt. Sie wollten ihn unbedingt“, erzählte SPORT1-Chefreporter Kerry Hau im April im SPORT1-Podcast „Die Bayern-Woche“.

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Jener „bester Mittelfeldspieler der Welt“, zu dem der Kapitän der spanischen Nationalmannschaft von der dort ansässigen Sport-Zeitung AS gekürt wurde, hätte die Debatte wahrscheinlich überhaupt nicht aufkommen lassen. Stattdessen war er es, der den Bayern im CL-Viertelfinale der vergangenen Saison ein Traumtor aus 25 Metern einschenkte, den Citizens später mit seinem goldenen Treffer im Finale sogar den Henkelpott bescherte - und in der Folge zum besten Spieler der Champions-League-Saison ernannt wurde.