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Too-Sweet-Gruß: Das steckt dahinter

DX und nWo vollführten die "Too Sweet Gesture" und inspirierten damit auch die neue Wrestling-Generation. Die Quelle des Grußes ist allerdings eine trübe.
Bei RAW Reunion kehrt die legendäre "Kliq" zu WWE zurück: Die D-Generation X und die New World Order helfen Seth Rollins gegen AJ Styles und Kollegen.
mhoffmann
mhoffmann

Viele Schüler kennen sie noch als "Schweigefuchs", als Signal der Lehrer, das Schwätzen einzustellen. Fans von Joko und Klaas kennen es natürlich als das "Gut-Kick"-Signal aus Klaas' legendärem Doppelpass-Auftritt.

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Andere kennen sie als den Gruß der Grauen Wölfe, einer rechtsextrem-nationalistischen Bewegung aus der Türkei (weswegen der Schweigefuchs gerade dabei ist, aus der Mode zu kommen).

Nebenbei ist die Geste aber auch die aktuell berühmteste Handbewegung bei WWE und in der gesamten Wrestling-Welt.

Die "Too Sweet Gesture" hat sich zu einem grenz- und generationenübergreifenden Phänomen entwickelt, das mittlerweile mehrere Jahrzehnte überdauert hat - und auf eine überaus kuriose Geschichte zurückblickt.

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Von DX und nWo bis "The O.C." und "The Elite"

Bei WWE kam das "Too Sweet" soeben bei der Nostalgie-Show RAW Reunion prominent zu Ehren, als sich AJ Styles und sein "O.C." (Original Club) damit der D-Generation X Bruderschaft signalisieren wollten - stattdessen aber die kalte Schulter gezeigt bekamen (beziehungsweise ein anderes Körperteil).

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Wrestling-Fans kennen die Geste auch von der nWo (New World Order) aus der früheren Konkurrenzliga WCW, vom Bullet Club aus der japanischen Promotion NJPW und deren Alumni, unter ihnen Finn Balor und auch "The Elite", die Kerntruppe des neuen WWE-Mitbewerbers AEW um Cody Rhodes, Kenny Omega und die Young Bucks (Nick und Matt Jackson).

Steter Begleiter des Wolfs-Handzeichens ist ein unverkennbarer Ruf der Fans: tiefes "Too", hohes "Sweeeeeet!"

Was aber steckt hinter dem Ritual? Die Spur führt zurück zur legendären Gemeinschaft, die bei RAW Reunion wieder versammelt war: "The Kliq".

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Die "Kliq" machte den Anfang

Die "Too-Sweet"-Geste war einst der Gruß des realen Backstage-Freundeskreis, zu dem sich in den neunziger Jahren fünf Stars der damaligen WWF zusammenschlossen: Shawn Michaels, Kevin Nash (Diesel), Scott Hall (Razor Ramon), Sean Waltman (The 1-2-3-Kid, Syxx, X-Pac) und der junge Triple H - heute WWE-Vorstand und Schwiegersohn von Boss Vince McMahon.

Sean Waltman, Shawn Michaels, Kevin Nash, Scott Hall (v.l.) und Triple H (nicht im Bild) bildeten bei WWE die "Kliq"
Sean Waltman, Shawn Michaels, Kevin Nash, Scott Hall (v.l.) und Triple H (nicht im Bild) bildeten bei WWE die "Kliq"

Die Kliq war hinter den Kulissen ein mächtiger und auch berüchtigter Verbund, sie galten als Feierbiester und als robuste Lobbyisten in eigener Sache.

Vor allem aber war die Kliq Keimzelle für die zwei wichtigsten "Stables" (On-Air-Gruppierungen) ihrer Zeit: Die New World Order (nWo) um Hall und Nash und eben die DX um Michaels und Triple H, durch ihre rebellische Art beide zum Kult geworden.

