Von Mike Koch
NBA-Geldregen für eSports
© Riot Games / Sport1-Grafik
Einen Monat vor dem Saisonstart geht es heiß her. In der NBA lassen die Teams mittlerweile die Muskeln spielen. Ob in Interviews oder auf dem Court – jedes Team will zeigen, dass sie bereit sind für die Saison 2016/17.
Die größte Bastketball-Liga der Welt legt aber nicht nur ihren Fokus auf Spieler wie Dirk Nowitzki und Co. In den letzten Wochen machten vor allem ihre Ambitionen im eSports Schlagzeilen.
Amerikanisches Top-Team geht an Grizzlies-Co-Owner
Stephen Kaplan, der zweite Vorsitzende der Memphis Grizzlies rund um den europäischen Star Marc Gasol, streckt seine Fühler in Richtung eSports aus und holt sich ein in den USA beheimatetes Team ins Boot.
The Immortals gehört zu den stärksten Organisationen im eSports. Neben einem erfolgreichen Team in der NA LCS in League of Legends, das knapp die Weltmeisterschaftsqualifikation verpasste, laufen unter dem Banner der amerikanischen Organisation auch ein brasilianisches CS:GO-Team und ein Overwatch-Squad auf.
Stephen Kaplan ist aber nicht der erste NBA-Akteur, der Interesse am eSports entwickelt hat. Gerade in den letzten Wochen hat sich gezeigt, dass der eSports immer enger an der Schwelle zum richtigen Sport steht.
Der Eintritt der Multi-Millionäre
Allein in dieser Woche ist es der dritte Berührungspunkt zwischen der NBA und amerikanischen eSports-Organisationen.
Peter Guber, ebenfalls Co-Owner eines NBA-Teams, entschied sich mit seiner Investorengruppe aXiomatic Sports Team Liquid aus dem elektronischen Sport aufzukaufen. Neben dem Golden State Warrior-Besitzer gehört auch eine lebende Legende des Sports zu den Teilhabern: Kein Geringerer als Magic Johnson mischt bei aXiomatic mit.
Er ist aber nicht der einzige NBA-Spieler, der im eSports engagiert ist: Neben Shaquille O'Neal besitzt auch Rick Fox eine eigene eSports-Organisation, die in League of Legends und Counter-Strike beachtliche Erfolge erreichen konnte.
Den größten Coup landeten aber die Philadelphia 76ers. Keine Einzelperson, sondern der ganze Verein verleibt sich eine eSports-Organisation ein: Team Dignitas ist nun offiziell Teil der 76ers.
Angestachelt durch den Fortschritt in den USA verändert sich auch der Fokus in Europa.
Investiert der FC Bayern München in den eSports?
Laut Medienberichten sind momentan mehrere Bundesliga-Vereine an einem Engagement im eSports interessiert, darunter auch der FC Bayern München und weitere Top-Clubs wie der HSV, Werder Bremen oder dem überraschenden Tabellendritten aus Köln.
Damit wären die Vereine aber nicht die ersten Investoren im eSports aus deutscher Sicht: Im Bereich FIFA sind schon der VFL Wolfsburg und der FC Schalke 04 involviert und haben eigene Spieler verpflichtet.
Die Königsblauen haben darüber hinaus noch ein eigenes League of Legends-Team, dass in dieser Saison den Klassenerhalt verpasste.
Auch andere Clubs im europäischen Fußball scheinen sich an Schalke ein Vorbild zu nehmen: Nach neusten Berichten möchte Paris St. Germain ebenfalls neben eigenen FIFA-Spielern ein League of Legends-Squad aufkaufen.
Die Sport-Akteure im eSports:
NBA-Akteure:
Stephen Kaplan (Co-Owner der Memphis Grizzlies) - The Immortals
aXiomatic Sports mit Peter Guber (Co-Owner der Golden State Warriors), Magic Johnson und Ted Leonsis (Owner der Washington Wizards und Capitals) - Team Liquid
Philadelphia 76ers - Team Dignitas & Apex Gaming
Rick Fox - Echo Fox
Shaquille O'Neal - NRG eSports
Bundesliga-Akteure mit eigenen Teams:
VfL Wolfsburg und FC Schalke 04
Bundesliga-Akteure mit Interesse:
FC Bayern München, VfL Borussia Mönchengladbach, Hamburger SV, SV Werder Bremen, FC Ingolstadt, Bayer 04 Leverkusen, 1. FC Köln und Hertha BSC.
Internationale Sportvereine mit eigenen Teams:
Ajax Amsterdam, PSV Eindhoven, Sporting Portugal, Manchester City, West Ham United, FC Valencia, Beşiktaş Istanbul, Saski Baskonia, FC Santos, FC United Zürich, Paris Saint-Germain und FC Volga Nizhny Novgorod.