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Aus trüber Quelle

Hall, Nash und Waltman - der ihnen zu WCW folgte - machten ihren Gruß dort auch vor der Kamera populär. Der dazugehörige "Too Sweet" (zu süß) war ihre ironische Selbstbeschreibung.

Wie sie auf die Geste kamen? Nash erzählte 2016 in einem WWE-Interview, dass die Idee "bei einer Europatour" geboren wurde: "X-Pac hat uns darauf aufmerksam gemacht."

Woher er die Idee hatte? Wird nicht näher ausgeführt, aber es sieht so ais, als ob Waltman sich die Geste tatsächlich von Anhängern der eingangs erwähnten "Grauen Wölfe" abgeschaut hat. Dafür spricht unter anderem, dass die Kliq-Mitglieder selbst die Geste "The Turkish Wolf" nennen - auch das hat Nash ausgeplaudert. Eine spätere Auflage der nWo hieß dann auch "nWo Wolfpac".

Als Anhänger der türkischen Rechtsextremen ist dabei keiner aus der Fünfergruppe je aufgefallen, die Kliq fand die Geste wohl schlicht und kontextlos "cool" - und sie hat seitdem ein immer bunteres Eigenleben entwickelt.

Bullet Club trug den Gruß weiter

Balor und Karl Anderson, die als Fans der nWo aufwuchsen, übernahmen den Wolfsgruß, er wurde zum Markenzeichen des "Bullet Club", mit dem sie in Japan zu Stars wurden.

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Und seit Balor, Anderson, Luke Gallows und Styles 2015/16 zu WWE wechselten, ist der Gruß (mit dem Segen der alten Kliq) dort auch ihr Signal. Zugleich blieb es das Erkennungszeichen des Bullet Club, das ohne die WWE-Abgänger in mehreren Inkarnationen weiter existierte.

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Unter anderem ging aus ihm ein weiterer realer Freundeszirkel hervor, der gerade dabei ist, das nächste Kapitel Wrestling-Geschichte zu schreiben: "The Elite" mit Cody Rhodes, die Young Bucks und Kenny Omega, dem Führungsteam der Anfang 2019 gegründeten Liga All Elite Wrestling (AEW).

WWE setzte Anwälte auf Young Bucks an

Realen Ärger um die Frage, wem die Geste gehört, hat es übrigens auch schon gegeben: Auf die Young Bucks Nick und Matt Jackson - die WWE zuvor mit einigen Guerilla-Marketingaktionen verärgert hatten - setzte die Liga 2017 ihre Anwälte an und verbot ihnen die weitere Benutzung des Grußes, WWE hätte ein Copyright darauf angemeldet.

Ob sie sich mit diesem Anspruch wirklich vor Gericht durchsetzen würden, ist zweifelhaft, aber die Jacksons mochten es nicht darauf ankommen lassen. Sie verkaufen seitdem Fan-Shirts, auf denen der Too-Sweet-Gruß zensiert ist.

Die Young Bucks provozierten mit diesem Shirt WWE
Die Young Bucks provozierten mit diesem Shirt WWE

Pikanter Moment bei WWE Hall of Fame

Eine weitere pikante Situation gab es 2019 in der Nacht vor WrestleMania 35, als die DX (mit dem inzwischen für AEW arbeitenden Billy Gunn) in die WWE Hall of Fame eingeführt wurde.

Die Fans provozierten die Rebellen von einst dabei mit einer Variation des "Too Sweet", dem Ruf "Too Sweet Whoop Whoop", der eindeutig den Bucks und ihrem Bullet-Club/Elite-Kumpel Marty Scurll zuzuordnen ist.

Triple H und Michaels stichelten zurück ("Was wir gemacht haben, war cool - was die machen nicht"), erkennbar augenzwinkernd und spielerisch statt wirklich erbost.

Trotz aller Konkurrenz scheint ihnen klar zu sein, dass auch die Erben der Kliq Brüder im Geiste sind.